Kindeswohl als kollektives Orientierungsmuster?

Das Projekt strebt nach einer umfassenden und interdisziplinären Aufarbeitung des Kindeswohlbegriffs. Es geht darum, strukturelle Bedingungen für sexuelle Gewalt in institutionellen Konstellationen und den Interaktionsbeziehungen in pädagogischen Einrichtungen zu identifizieren.

Ziel des Verbundprojekts ist es, die möglichen Voraussetzungen und Kontexte zu bestimmen, die sexuellen Missbrauch in pädagogischen Einrichtungen begünstigen sowie seine Aufdeckung erschweren. Hierüber soll eine „Kultur des Hinsehens“ gefördert und damit ein Beitrag zum verantwortlichen Umgang mit der Thematik sexuellen Missbrauchs sowie zur Prävention geleistet werden. In diesem Rahmen werden auch die Kindeswohlkonzepte der beteiligten Einrichtungen in Bezug auf ihre Handlungsrelevanz im Zusammenhang mit Fragen des sexuellen Missbrauchs analysiert.

Neben einer intensiven, interdisziplinären wissenschaftsheoretischen Analyse des Kindeswohlbegriffes und dessen Kontext findet zudem ein kooperativer Austauschprozess zwischen Wissenschaft und pädagogischer Praxis statt, in dem die beteiligten Institutionen bei der internen Prozessentwicklung unterstützt werden sowie die gemeinsam entwickelten Konzepte evaluiert werden sollen.