Jahresrückblick 2022

Januar
Neuer SFB zur „Alterung“ nimmt Arbeit auf
Der Ende 2021 bewilligte neue Sonderforschungsbereich „Alterung an Schnittstellen“ nimmt seine Arbeit auf. Der SFB 1506 widmet sich einer der drängendsten Herausforderungen der Medizin: der Alterung des menschlichen Körpers und den damit oftmals verbundenen Erkrankungen und Einschränkungen. Gefördert wird der SFB von der DFG zunächst für vier Jahre mit rund 11 Millionen Euro. Die Koordination liegt bei Prof. Hartmut Geiger, dem Leiter des Instituts für Molekulare Medizin der Universität Ulm.
Vergabe der Deutschlandstipendien
Bei einer virtuellen Vergabefeier werden an der Uni Ulm 81 Deutschlandstipendien übergeben. Insgesamt 26 Stipendiengeber unterstützen junge Studierende mit einem monatlichen Betrag von 150 Euro, die andere Hälfte zahlt der Bund.
Forschungsprogramm Quantentechnologie startet mit Kooperationsprojekten
Die Baden-Württemberg Stiftung startet ein neues Programm für die Erforschung von Quantentechnologien. Zehn Kooperationsprojekte im Land werden mit insgesamt fünf Millionen Euro über drei Jahre gefördert. Als Auftaktveranstaltung findet Ende Januar ein Netzwerktreffen im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg statt.


Februar

Multiple Trennwandkolonne halbiert Energieverbrauch
An der Universität Ulm geht eine weltweit einmalige Destillationsanlage in Betrieb. Die Multiple Trennwandkolonne schafft so viele Trennprozesse wie drei bislang eingesetzte Anlagen in der chemischen Industrie. Dabei halbiert das Ulmer Unikat die Energie- und Investitionskosten. Die Multiple Trennwandkolonne steht im neuen Technikum der Universität: Sie erstreckt sich über drei Etagen und ist fast zehn Meter hoch.

Autonomes Forschungslabor hilft bei der Materialentwicklung
Rund um die Uhr Batterien bauen, Grenzflächen analysieren, Ergebnisse mithilfe Künstlicher Intelligenz autonom auswerten und gleich das Nachfolgeexperiment planen: Eine neue Anlage beim Exzellenzcluster POLiS erledigt die Materialentwicklung vollautomatisch und digital. Zum Start des ersten vollautomatischen Labors besucht Wissenschaftsministerin Theresia Bauer das Exzellenzcluster. Das autonome Forschungslabor zur Materialentwicklung ist eine Kooperation des Karlsruher Instituts für Technologie, der Universität Ulm und des Helmholtz-Instituts Ulm.

Dies academicus im Trainingshospital
Mit einer Hybridveranstaltung begeht die Uni im Februar ihren Dies academicus. Beim Festakt im neuen Trainingshospital ToTrainU wird dem ehemaligen DLR-Vorstand Prof. Hansjörg Dittus die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Physiker hat den Weg für das neue Institut für Quantentechnologien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in der Ulmer Wissenschaftsstadt geebnet. Außerdem erhalten Uni-Angehörige und ihre Kooperationspartner insgesamt sieben Preise für exzellente Leistungen in Forschung und Lehre sowie für herausragendes studentisches Engagement.
März
15. Denkanstöße zu Chancen und Herausforderungen des Wandels
Wandel und Widerstand: Unter diesem Leitthema finden Mitte März im Stadthaus die Ulmer Denkanstöße vor Publikum und im Livestream statt. Die Referentinnen und Referenten widmen sich verschiedenen Aspekten des Wandels und des Widerstandes dagegen: vom Klima über Verkehrs- und Energiewende, Familien- und Arbeitswelt bis zur Frage, wie wir in Zukunft wirtschaften wollen. Den Eröffnungsvortrag „Zieht euch warm an, es wird heiß!“ hält der Ulmer Meteorologe, Wetter-Moderator und Klimaaktivist Sven Plöger.
Weltweit auf Platz drei, in Deutschland die Nummer eins
Die Universität Ulm ist weltweit eine der drei besten Universitäten im Bereich Aktuarwissenschaften und Risikomanagement. Zu diesem Ergebnis kommt das renommierteste internationale Ranking in diesem Bereich – das UNL-Ranking der University of Nebraska-Lincoln.

