Vortragsreihe der Ulmer Universitätsgesellschaft

UUG-Vortrag

Die Ulmer Universitätsgesellschaft e.V. (UUG), die Fördergesellschaft der Universität, gratuliert der Universität Ulm zu ihrem 50. Jubiläum.

Sie macht dies nicht ohne einen gewissen Stolz. Denn die Universität Ulm ist eigentlich "ihr" Kind. Bereits 1961 begann ein Arbeitskreis engagierter Bürger, als Vorgänger der UUG, darauf hinzuwirken, dass Ulm eine Universität erhält.

Die UUG widmet sich neben einem vielseitigen finanziellen Engagement heute vor allem der Kontaktpflege zwischen der Universität und der Gesellschaft. Seit 2010 gibt es deshalb die UUG-Vorträge in der Ulmer Stadtmitte. Dabei kommen hervorragende Wissenschaftler der Universität zu Wort. Die Veranstaltungen richten sich direkt an die Bürgerinnen und Bürger von Stadt und Region.

Und auch die UUG kann ein Jubiläum feiern: den 50. Vortrag innerhalb ihrer Vortragsreihe. Insgesamt sind im Jubiläumsjahr 9 Vorträge vorgesehen. Die Themenpalette reicht über alle Forschungsschwerpunkte und zeigt damit, wie breit die Universität Ulm aufgestellt ist.

Die Ulmer Universitätsgesellschaft freut sich, wenn auch diese Vortragsreihen wie bisher in der Bevölkerung Anklang finden.

UUG-Vortragsreihe

  • 14. Januar, 11 Uhr:

Volkskrankheit "Trauma"
Prof. Dr. Anita Ignatius - Leiterin des Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik des Universitätsklinikums Ulm und Prof. Dr. Jörg Fegert - Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Ulm

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  • 04. Februar, 11 Uhr:

Neuartige Batteriekonzepte für die Herausforderungen in der elektrochemischen Energiespeicherung
Prof. Dr. Axel Groß - Leitung Institut für Theoretische Chemie

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  • 18. Februar, 11 Uhr:

Diamanten in der Quantentechnologie
Prof. Dr. Fedor Jelezko - Leitung Institut für Quantenoptik

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  • 20. Mai, 11 Uhr:

Diagnostik und Behandlung von Leukämien im Zeitalter der modernen Genomforschung
Prof. Dr. Hartmut Döhner - Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Ulm

  • 24. Juni, 11 Uhr:

Autonomes Fahren: Hype oder schon bald Realität?
Prof. Dr. Klaus Dietmayer - Leitung Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik

  • 01. Juli, 11 Uhr:

EcoHealth: Wie beeinflussen Umweltveränderungen die Gesundheit von Tier und Mensch?
Prof. Dr. Simone Sommer - Leitung Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik

  • 18. November, 11 Uhr:

Die Logik der radikalen Innovation
Prof. Dr. Leo Brecht - Leitung Institut für Technologie und Prozessmanagement

  • 25. November, 11 Uhr:

Ist gesundes Altern möglich? Neue Aspekte aus der Forschung
Prof. Dr. Karin Scharffetter-Kochanek - Ärztliche Direktorin Klinik für Dermatologie und Allergologie

  • 16. Dezember, 11 Uhr:

SALVE - ein weltweit einzigartiges Mikroskop in Ulm
Prof. Dr. Ute Kaiser - Leitung Arbeitgruppe Materialwissenschaftliche Elektronenmikroskopie

Mehr Informationen zu den einzelnen Vorträgen

Prof. Dr. Anita Ignatius - Leiterin des Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universitätsklinikum Ulm und
Prof. Dr. Jörg Fegert - Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Ulm

Jährlich leiden mehr als acht Millionen Bundesbürger an den Folgen eines Unfalls oder einer anderen körperlichen Verletzung. Häufig leidet in der Folge auch die Psyche. Hinzu kommen psychische Belastungen nach frühkindlichen traumatischen Ereignissen. Diese frühen Ereignisse beeinflussen auch die spätere Reaktion auf weitere Belastungen, wenn ein neues Traum auftritt.
Allerdings fehlt es bislang an einer ganzheitlichen Traumaversorgung, bei der körperliche und seelische Schäden gleichermaßen behandelt werden. Auch die Forschungsaktivitäten bleiben hinter dem Bedarf zurück.
Zwischen körperlichen und seelischen Verletzungen besteht ein enger Zusammenhang. So können physische Traumata seelische auslösen. Umgekehrt beeinflussen psychische Belastungen im Vorfeld auch die Reaktionen auf körperliche Verletzungen. Um die Forschung am Standort Ulm zu stärken, wurde 2015 das Zentrum für Traumaforschung (ZTF) gegründet. Damit ist ein einzigartiges transdisziplinäres Forschungszentrum entstanden, das physische und psychische Traumaforschung zusammenführt.

Prof. Dr. Axel Groß - Leitung Institut für Theoretische Chemie, Universität Ulm, Helmholtz-Institut Ulm (HIU) für elektrochemische Energieeinspeisung

Die Li-Ionen-Technologie hat zu bemerkenswerten Erfolgen bei der elektrochemischen Energiespeicherung in Batterien geführt. Allerdings ist der Lithium-Vorrat begrenzt. Dies hat z. B. dazu geführt, dass sich der Lithium-Preis im letzten Jahr mehr als verdoppelt hat. Nachhaltige Konzepte zur Energiespeicherung sind aber eine Grundvoraussetzung für eine zukünftige verlässliche Energieversorgung auf der Basis von erneuerbaren Energien.
Als Alternative bieten sich sogenannte post-Li-Systeme an, die anstelle von Lithium auf Ladungsträgern wie Natrium, Magnesium, Aluminium oder Chlor beruhen. Dieser Vortrag behandelt die Herausforderungen, aber auch die Chancen, die diese neuartigen Batteriekonzepte bieten und die die Universität Ulm und das Karlsruher Institut für Technologie zusammen mit elektrochemischen Forschungsinstituten wie dem Helmholtz-Institut Ulm (HIU) für elektrochemische Energiespeicherung und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) in einem koordinierten Forschungsprojekt untersuchen wollen.

