Business Process Quality Management

Universität Ulm

Fakultätsöffentliche Vorstellung des Promotionsvorhabens (Grüner Vortrag);

Matthias Lohrmann, Raum: O27/2203, Zeit: 09:15 Uhr, Datum: 19. Februar 2014

Methoden und Technologien zum Management von Geschäftsprozessen finden zunehmend Verbreitung in neuen Anwendungsfeldern wie etwa in der klinischen Medizin. Besonders bei systemgestützten Geschäftsprozessen ist gleichzeitig eine wachsende Komplexität zu beobachten. Diese Entwicklungen stellen Anwenderorganisationen vor neue Herausforderungen bei der Bewertung und Verbesserung der Qualität Ihrer Geschäftsprozesse. Weit verbreitete Ansätze wie Benchmarking oder Beurteilung durch Prozessexperten stoßen hierbei an ihre Grenzen, da sie auf dem Vergleich von Geschäftsprozessen mit anwendungsfeldspezifischen Referenzen oder Mustern beruhen. Um dieser Entwicklung zu begegnen, beschäftigt sich das Dissertationsvorhaben mit der Entwicklung neuer Konzepte zur Analyse und Steuerung der Qualität von Geschäftsprozessen. Hierbei stehen insbesondere die Nutzbarkeit unabhängig von einem bestimmten Anwendungsfeld sowie die Integration in heute gängige System- und Methodenlandschaften im Fokus.

Ausgehend von Forschungszielen wird zunächst der aktuelle Stand der Forschung zur Qualität von Geschäftsprozessen erörtert. Im Anschluss wird eine anwendungsfeldunabhängige Definition des Begriffs Geschäftsprozessqualität erarbeitet, die als Basis für die Entwicklung vertiefter Konzepte dient. Hierauf aufbauend wird ein Ansatz zur qualitätsorientierten Modellierung von Geschäftsprozessen vorgestellt, der in Verbindung mit entsprechenden Methoden die Analyse qualitätsrelevanter Charakteristika von Geschäftsprozessen ermöglicht. Auf dieser Grundlage werden Kriterien abgeleitet, die die praktische Bewertung und Verbesserung von Prozessqualität ermöglichen. Von besonderer Relevanz sind hierbei die Möglichkeit, korrespondierende Analysemethoden in Prozessmanagementsysteme zu integrieren, sowie die wesentliche Erweiterung der im bisherigen Stand der Forschung bekannten Qualitätskriterien. Abschließend werden die Absicherung der Validität der vorgeschlagenen Konzepte sowie bestehende Einschränkungen diskutiert.