April

Botanischer Garten wieder geöffnet
Die Lockerung der Corona-Regeln macht es möglich: Der Botanische Garten ist endlich wieder täglich für Besucherinnen und Besucher geöffnet – ohne Kontaktdatenerfassung und ohne Maskenpflicht!

Ausgezeichnete Forschung und Lehre
Anschubfinanzierungen für Nachwuchsforschende, Lehrforschungspreis und Lehrboni: In der Villa Eberhardt werden Ende April Preis- und Fördergelder in Höhe von insgesamt 233 500 Euro verliehen. Die neun ausgezeichneten Uni-Mitglieder haben exzellente Leistungen in Forschung und Lehre erbracht. Außerdem werden 16 Zertifikate für Hochschuldidaktik an Nachwuchs-Lehrende übergeben.

ERC Advanced Grant für Virologen Prof. Kirchhoff
Der Leiter des Instituts für Molekulare Virologe Prof. Frank Kirchhoff wird vom Europäischen Forschungsrat mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet. Über die nächsten fünf Jahre erhält der Wissenschaftler aus dem Universitätsklinikum Ulm 2,3 Millionen Euro, um bisher unbekannte körpereigene antivirale Abwehrmechanismen aufzudecken. Dafür sollen sogenannte „Verräter-Viren“ erzeugt und eingesetzt werden, die den Forschenden anzeigen, welche zellulären Faktoren diese am effektivsten hemmen.
Mai
CHE-Ranking - Bestnoten für Studiengänge der Uni Ulm
Im deutschlandweiten Vergleich der Bachelor-Studienangebote in Elektro- und Informationstechnik belegt die Universität Ulm einen hervorragenden fünften Platz! Auch der grundständige Studiengang Psychologie schneidet beim Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervorragend ab.

Aktionstag Citizen Science im Stadthaus
Beobachten, entdecken, beschreiben, sammeln und diskutieren – Es gibt viele Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, sich direkt an wissenschaftlicher Forschung zu beteiligen. Das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm lädt im Rahmen des Projekts „Zukunftsstadt 2030“ zum Aktionstag Bürgerwissenschaften und Citizen Science ein. Bei der kostenlosen Veranstaltung im Stadthaus Ulm stellen sich verschiedene Projekte und Angebote aus der Region vor.

Grüner Wasserstoff nach dem Vorbild der Natur
Das Sonnenlicht als Quelle für die klimafreundliche Energieversorgung nutzen! An einer Grundlagentechnologie hierfür forschen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Transregio-Sonderforschungsbereichs „CataLight“ so erfolgreich, dass die DFG den TRR/SFB 234 um weitere vier Jahre verlängert. Das Konsortium der Universitäten Ulm und Jena nimmt sich dabei die natürliche Photosynthese zum Vorbild. Im Mittelpunkt steht die lichtgetriebene Katalyse in hierarchisch strukturierten Materialien – und zwar zur klimafreundlichen Herstellung von Wasserstoff. Ulmer Sprecher des SFB ist Prof. Sven Rau, Leiter des Instituts für Anorganische Chemie I.

Juni

„Neue Wilde“ im Botanischen Garten
Mitte Juni eröffnet im Botanischen Garten die Ausstellung „Neue Wilde – Globalisierung in der Pflanzenwelt“. Unter den Neuen Wilden versteht man sogenannte Neophyten, also Pflanzen, die sich mit Hilfe des Menschen neue Verbreitungsgebiete erschließen. Ergänzt wird das Ausstellungsprogramm durch Führungen und Workshops.