Prof. Dr. Fedor Jelezko - Leitung Institut für Quantenoptik, Universität Ulm

Die Kontrolle einzelner Atome eröffnet neue Möglichkeiten in den Bereichen der Computertechnik, der Kommunikation und der Sensorik. In diesem Vortrag wird aufgezeigt, wie einzelne Fremdatome in Diamanten für neuartige Quantentechnologien benutzt werden können. Einzelne Fremdatome, sogenannte Farbzentren, erlauben die Kontrolle ihres Zustandes mit Hilfe von Licht. Solche Einzelatome können als Bausteine für Transistoren und Speicher genutzt werden, die auf Basis von Quantenmechanik funktionieren.
Abgesehen vom Bereich der neuen Computertechnik können einzelne Atome in Diamanten auch als Sensoren benutzt werden, die es ermöglichen, Strukturen von einzelnen biologischen Molekülen aufzuzeigen.

Prof. Dr. Hartmut Döhner - Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Ulm

Die Techniken der nächsten Generation zur Sequenzierung von Genomen – den sog. Next-Generation Sequencing Technologien - haben in den letzten Jahren maßgeblich dazu beigetragen, die Mechanismen der Entstehung und des Fortschreitens von Leukämieerkrankungen zu entschlüsseln. Neben dem besseren Verständnis der Entstehung haben die Ergebnisse dieser Studien zu einer genaueren Klassifikation, zu einer besseren Prognoseabschätzung  und zur Entwicklung neuer, sehr erfolgreicher Therapien von Leukämieerkrankungen geführt. So wurden neue Zielstrukturen entdeckt, die mit neu entwickelten Medikamenten adressiert werden können, sog. molekular zielgerichtete Therapien.

Anhand von ausgewählten Beispielen, der akuten myeloischen und chronisch lymphatischen Leukämie, den häufigsten Leukämieformen im Erwachsenenalter, sollen diese bahnbrechenden Entwicklungen der letzten Jahre aufgezeigt werden. Die Erforschung von Leukämieerkrankungen ist seit Gründung der Universität Ulm einer der großen Forschungsschwerpunkte mit hoher nationaler und internationaler Sichtbarkeit.

Prof. Dr. Klaus Dietmayer - Leiter des Instituts für Mess-, Regel- und Mikrotechnik, Universität Ulm

Wird autonome Mobilität die Gesellschaft ähnlich verändern wie das Internet oder Mobilfunk? Automatisierte Fahrzeuge werden inzwischen von fast allen Fahrzeugherstellern angekündigt und aktiv beworben. Sie sind sogar mit limitierter Funktionalität schon heute Realität.
Im Rahmen des Vortrages werden die Chancen und Möglichkeiten, aber auch die technischen, gesetzlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen des vollautomatisierten Fahrens näher beleuchtet. Vor dem Hintergrund der verschiedenen Automatisierungsgrade und der sehr unterschiedlichen Verkehrskomplexität auf Autobahnen, Landstraßen und in der Stadt werden zudem Einblicke in die notwendigen Technologien und Methoden zur Realisierung eines automatisierten Fahrzeugs gegeben. Praxisbeispiele aus aktuellen Forschungsprojekten der Universität Ulm auf diesem Gebiet zeigen die heutigen Grenzen, aber auch das zukünftige Potential neuester Technologien, wie beispielsweise im Bereich des maschinellen Lernens, auf.

Prof. Dr. Simone Sommer - Leiterin des Instituts für Evulotiontheorie und Naturschutzgenomik, Universität Ulm

Intakte Ökosysteme sind von zentraler Bedeutung für die Gesundheit von Wild-, Nutztier und des Menschen - aber sie sind durch diverse Faktoren gefährdet. Unsere Biodiversität wird neben den ‚üblichen Verdächtigen‘, wie Zerstörung des Lebensraumes, Verschmutzung und eingeschleppte, invasive Arten zunehmend durch Krankheiten bedroht. Die Zahl der wirtsübergreifenden Krankheitsausbrüche („Zoonosen“) steigt drastisch an.
Was sind die Ursachen zunehmender Infektionskrankheiten? Zusammenbruch der ursprünglichen Artengemeinschaften? Zunehmende Interaktion von Wildtier, Nutztier und Mensch in ursprünglichen Wildtierrefugien? Verlust der genetischen Variabilität und damit Anpassungsfähigkeit des Immunsystems?
Durch Kombination feldökologischer Freilandforschung und neueste Sequenzierungstechnologien können die evolutionsökologischen und genomischen Grundlagen untersucht werden, die die Anpassungsfähigkeiten von Wildtieren an veränderte Umweltbedingungen und ihren Gesundheitszustand beeinflussen. Der Gesundheitszustand der Tiere ist dabei letztlich auch für den Menschen von ganz besonderer Bedeutung: Bei starker Vermehrung von Pathogenen in gestressten Tierpopulationen steigt deren Mutationsrate und damit auch potenzielle Übertragungsmöglichkeiten auf andere Arten.

Weitere Informationen

Ulmer Universitätsgesellschaft: www.uug-ulm.de

Veranstaltungsort

Sparkasse Ulm

neue Kundenhalle

Neue Straße 66

89073 Ulm

Der Eintritt ist frei!