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Uni Ulm stellt auf Recycling-Papier um
Den Anfang macht das kiz mit seinen PC-Pools

Ulm University

Mehr als drei Millionen Blatt Papier wurden im vergangenen Jahr in den PC-Pools des Kommunikations- und Informationszentrums (kiz) der Universität Ulm bedruckt. Dies entspricht ungefähr einem Papierturm in zweifacher Höhe des Ulmer Münsters. Zur Verbesserung der Ökobilanz hat sich die Universität nun entschlossen, vermehrt auf den Einsatz von Recycling-Papier zu setzen. Den Anfang macht das kiz, das einen Großteil der PC-Pools auf dem Campus betreibt.

„Seit Februar wird in den PC-Pools bei Schwarz-Weiß-Drucken nur noch auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Denn laut Umweltbundesamt braucht es für die Herstellung von zertifiziertem Recycling-Papier weniger als die Hälfte an Wasser, und auch der Gesamtenergiebedarf ist drei- bis viermal geringer als bei der Produktion von Frischfaserpapier. Umweltschutzpapier schont zudem die Ressource Holz und schützt den Wald“, erklärt Professor Stefan Wesner, Leiter des Kommunikations- und Informationszentrums (kiz) an der Uni Ulm

Im vergangenen Sommersemester war in mehreren PC-Pools der Einsatz von Umweltschutzpapier unterschiedlicher Qualitätsstufen getestet worden. Gleichzeitig wurde eine Studierendenbefragung durchgeführt, um herauszufinden, wie groß die Bereitschaft der Studierenden ist, auf Recycling-Papier umzusteigen. Denn trotz Energie- und Wassereinsparpotential ist der Einkaufspreis von hochwertigem Recycling-Papier, das mit dem Siegel „Blauer Engel“ gekennzeichnet ist, gut zwanzig Prozent höher. „Um den störungsfreien Einsatz unserer Hochdurchsatzdrucker zu gewährleisten, können wir nur hochwertiges Papier verwenden“, so Wesner. Frühere Umstellungsprojekte waren nicht zuletzt daran gescheitert, dass die Papierqualität nicht ausreichend war und durch die Staubentwicklung beim Drucken der Wartungs- und Reparaturbedarf der Geräte enorm gewachsen ist, wodurch beträchtliche Zusatzkosten im Betrieb entstanden sind. „Das Papier, das wir jetzt verwenden, ist zwar in der Anschaffung teurer, hat aber auch einen Weißegrad von 100 Prozent und ist dokumentenecht. Das war daher sicherlich mitausschlaggebend für das klare studentische Votum für eine Umstellung auf Recycling-Papier“, so Wesner.

Auch die Fakultäten ziehen nach

Geplant ist, dass auch die Fakultäten nachziehen und dort weitere PC-Pools an der Universität Ulm auf Recycling-Papier umstellen, wodurch nicht nur die Einspareffekte bei den verbrauchten Ressourcen größer werden, sondern – durch den Großeinkauf – über den niedrigeren Papierpreis auch die Beschaffungskosten sinken. Für die Studierenden ist die Umstellung übrigens nicht mit höheren Kosten verbunden. Der Preis bleibt gleich, und die Universität erhöht den Zuschuss für das Drucken aus eigenen Mitteln. „Vor allem Studien-Skripte und -Unterlagen machen immer noch einen Großteil des Druckaufkommens aus. Wir machen mit der Umstellung auf Recycling-Papier zwar das Drucken umweltfreundlicher, aber unser langfristiges Ziel muss natürlich sein, dass wir das Druckaufkommen insgesamt reduzieren, indem beispielsweise die eLearning Angebote weiter ausgebaut werden“, ist kiz-Leiter Wesner überzeugt.

Unterstützt wird die Umstellung auf Umweltschutzpapier an der Uni Ulm übrigens von der Hochschulgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die sich seit Jahren für den Einsatz von Recycling-Papier an der Uni einsetzt und als Partner die Umrüstung begleitet hat.

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Verantwortlich: Andrea Weber-Tuckermann