BIU 2.0

BIU 2.0 – mit grenzüberschreitenden Ideen in die nächste Förderphase
 

Bereits seit 2011 verbindet das BIU BioCenter universitäre Grundlagenforschung mit der Entwicklungskompetenz eines führenden Pharmaunternehmens. Jetzt haben die Universität Ulm und Boehringer Ingelheim, die nächste Förderphase, BIU 2.0, mit jährlich 800 000 Euro vertraglich abgesichert.

Der Zusammenschluss führender Köpfe aus der universitären Grundlagenforschung und aus der Industrie hat die Güte eines Sonderforschungsbereichs. Seit der ersten Förderphase steht die Forschung zu häufigen neuropsychiatrischen und kardiometabolischen Krankheitsbildern sowie zu Lungenerkrankungen im Zentrum des BioCenters. 2016 kam das Querschnittsthema Immunmodulation hinzu: Durch eine Beeinflussung der Immunreaktion lassen sich beispielsweise bei chronischen Darmerkrankungen, Allergien, Rheuma oder bestimmten Krebsarten Behandlungserfolge erzielen. In der nun besiegelten zweiten Förderphase BIU 2.0 wird das Forschungsspektrum um den Bereich »Research Beyond Borders« (Forschung jenseits der Grenzen) ergänzt. Darunter fallen wissenschaftliche Fragestellungen außerhalb des »Mainstreams«.

In der ersten Förderphase waren BIU-Forschende der Ulmer Universität und von Boehringer Ingelheim hocherfolgreich. Neben zahlreichen Fachpublikationen hat der Verbund vielversprechende Forschungsergebnisse hervorgebracht. Auf dem Gebiet Neuropsychiatrie ist es beispielsweise gelungen, Biomarker im Liquor zu identifizieren, die eventuell eine frühzeitige Diagnose neurodegenerativer Erkrankungen ermöglichen. Im Bereich kardiometabolische Erkrankungen suchen die Forschenden gemeinsam nach Therapien gegen Adipositas und damit verbundenen  Folgeerkrankungen. Um krankhaftem Übergewicht zu Leibe zu rücken, setzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf das sogenannte »Browning« von Fettzellen. Dafür werden Faktoren gesucht, die Vorläuferzellen im Fettgewebe dazu bringen, vornehmlich »nützliche« braune statt »schädliche« weiße Fettzellen zu bilden. Braunes Fettgewebe ist dafür bekannt, dass es Energie verbraucht und in Form von Wärme abgibt, wodurch es zu einer positiven Beeinflussung des Stoffwechsels kommt.

Ein weiteres BIU-Projekt hat zu einem tieferen Verständnis der embryonalen Entwicklung der Bauchspeicheldrüse im Kontext von Diabeteserkrankungen geführt. Die Forschenden haben ein »Diabetesgen« entdeckt und charakterisiert.  Dadurch konnten sie zeigen, dass bestimmte genetische Programme die Entwicklung von Diabetes beschleunigen, aber auch für die Wahl der besten Therapie entscheidend sein können. Diese Erkenntnisse tragen eines Tages womöglich zur Entwicklung neuartiger und personalisierter Therapien bei. In dem Zusammenhang haben die Forschenden außerdem ein Modellsystem der Bauchspeicheldrüse für Erkrankungen wie Pankreaskrebs und Diabetes etabliert, das Tierexperimente ersetzen soll.

Die Nachwuchsförderung von BIU 2.0 läuft größtenteils über die internationale Graduiertenschule für Molekulare Medizin, die im Zuge der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder an der Universität Ulm eingerichtet wurde.

Zum Hintergrund

Der Public-Private-Partnership-Verbund BIU BioCenter wurde 2011 von der Universität Ulm und Boehringer Ingelheim ins Leben gerufen. Auftragsforschung wird im BioCenter nicht betrieben: Alle Projekte durchlaufen ein qualitätsgeleitetes Auswahlverfahren mit externen Gutachtern und werden regelmäßig evaluiert.

Die erste Förderphase des BIU BioCenters war in zwei Perioden untergliedert (2011 – 2016 und 2016 – 2019). In jeder Förderperiode hat Boehringer Ingelheim 2,25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und die Medizinische Fakultät der Universität Ulm 750 000 Euro. Das Land Baden-Württemberg hat sich im Zuge des Programms »Industry on Campus« mit jeweils 1,5 Millionen Euro an dem erfolgreichen Projekt beteiligt.

Mit Ende der ersten Förderphase ist diese Landesförderung plangemäß ausgelaufen. Seit Anfang 2021 (zweite Förderphase) finanzieren Boehringer Ingelheim und die Medizinische Fakultät der Universität Ulm den Forschungsverbund für zunächst weitere drei Jahre. Die neuen Projekte sind im April gestartet.

Am Institut für Angewandte Physiologie wird zum Thema: "Machine-learning-based identification of neural drug effects from high-dimensional electro- and opto-physiological awake-state data" geforscht.

Epidarex Exceed Ltd.

Consulting Agreement between Epidarex Exceed Ltd. and Prof. Dr. Birgit Liss

Exeed is engaged in the development, production and sales of pharmaceutical products for the treatment of neurodegeneration. Exeed is interested to be continuously informed on current scientific findings and the current status of medical discussion concerning the aforementioned medical issues.

Prof. Liss is critically reviewing data related to eurodegeneration drug discovery provided to the University Hospital and provides constructive feedback on next steps.

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Exceed provides Original Biological Material for research purposes.