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Universität Ulm jetzt Landesbetrieb

Ulm University

Doppik löst Kameralistik ab

Ein Festakt am Freitag, 2. März, markiert ein neues Zeitalter für das Rechnungswesen der Universität Ulm (Senatssaal Helmholtzstraße 16/Beginn 10 Uhr). Mit dem so genannten Produktivstart eines seit Monaten vorbereiteten neuen Buchungssystems verbindet sich für die Universität die Wirtschaftsführung als Landesbetrieb. Dabei wird die seit 39 Jahren praktizierte Kameralistik durch die Kaufmännische Buchführung (Doppik) abgelöst. Partner bei der Umstellung ist das Walldorfer Software-Unternehmen SAP.
„Für uns ist das ein entscheidender Schritt, um wirtschaftliches Handeln in der Universität weiter zu verstärken“, sagt Kanzler Dieter Kaufmann. Im Gegensatz zur Kameralistik nämlich, die nur den reinen Zahlungsverkehr darstelle, weise die Doppik die tatsächlichen Finanz- und Wertströme aus. „Kameralistik in der bisher betriebenen Form gibt es im Hochschulbereich nur noch in Deutschland“, so Kaufmann weiter. Universitäten und Forschungseinrichtungen darüber hinaus arbeiteten demgegenüber nicht nur mit einem anderen Rechnungswesen, sondern hätten auch „ein anderes Verständnis von Wirtschaftlichkeit“.
Das soll sich nun, wie die Uni-Leitung vorgegeben hat, auch in Ulm durchsetzen. Ähnlich wie bisher bereits an verschiedenen Universitäten in Hessen und Niedersachsen sowie an der Technischen Universität (TU) München und an der Uni Heidelberg, ebenfalls mit SAP als Partner übrigens. „Das System weist einen hohen Integrationsgrad auf und lässt uns hoffen, längerfristig eine einheitliche Software-Plattform für die gesamte Uni zu entwickeln“, erläutert der Kanzler die Partner-Wahl.
Große Vorteile verspricht sich Dieter Kaufmann vor allem für die Drittmittel-Verwaltung, die wirtschaftliche Abwicklung von Forschungsprojekten also, für die Abrechnung und steuerrechtliche Handhabung bei Betrieben gewerblicher Art sowie die Bildung von Rücklagen und Rückstellungen. „Zudem können wir künftig Berichte vorlegen, die eher unternehmerischen Rahmenbedingungen angepasst sind als dies bisher möglich war“, so der Kanzler.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Finanzdezernent Heinrich Staack zufolge die integrierte Anlagenbuchhaltung, die eine problemlos Ermittlung der Abschreibungsbeträge ermögliche. Spezielle Vorteile des SAP-Systems sieht er in den ebenso vielfältigen wie wichtigen Informationen, die das Berichtswesen liefere. „Nach gründlicher Prüfung haben wir keine Alternative dazu gesehen“, sagt Staack, der die mit der Umstellung beauftragte Projektgruppe leitet. Sehr zufrieden bilanziert SAP-Projektleiter Heiko Werner die bisherige Zusammenarbeit: „Vorteile waren sicher, dass die Uni Ulm ihre Mittel schon immer zentral bewirtschaftet und seit zwei Jahren auch mit Kosten- und Leistungsrechnung gearbeitet hat.“ Wohl seien momentan „noch einige Dinge offen“, räumt Werner ein, „aber die werden wir sicher in den Griff bekommen“.

Weitere Informationen: Kanzler Dieter Kaufmann, Tel. 0731/50-25000 oder Herr Heinrich Staack, Tel. 0731/50-25040