Nobelpreisträger tagen am Bodensee
Die 71. Lindauer Nobelpreisträgertagung begeistert Ulmer Forschende: Zwei Chemie-Doktoranden sind unter den rund 500 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit den 32 Laureaten treffen können. Im Anschluss an die Tagung unter dem Leitmotiv „Educate – Inspire – connect“ besuchen 17 junge Nachwuchsforschende aus Europa, Amerika, Asien und Australien die Universität Ulm. Sie alle interessieren sich für die Ulmer Forschung zur Energiewandlung und -speicherung.
Juli
Langer Abend der Wissenschaft und Festakt zum Jubiläum
Erstmals seit 2019 kann die Universität Ulm ihren Jahrestag wieder in Präsenz auf dem Campus feiern. Uni-Präsident Professor Michael Weber informiert beim Festakt über aktuelle Erfolge und Herausforderungen, darunter die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs CataLight. Eine besondere Auszeichnung wird dem ehemaligen Geschäftsführer der Ulmer Universitätsgesellschaft zuteil: Für sein langjähriges Engagement erhält Dietrich Engmann die Universitätsmedaille. Im Anschluss an den Festakt sind alle Interessierten zum Langen Abend der Wissenschaft auf den Campus eingeladen. Die Besucherinnen und Besucher können beispielsweise ein Ion beim Quantensprung beobachten, automatisierte Fahrzeuge und Flugroboter inspizieren oder im neuen Trainingshospital Einblicke in die praktische Medizin-Ausbildung erhalten.
Ein Highlight ist die ChemNight zum 50. Jubiläum der Ulmer Chemie. Neben Vorträgen zu nachhaltigen Batterien oder zur Chemie des Bieres steht eine Experimentalshow auf dem Programm. Die Vorführung verspricht nicht weniger als eine „Entdeckungsreise durch die Welt von Farbe, Kristall und Explosion.“ Ende Juli wird das Jubiläum „50 Jahre Chemie in Ulm“ mit einem eigenen Festakt und einem Vortrag des Chemie-Nobelpreisträgers Prof. Jean-Marie Lehn begangen.

Wissenschaftspreis der Stadt Ulm
Für ihre herausragende Forschung zum automatisierten und vernetzten Fahren erhalten Prof. Klaus Dietmayer und Dr. Michael Buchholz im Rahmen der Schwörfeier den Wissenschaftspreis 2022 der Stadt Ulm. Die beiden Wissenschaftler vom Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik forschen seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit ihren Arbeitsgruppen auf diesem hochinnovativen Gebiet.

August

September
Wissenschaftsministerin besucht Universität und Uniklinik Ulm
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer startet in Ulm ihre Sommer- und Abschiedstour zu den Themen Klimaschutz und Energiewende. Stationen auf dem Oberen Eselsberg sind der Botanische Garten, das Trainingshospital To Train U, das Barbara Mez-Starck-Haus sowie die Multiple Trennwandkolonne.

20 Jahre German University in Cairo
Anfang September begeht die German University in Cairo (GUC) auf ihrem Berliner Campus ihr Jubiläum. Die GUC gilt als erfolgreichste deutsche transnationale Bildungseinrichtung. Vor 20 Jahren wurde die Universität nach baden-württembergischem Vorbild in Kairo gegründet. Beim Festakt feiern auch die Patenuniversitäten Ulm, Stuttgart und Tübingen sowie weitere hochrangige Gratulanten und Gratulantinnen diese deutsch-ägyptische Erfolgsgeschichte. An der GUC studieren heute mehr als 12 000 junge Menschen in über 100 Studiengängen.

ZAWiW-Herbstakademie zur Energiewende
Neben dem Klimawandel stellt die Energiekrise unsere Gesellschaft derzeit vor wirtschaftliche und politische Herausforderungen. Die Herbstakademie des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) widmet sich Ende September unter dem Titel „Wie kalt ist warm genug?“ diesem hochaktuellen Thema. Und der Titel deutet es bereits an: Die Lösung der Klimakrise liegt nicht alleine im technologischen Fortschritt, sondern auch im maßvollen Umgang mit Energie.

