Im „Spiel des Lebens“ wird soziale Ungleichheit verdeutlicht und durch „Paketmagie“entsteht ein dezentrales, umweltfreundliches Logistiksystem – die Jugend im Süden hat gehackt!

42 Stunden, 48 technikbegeisterte Jugendliche, 16 Mentorinnen und Mentoren, und ebenso viele helfende Hände – das war das Rezept für Jugend hackt Süd, einem Hackathon, der vergangenes Wochenende von der Open Knowledge Foundation und mediale pfade in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm veranstaltet wurde. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch den Code Week Award, der von der Technologiestiftung Berlin ausgeschrieben und von der Samsung Electronics GmbH gefördert wird. Jugend hackt Süd hatte die Auszeichnung in diesem Jahr für die Austragung des Events erhalten.

Projekte, wie „World of Schoolcraft“, in dem mit spielerischen Belohnungen, ähnlich wie im OnlineRollenspiel, Schule vollkommen neu definiert wird, zeigen eindrucksvoll, wie kreativ die Jugendlichen ihre technischen Fähigkeiten einsetzen. Aber auch andere gesellschaftliche Fragestellungen wurden von den Teilnehmer/innen bearbeitet das Projekt „Spiel des Lebens“ sensibilisiert beispielsweise auf spielerische Weise für Diskriminierung und soziale Ungleichheit.

Das sind nur drei Beispiele von insgesamt elf spannenden Projekten, die von Freitag bis Sonntag von Jugendlichen aus ganz BadenWürttemberg und Bayern rund um die Themen Zukunftsstadt, Bildung, Überwachung, Freizeit, Gesellschaft und Gesundheit in den Räumen der Universität Ulm entwickelt und umgesetzt wurden. Beeindruckend ist dabei vor allem, wie schnell sich die Jugendlichen in die verschiedenen Themen einarbeiteten, kreative Lösungen entwickelten, umsetzten und ihre Ergebnisse präsentierten. Unterstützt wurden sie dabei von ehrenamtlichen Mentor/innen aus der regionalen Softund HardwareEntwicklerszene.

Die Ergebnisse begeisterten bei der Abschlusspräsentation der Projekte am Sonntag nicht nur das Publikum im gut gefüllten Hörsaal. Auch die Jury rund um den ersten Bürgermeister Gunter Czisch, mit Jens Kohlmeyer (Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologie), Katja Rogers (OK Lab Ulm) und dem Mentor Michael Predeschly war beeindruckt, wie Michaels Statement zum Projekt “Paketmagie” zeigt: „Die Informatikprobleme, die dort gelöst wurden, bearbeiten andere erst im Rahmen einer Promotion, nicht schon mit 14 Jahren“, zeigte sich Predeschly vom Projekt „Paketmagie“ beeindruckt. Das Team um Lukas Epple, Felix Karg und Dominik Wehr hatte zum Thema „Zukunftsstadt“ einen Algorithmus entwickelt, mit dem Gegenstände dezentral von Freiwilligen abschnittsweise von A nach B mitgenommen und zugestellt werden könnten. Juror Czisch hob in seiner Laudatio die gesellschaftliche Komponente des Engagements der Jugendlichen hervor und lobte die Leistungen der Projektteams: „Ich bin fasziniert davon, was ihr hier auf die Reihe gebracht hat. Wenn sich 16jährige als JavaEntwickler vorstellen, da hat's mir fast die Sprache verschlagen – großes Kompliment!“

Weitere Informationen zum Förderprogramm

Seit 2013 veranstaltet die Open Knowledge Foundation Deutschland gemeinsam mit mediale pfade Jugend hackt, ein Förderprogramm für junge computerbegeisterte Menschen zwischen 12 und 18 Jahren aus ganz Deutschland. Dort bauen sie mit Hilfe von offenen Daten neue Anwendungen, realisieren Hardwareprojekte und können ihre technischen Fähigkeiten unter Gleichgesinnten ausleben. Gemeinsam tüfteln sie an Prototypen, digitalen Werkzeugen und Konzepten für ihre Vision einer besseren Gesellschaft. Finanziell unterstützt werden sie in diesem Jahr dabei u.a. von der medienanstalt berlinbrandenburg (mabb) und Google. Aufgrund der großen Nachfrage in den letzten beiden Jahren veranstalten die Open Knowledge Foundation Deutschland und mediale pfade 2015 zum ersten Mal regionale JugendhacktAbleger.

Das erste Jugend hackt Süd wurde von einem Team aus Studierenden der universitären Arbeitsgruppe „WissenSchaffer“ sowie Mitgliedern des Ulmer Open Knowledge Labs organisiert und an der Universität Ulm veranstaltet. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch den mit 10.000€ dotierten Code Week Award, der von der Technologiestiftung Berlin ausgeschrieben und von der Samsung Electronics GmbH gefördert wird. Jugend hackt Süd hatte die Auszeichnung in diesem Jahr für die Austragung des Events erhalten. Zudem durch Förderungen der Jugendstiftung BadenWürttemberg, der Initiative Kindermedienland BadenWürttemberg und regionalen Spendern.

Die Gewinnerteams

● Mit Code die Welt verbessern: „Spiel des Lebens“ von Johannes Gaus, Jannek Link, Lea Schubert, Hendrik Hoffmann, Nuria Gässler, Selina Dilara Soysal
● AhaMoment: „SMap (Sports Map)“ von Till Gümbel, Tilmann Scharpf, Tobias Cyron und Maximilian Hohenleiter
● Bestes Design: „PGPHowto“ von Anton Schwarberg, Liam Wachter, Hans Peter Lehmann, Nina Röckelein und Fabian Allgaier
● Bester Code: „Paketmagie“ von Lukas Epple, Felix Karg und Dominik Wehr
● Sonderpreis: „KOMPLEXiS“ von Matthias Nellessen, Patrick Schönthaler, Henning Klatt, Jonathan Kowa, Fabian Geiselhart und Ilias Ennmouri
● Publikumspreis: „World of Schoolcraft“ von Lukas Braungart, Laura Mayer, Tim Pelzl, Kilian Traub, Martin Ruess, Tomas Kostadinov und Fabian Lux

Die Gesamtliste aller Projekte
http://hackdash.org/dashboards/jhsued2015

Fotos von EvaMaria Kühling und Peter Wozniak (CCBY 3.0)
https://www.flickr.com/photos/okfde/sets/72157654508365302

Für Presserückfragen

Juliane Wessalowski (Lokale Projektleiterin, WissenSchaffer, Universität Ulm),
Paula Glaser (Open Knowledge Foundation Deutschland)

Weitere Informationen auf http://jugendhackt.de/presse und http://jugendhackt.de/sued