Elektrische Erscheinungen
Niederlande, 1733


Hermann Boerhaave beschreibt in seinen "Elementa Chemiae" das Verhalten einzelner Metallstücke in Nitratlösungen:
"Wenn ich in einer Phiole eine Unze in Spiritu Nitri (Salpetersäure) aufgelöstes Silber habe, selbiges mit zwölfmal so viel Regenwasser vermische, und dann glatt-gemachte Kupferplatten hineinlege, so wird alsofort das Silber niedergefällt, das Kupfer aber aufgelöst. Solch aufgelöstes Kupfer, daraus das Silber ausgefällt wurde, nehme ich wiederum, und lege reine eiserne Bleche hinein, so wird alsofort das Kupfer wiederum niedergefällt, ... und das Eisen wird aufgelöst."

Boerhaave folgert daraus:
"Also fährt hier die Seele aber wohl schwerlich besser oder schlimmer aus einem Körper in den anderen, sie wird doch aber von dem einen mehr angezogen als von dem anderen, bis sie endlich in einem Körper beständige Wohnung nimmt, welcher denn in solcher Absicht der allerstärkste ist."

Neben den chemischen Umwandlungen hat Boerhaave bei diesen Versuchen keine elektrischen Erscheinungen beobachtet; seiner Meinung nach wandert die "Seele" einer Verbindung vom schwächeren zum stärkeren Metall.



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