Oktober

Willkommen im Wintersemester!
Semestereröffnung vor vollen Rängen: In einem der größten Uni-Hörsäle heißt Uni-Präsident Professor Michael Weber zusammen mit Studierenden- und Fachvertretenden Mitte Oktober die neuen Erstsemester willkommen. Wie in den Vorjahren sind im Wintersemester insgesamt über 10 000 Studierende an der Universität Ulm eingeschrieben. Die Anzahl der Erst- und Neueinschreibungen liegt bei 1700. Zum Wintersemester ist ein umfassender Präsenzbetrieb geplant.
Aufgrund der aktuellen Energiekrise will die Universität 20 Prozent Energie einsparen. Alle Universitätsangehörigen sind aufgerufen, sich zu beteiligen. Energiesparmanager Bernd Bachmann informiert in einer Rundmail über die geplanten Maßnahmen, z.B. die Absenkung der Bürotemperatur oder die automatische Abschaltung von Lüftungsanlagen in Randzeiten.

Stadt und Uni weihen Marie-Curie-Platz ein
Der Platz vor dem Haupteingang der Universität trägt seit Mitte Oktober den Namen der polnisch-französischen Wissenschaftlerin und zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Curie. Universität und Stadt Ulm ehren damit die Mitentdeckerin der Radioaktivität und setzen damit gleichzeitig ein Zeichen für mehr Chancengleichheit und Gleichstellung. Der Marie-Curie-Platz, an den die große Südterrasse anschließt, gehört zu den belebtesten und beliebtesten Freiflächen der Hochschule und gilt als Mobilitätsdrehscheibe des Campus.

Stiftung eröffnet Barbara Mez-Starck-Haus an der Uni Ulm
Auf dem Uni-Campus wird Ende Oktober das neue Büro- und Seminargebäude „Barbara Mez-Starck-Haus“ feierlich eröffnet. In den rund 6,4 Millionen Euro teuren Neubau am Oberberghof ziehen mehrere universitäre Einrichtungen, darunter die School of Advanced Professional Studies (SAPS), das Institut für Theoretische Chemie sowie das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. Als Bauherrin fungiert die Stiftung der verstorbenen Chemikerin Dr. Barbara Mez-Starck, die an der Uni Ulm lange Jahre tätig war. Die Universität mietet das gesamte Gebäude, das weitgehend CO2-neutal betrieben werden kann.
November
Fünf „Highly Cited Researchers“ forschen an der Uni Ulm
Unter den einflussreichsten Forschenden der Welt, den "Highly Cited Researchers", finden sich fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Ulm. Neben der Medizinerin Dr. Dr. Kelly Del Tredici, dem Krebsforscher Prof. Hartmut Döhner und dem Biologen Prof. Steven Jansen sind das die beiden Physiker Prof. Fedor Jelezko und Prof. Martin Plenio. In der im November veröffentlichten Analyse sind diese Forschende besonders oft von Kolleginnen und Kollegen in deren Fachveröffentlichungen zitiert worden und gehören im jeweiligen Jahr zum obersten Prozent (Top 1 %). Dies belegt die Bedeutung ihrer Forschung.
Trauma-SFB mit über 11 Mio. Euro erneut verlängert
Der Sonderforschungsbereich (SFB) zur Trauma-Medizin wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum zweiten Mal verlängert. Für die dritte Förderphase bis 2026 erhält der SFB 1149 „Gefahrenantwort, Störfaktoren und regeneratives Potenzial nach akutem Trauma“ nun über 11 Millionen Euro. Im SFB 1149 ergründen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Medizin und den Lebenswissenschaften, wie hochkomplexe Gefahrenantworten des Körpers auf schwere Verletzungen zustande kommen – und zwar auf molekularer, zellulärer sowie auf Organ- und Organismus-Ebene.

Dezember

DASU als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet
Das DASU macht Unternehmen in der Region fit für die Herausforderungen der Zukunft, insbesondere für den KI-basierten Umgang mit Big Data. Dafür wird das Transferzentrum für Digitalisierung, Analytics & Data Science Ulm als „Leuchtturmprojekt“ ausgezeichnet und erhält Fördergelder von der EU und dem Land Baden-Württemberg in Höhe von insgesamt 4,9 Millionen Euro. Der Auftrag: Wissenschaft und Wirtschaft besser vernetzen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schwabenbund-Region zu stärken.
Texte: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Die Mitarbeiterinnen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Uni Ulm wünschen allen Uni-Angehörigen und Medienschaffenden fröhliche Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ab Montag, 9. Januar 2023, sind wir wieder zu erreichen.