Helsinki, Peking und Vancouver in den Vorjahren, im nächsten Jahr Adelaide und in diesem Jahr? Ulm! Zur 18. Internationalen IEEE EDOC-Konferenz 2014 mit dem Leitthema "Enterprise Computing" treffen sich über 150 Experten aus mehr als 25 Ländern vom 1. bis 5. September 2014 an der Universität Ulm.

Ob klassischer Industriebetrieb, Dienstleistungsunternehmen oder öffentliche Hand - keine Organisation kommt heutzutage am Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie vorbei. Enterprise Computing steht in diesem Zusammenhang als Oberbegriff für alle IT-basierten Systeme, die für das reibungslose Funktionieren der inner- und zwischenbetrieblichen Geschäftsprozesse benötigt werden. Informationsverarbeitende Technologien spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle, wie Methoden und effiziente Ansätze für deren Entwicklung und Betrieb.

Die EDOC-Konferenzserie ist für Wissenschaftler, Entscheidungsträger und Systemarchitekten weltweit das wohl bedeutendste Forum im Bereich Enterprise Computing. Die Schirmherrschaft der Konferenzserie hat der größte technische Berufsverband der Welt, das IEEE mit Sitz in New York. „Wir sind eine der international führenden Forschungsgruppen auf diesem Gebiet. Von daher lag es nahe, diese internationale Top-Konferenz auch einmal nach Ulm zu holen“, sagt Professor Manfred Reichert, designierter Direktor des Instituts für Datenbanken und Informationssysteme.

Der Fokus der diesjährigen Ulmer EDOC-Konferenz ist hochaktuell und wird Unternehmen der Region in der kommenden Dekade stark beschäftigen: Die rasant wachsende Datenflut – Stichwort "Big Data" – im digitalen Zeitalter sowie ihre Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe, Produkte und Dienstleistungen. „Big Data wird für Unternehmen vergleichbare Veränderungen mit sich bringen wie das Aufkommen des Internets Ende der 1990-er Jahre. Der direkte und rasche Zugriff auf riesige Datenmengen, etwa unstrukturierte Daten aus dem Internet oder Sensordaten eines Maschinenparks, deren intelligente Auswertung sowie die automatische Extraktion von Informationen und Wissen aus diesen Datenbeständen, wird völlig neuartige Perspektiven für Unternehmen eröffnen, ihre IT aber auch vor enorme Herausforderungen stellen", so Professor Reichert.

Besonders stolz sind die Ulmer Informatiker, dass sie für die EDOC drei herausragende Festredner gewinnen konnten. So wird mit Prof. Wil van der Aalst von der TU Eindhoven (Niederlande), Mitglied der Niederländischen Königlichen Akademie der Wissenschaften und der Academia Europae, einer der weltweit renommiertesten Informatiker auf dem Eselsberg über die Rolle von Big Data bei der Analyse und Optimierung von Unternehmensprozessen referieren. Darüber hinaus werden die ebenfalls sehr renommierten Sprecher Dr. Heiko Ludwig vom IBM Research Center in San Jose/USA und Prof. Barbara Weber über Big Data in der Cloud und Prozessmanagement referieren.

Hervorzuheben ist abschließend, dass es Studenten der Universität Ulm nach vorheriger Registrierung erlaubt ist, kostenlos den Vorträgen der Festredner zu lauschen. Die lokalen Organisatoren der EDOC-Konferenz um Prof. Manfred Reichert, Nicolas Mundbrod und Rüdiger Pryss setzen hiermit auch ein Zeichen für die wichtige Verzahnung von Lehre und Forschung. Weitere Informationen über die Konferenz, die Festredner und die Möglichkeit, sich noch kurzfristig für die Konferenz bzw. die Festvorträge zu registrieren, sind über die offizielle Website http://www.edoc2014.org erhältlich.