Evaluation der Modellierungskonzepte eines objektzentrierten Prozessmanagementsystems

Universität Ulm

MA Abschlussvortrag, David Rothmaier, Ort: O27/545, Datum: 08.06.2017, Zeit: 10:00 Uhr

Die Bedeutung des Bereichs Prozessmanagement, einem Teilgebiet der Informatik, ist bereits sehr groß und wird in den kommenden Jahren in der Wissenschaft, wie auch in der Industrie, weiter an Bedeutung gewinnen. Dies kommt unter anderem daher, dass immer mehr Daten erfasst und aufbereitet werden müssen. Aufbereitete Informationen sind heutzutage ein wichtiger Schlüsselfaktor für unternehmerischen Erfolg. Prozesse in Unternehmen sind auf korrekt ausgewertete und passgenau aufbereitete Informationen angewiesen. Hierdurch steigen die Anforderungen an Systeme, welche Prozesse digital unterstützen, in Bezug auf Funktionalität und Qualität der Datenverarbeitung stetig an. Somit müssen Prozesse immer mehr auf eine flexible Art mit Daten umgehen können. Um den wachsenden Anforderungen in der Prozessunterstützung gerecht zu werden, wurden in der Vergangenheit die klassischen Prozessmanagementsysteme entwickelt, welche inzwischen zur Geschäftsprozessunterstützung eingesetzt werden. Diese Systeme arbeiten großteils aktivitätenzentriert. Dies bedeutet, dass das Fortschreiten des Prozesses von auszuführenden Aktivitäten abhängig ist. Daher orientiert sich die Prozesslogik sehr an den im Prozess stattfindenden Aktivitäten. Es existiert aber keine ausreichende Datenperspektive für viele realen Prozesse, datenintensive Prozesse können nur unbefriedigend umgesetzt werden. Auf diesem Hintergrund entstanden immer mehr Ansätze, datenzentrierte Prozessmanagementsysteme zu entwickeln, welche von Aktivitäten abstrahieren und die Daten des Prozesses in den Fokus stellen, um somit einen flexiblen Umgang mit Daten zu ermöglichen. Einer der Ansätze ist der objektzentrierte Ansatz, welcher von der Implementierung PHILharmonicFlows welche von der Universität Ulm entwickelt wird, umgesetzt wird. Ein objektzentrierter Ansatz stellt eine spezielle Form des datenzentrierten Paradigmas dar. Hierbei werden Daten in Objekten organisiert, mit welchen dann Prozesse realisiert werden. Diese Arbeit evaluiert die Fähigkeiten der Modellierungsumgebung von PHILharmonicFlows anhand von Prozessen aus einer realen Anwendung. Als Maßstab diente ein Anforderungsprofil der Persis GmbH zu einer Umsetzung eines neuen Moduls in der Persis Unternehmenssoftware. Das System wurde unter den Aspekten der Umsetzbarkeit der Anforderungen der Persis GmbH evaluiert. Auf Basis dieser Auswertung wurden Schwächen und Stärken von PHILharmonicFlows aufgezeigt sowie Weiterentwicklungsvorschläge für das System ausgearbeitet.