Prof. Horst Kächele mit Margrit Egnér-Preis geehrt

Mit dem Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung für besondere Leistungen auf dem Gebiet der anthropologischen und humanistischen Psychologie unter Einbeziehung der Philosophie und Medizin wurde Mitte November Professor Dr. Dr. Horst Kächele geehrt. Der Ulmer Emeritus wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet, das Menschen mit seelischen Nöten in den Mittelpunkt stellt und zu einer humaneren Welt beiträgt, begründet die Stiftung ihre Wahl. Die Hälfte des Preisgelds in Höhe von 20 000 Euro spendet der Psychoanalytiker der International Psychoanalytic University (IPU) Berlin, wo er seit seiner Emeritierung 2009 Forschungsmethoden lehrt. Das Geld soll für die Organisation der vierten internationalen Konferenz „Psychoanalytic Process Research Strategies“ 2017 verwendet werden. Die erste Tagung zu diesem spezifisch Ulmer Forschungsfeld fand 1985 in Ulm statt.

Nach dem Medizinstudium an den Universitäten Marburg, Leeds und München und der Promotion zum Dr. med. 1969 in München beendete Kächele 1975 die psychotherapeutisch-psychoanalytische Weiterbildung in Ulm. Ein Jahr später habilitierte er sich zur psychoanalytischen Prozessforschung. Von 1977 bis 1989 leitete der Mediziner die Sektion Psychoanalytische Methodik an der Uni Ulm, von 1988 bis 2004 auch die Forschungsstelle für Psychotherapie in Stuttgart. Ab 1990 besetzte Kächele den Lehrstuhl für Psychotherapie an der Uni Ulm und leitete die gleichnamige Abteilung. Von 1997 bis zu seiner Emeritierung war er Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm. 2002 erhielt Professor Kächele den Internationalen Sigmund-Freud-Preis für Psychotherapie.

Der Margrit Egnér Preis wurde dieses Mal an vier Personen verliehen. Alle Preisträger hielten einen Vortrag aus ihrem Arbeitsgebiet zum Thema des Jahres „Schmerz“. Neben Kächele wurden Professor Eli Alon aus Zürich, Professor Luc Ciompi (Belmont-sur-Lausanne) und Professor Jürg Kesselring aus Valens von der Dr. Margrit Egnér-Stiftung ausgezeichnet.

Text: Marieke Behnel

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