12 Faktoren zu erfolgreichen Umsetzung von Lehrinhalten
Dr. Weinbauer-Heidel arbeitet in der Transferforschung und erforscht Faktoren für einen langfristigen und wirksamen Transfer von Gelerntem in die Praxis. Gerade diese Faktoren sind auch für Universitäten sehr wichtig, da die Studierenden das Gelernte anwenden und auf die Praxis übertragen müssen. Sie hat für die Praxis zwölf wirksame Transferfaktoren herausgearbeitet, mit denen sich die Transferleistung deutlich steigern lässt. Bei jedem Seminar und Kurs können Sie unterschiedliche Faktoren beeinflussen. Es lassen sich nicht immer alle Transferfaktoren wie gewünscht verstärken, umso wichtiger ist es die Faktoren zu kennen und positiv zu verstärken, die beeinflusst werden können.
Insgesamt werden drei sich gegenseitig beeinflussende Bereich abgedeckt: Teilnehmer, Transferdesign und Organisation. Im folgenden Artikel werden wir Ihnen die Faktoren kurz darstellen und erklären. Wenn Sie weitere Informationen wünschen können Sie gerne die Internetseite zu den 12 Transferfaktoren besuchen.

Teilnehmer
Transferfaktoren, die die Teilnehmenden direkt betreffen, können durch geschicktes Kursdesign beeinflusst werden. Hierbei ist es besonders wichtig die Relevanz der zu lernenden Kursinhalte transparent und präzise darzustellen.
Faktor 1: Transfermotivation
Bei diesem Faktor geht es vor allem und die Motivation der Teilnehmer, das Gelernte im Alltag und in der Praxis umzusetzen. Sie sollten sich bei Ihrem Seminar oder Vorlesungsdesign also fragen, wie Sie diese Motivation ansprechen oder sogar steigern können. Ein wichtiger Aspekt dabei ist auch die erwartete Nützlichkeit des Gelernten oder, ob dieses als mühsam und belastend empfunden wird.
Faktor 2: Selbstwirksamkeitsüberzeugung
Dieser Faktor beschreibt, wie überzeugt die Teilnehmer sind, das neu erworbene Wissen allein in der Praxis umzusetzen. Das bedeutet, je zuversichtlicher die Teilnehmer sind, die Dinge erfolgreich umsetzten zu können, desto eher werden sie es tun.
Faktor 3: Transfervolition
Beschreibt die Bereitschaft des‚ Teilnehmers seine Energie in die Umsetzung des neu Erlernten zu stecken und sich mit Hindernissen und Schwierigkeiten im Transfer auseinander zu setzen. Sie können sich also fragen, wie Sie die Teilnehmer bei der konsequenten Umsetzung in den Alltag unterstützen können.

Trainingsdesign
Diese Transferfaktoren lassen sich am einfachsten von den Lehrenden beeinflussen und sollten deswegen in jedem Kursdesign beachtet und konkret verstärkt werden.
Faktor 4: Erwartungsklarheit
Dieser Faktor beschreibt, ob die Teilnehmer präzise voraussagen können, was die Inhalte und Lernziele der Veranstaltung sein sollen und was auf sie zukommen wird.
Faktor 5: Inhaltsrelevanz
Dieser Faktor, beschreibt, wie gut die Inhalte des Training sich mit den Anforderungen aus dem Alltag decken und welcher Aufgaben durch die neu erlernten Inhalte kompetenter bewältigt werden können. Sie sollten dafür sorgen, dass Ihre Inhalte möglichst relevant für die Teilnehmer sind und als bedeutsam für ihren Alltag wahrgenommen werden.
Faktor 6: aktives Üben
Die Möglichkeit neu Erlerntes während der Veranstaltung aktiv zu üben ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Transferleistung der Teilnehmer. Die Teilnehmer können mit der Gewissheit Inhalte schon in der Veranstaltung gemeistert zu haben, neue Strategien leichter in der Praxis umsetzen. Bei diesem Faktor ist das realitätsnahe Üben besonders entscheidend.
Faktor 7: Transferplanung
Wie wird der Transfer in den Alltag in Ihrer Veranstaltung geplant? Es ist wichtig, dass die Teilnehmer nach der Veranstaltung Wissen, wie sie Schritt für Schritt den Transfer der neuen Inhalte einführen werden. Dabei gilt, je detaillierte während der Veranstaltung geplant, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen großen Transfererfolg des gelernten.

Organisation
Diese Faktoren können nicht direkt von den Lehrenden beeinflusst werden, dennoch ist es wichtig zu wissen in wie weit diese Faktoren bei den einzelnen Teilnehmern gestärkt oder geschwächt sind um eine realistische Transferleistung zu prognostizieren.
Faktor 8: Anwendungsmöglichkeit
Dieser Faktor bildet die Möglichkeiten ab am Arbeitsplatz die neu erlernten Inhalte anzuwenden und umzusetzen. Nur wenn genügend Möglichkeiten bestehen, das Gelernte auch umsetzen zu können, wird eine hohe Transferleistung entstehen.
Faktor 9: persönliche Transferkapazität
Dieser Faktor bezieht sich auf die persönlichen Kapazitäten, dass neu Gelernte umzusetzen. Haben die Lehrenden genügend Zeit und eine genügend geringe Arbeitsbelastung, um die neu erlernten Inhalte einzuplanen, auszuprobieren und langfristig zu integrieren?
Faktor 10: Unterstützung durch Vorgesetzte
In wie weit die direkten Vorgesetzten des Teilnehmers erwarten, dass die neuen Inhalte umgesetzt werden spielt eine wichtige Rolle in der Transferleistung. Gibt es Maßnahmen, die dem Teilnehmer bekannt sind, durch die der Transfer gefördert und überprüft werden soll? Was erwarten die Vorgesetzten allgemein von der Teilnahme an der Fortbildung?
Faktor 11: Unterstützung durch Peers
Auch die Unterstützung durch Peers ist bei der Transferleistung ein wichtiger Faktor. Sind die neu erlernten Dinge bei den Peers gebilligt und sind die Peers offen für Veränderungen in der Arbeitsweise? Inwieweit können sie Fehler und Zeitverzögerungen durch das neu Erlernte tolerieren?
Faktor 12: Transfererwartung im Unternehmen
Dieser Faktor beschreibt, in welchem Maß die Teilnehmenden ein positives Feedback für die Anwendung des neu gelernten vom Unternehmen bekommen. Oder gibt es Konsequenzen, wenn das neu Gelernte nicht umgesetzt wird?

Sie möchten mehr erfahren, wie Sie diese Faktoren für ihr Seminar beeinflussen können? Wir beraten Sie gerne. Sie können hier einfach einen Termin für Ihr Anliegen mit uns ausmache.