Deutsch-russischer Austausch Ulm-Krasnojarsk

Universität Ulm

Neue Euler-Stipendiaten führen 20-jährige Tradition fort

Seit Anfang Mai verfassen fünf russische Studierende der Siberean State Aerospace University (SibSAU) Teile ihrer Masterarbeiten an der Universität Ulm. Dabei werden  Lidia Golub, Veronika Ronker, Daria Mashurova,  Evgenii Zhukov und  Anastasiia Spirina aus Krasnojarsk von deutschen und russischen Wissenschaftlern am Institut für Nachrichtentechnik betreut. Das Leonhard-Euler-Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) macht den vierwöchigen Aufenthalt der angehenden Informatiker möglich. Zuvor sind die jungen Russinnen und Russen über neun Monate in Krasnojarsk mit Stipendienmitteln unterstützt worden. In dieser Zeit haben sie auch Deutsch gelernt.

Auf dem Eselsberg forschen die angehenden Informatiker zu Sprachdialogsysteme beziehungsweise zur Spracherkennung: Wie können Teilnehmer einer Konversation automatisch erkannt und ihre Aussagen bedeutungsgemäß klassifiziert werden? sind für sie wichtige Fragen, die mit Algorithmen beantwortet werden. Ihre Masterarbeit abgeben und verteidigen werden die jungen Leute im heimatlichen Krasnojarsk. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Alumni des Euler-Programms nach dem Masterabschluss in Deutschland promovieren und arbeiten. Die einstigen Stipendiaten Maxim Sidorov, Tatiana Gasanova und Sergey Zablotskyi sind die besten Beispiele: Heute betreuen sie selbst Masterarbeiten von Euler-Studenten.

Insgesamt gehören fünf Doktoranden und zwei Postdocs aus Krasnojarsk zur Ulmer Gruppe von Professor Wolfgang Minker  (Institut für Nachrichtentechnik), dem der Austausch besonders am Herzen liegt. Auf russischer Seite ist Professor Eugene Semenkin Schlüsselperson der Kooperation: „Für das Euler-Programm führe ich lange Wartelisten. Deshalb haben zurzeit nur die besten Studierenden Chancen auf einen Platz in Ulm“, sagte der Forscher aus Krasnojarsk bei seinem letzten Deutschlandbesuch im April. Wissenschaftler beider Länder haben in den vergangenen 20 Jahren gemeinsame Journalbeiträge veröffentlicht und binationale Workshops organisiert. Neben dem fachlichen Austausch ist die Qualifizierung von Nachwuchsforschern für die russische Hochschullehre ein wichtiges Ziel des Euler-Programms, das sich vor allem an künftige Ingenieure und Naturwissenschaftler wendet. „Ich kenne keine Kooperation von der so viele junge Leute profitieren“,
sagt Dr. Reinhold Lücker (2. Reihe, 2.v.l.), Leiter des International Office an der Uni Ulm.

 

Weitere Informationen:

Prof. Wolfgang Minker, Tel.: 0731/50-26254, wolfgang.minker(at)uni-ulm.de

Dr. Reinhold Lücker, Tel.: 0731/50-22013, reinhold.luecker(at)uni-ulm.de

 

Verantwortlich: Annika Bingmann