DBIS organisiert 2-tägige Tinnet Training School zur Tinnitus Database

Universität Ulm

Am 14. und 15. Juli 2016 hat das Institut für Datenbanken und Informationssysteme (DBIS) eine zweitägige Training School zur Tinnitus Datenbank des Tinnet-Projekts organisiert und durchgeführt.

Hintergrundinformationen zum Projekt

TINNET ist ein europäisches Netzwerk für Wissenschaftler, welches von der EU unter dem COST-Programm mit der Nummer BM1306 gefördert wird. Tinnet erforscht die Heterogenität des Kranksheitsbildes des Tinnitus und zielt ferner auf die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für den Tinnitus ab. Tinnitus ist ein weit verbreitetes Volksleiden wie die Migräne oder chronischer Stress. Unter dem Tinnitus versteht man "das Summen oder Pfeifen" im Ohr, ohne dass ein wirkliches akustisches Korrelat für diese Empfindung vorliegt.

Prof. Dr. Manfred Reichert und Dr. Rüdiger Pryss sind Mitglieder der Working Group 2 (WG2) des Tinnet-Projekts. Die WG2 beschäftigt sich mit dem Datenmanagement für Tinnitus Patienten in einer zentralen Datenbank. Die Datenbank hat das Ziel, eine Typisierung der Patienten, zu denen Daten in der Datenbank gespeichert sind, zu erforschen. In diesem Zusammenhang hat DBIS neue Komponenten und Features für eine existierende Tinnitus Datenbank entwickelt. Mit dieser Datenbank werden Daten zu Tinnitus Patienten durch spezialisierte Zentren, die weltweit verteilt sind, gesammelt. Aktuell enthält die Datenbank Datensätze zu 4000 Patienten. Bemerkenswert ist dabei, dass bereits 4500000 Datensätze zu Tinnitus Patienten gesammelt werden konnten.

Um mit dieser Datenmenge geeignet umzugehen, hat DBIS unter der Leitung von Dr. Rüdiger Pryss und Prof. Dr. Manfred Reichert neue Komponenten entwickelt. Diese berücksichtigen neue Methoden zur Datenvisualisierung, der statistischen Analyse und neue Features für die Patienten.

Tinnet Training School im Überblick

Um die neuen Entwicklungen für die Datenbank geeignet zu evaluieren, zu diskutieren und zu testen, hat Herr Dr. Winfried Schlee, der Vorsitzender von Tinnet ist, Experten aus ganz Europa nach Ulm zu DBIS eingeladen. Ferner wurde DBIS ein Grant von Tinnet gewährt, um dieses Event durchzuführen. Doch das Event bestand nicht nur aus Sessions, um die Experten zu schulen und mit ihnen zu diskutieren.

Zwei weitere Formate wurden im Rahmen der Veranstaltung durchgeführt. Erstens hat DBIS Experimente mit den Experten durchgeführt, die auf neuen Methoden zur Datensammlung von Tinnitus Patienten auf Basis von Smartphones fokussieren. Zweitens konnten wissenschaftliche Top-Experten als Sprecher gewonnen werden, die Methoden vorgestellt haben, mit denen potentiell auf den Daten der Tinnitus Datenbank neuartige Erkenntnisse gewonnen werden können. DBIS ist dankbar, dass die Sprecher das Event bereichert haben und schnell klar wurde, neuartige Methoden können auch vielfältige neue Möglichkeiten für die Tinnitus Datenbank eröffnen.

Die Inhalte der Sprecher waren wie folgt:

  • PD Dr. Michael Landgrebe, Regensburg University: The TRI database: Big data as a chance to improve clinical characterisation and development of new treatments for tinnitus
  • Prof. Myra Spiliopoulou, Otto-von-Guericke-University Magdeburg: Mining epidemiological data with unsupervised, semi-supervised and supervised methods.
  • Dr. Ralf Krestel, Hasso-Plattner-Institut: Statistische Textanalyse von NIH-Anträgen zur Erkennung von zeitlichen Mustern
  • Prof. Dr. Timo Ropinski, Ulm University: Visual Computing in Medicine 
  • Lorenz Kupfer, Microsoft Germany: Using the Azure Cloud for Scientific Purposes

Weitere Informationen können hier nachgelesen werden:

Danksagungen

DBIS sagt Danke an Frau Susanne Staudinger des Tinnet Projekts, die uns sehr hilfreich zur Seite stand, um das Event zu ermöglichen. Außerdem geht ein Danke an Michael Stach, Aliyar Aras und Robin Zöller. Die drei DBIS-Studenten haben die Training-Sessions super unterstützt. Als letztes geht ein Danke an Johannes Schobel, Michael Zimoch und Marc Schickler, die die Experimente durchgeführt haben.