Lernerfolg verbessern

Was können Lehrende tun, um den Studienerfolg zu erhöhen?


Aus der Grafik geht hervor, dass Sie als Lehrender direkt etwas für den Lernerfolg Ihrer Studierenden tun können, wie das Verwenden von Signals. Oder aber Sie setzen gezielt an den Merkmalen Ihrer Studierenden an. Die Lernstrategieanwendung oder die Motivation Ihrer Studierenden können von Ihnen durch das Setzen von Prompts und die Ausrichtung Ihrer Lehre am Cognitive Apprenticeship Ansatz positiv beeinflusst werden.
Wie Sie das genau umsetzen können, wird Ihnen auf dieser Seite erklärt.

Lerntagebücher

Lerntagebücher dienen dazu, den eigenen Lernprozess zu dokumentieren und zu reflektieren und ihn damit aktiv zu regulieren beziehungsweise zu kontrollieren. Zudem fördern Lerntagebücher das selbstregulierte Lernen Ihrer Studierenden, welches einen wichtigen Aspekt des Lernerfolges darstellt. Lerntagebücher sind flexibel anwendbar und einsetzbar. Sie eignen sich sowohl zur Veranstaltungsbegleitung als auch im Austausch mit Ihnen, der Lehrkraft, zur individuellen Rückmeldung über die Lernentwicklung.
Mehr Informationen zu Lerntagebüchern, welche Formen es gibt und weitere Anwendungsmöglichkeiten haben wir für Sie in einem Handout zusammengefasst. Einblicke in die praktische Anwendung von Lerntagebüchern im Studienalltag erhalten Sie in unserem Podcast.

Mit Lerntagebüchern mehr Erfolg im Studium (Handout)

Liebes Lerntagebuch (Podcast)

Prompts

Prompts sind Hinweise oder Fragen, welche Ihre Studierenden anregen, Lernstrategien einzusetzen. Dabei unterscheiden wir kognitive (Wiederholung, Organisation, Elaboration) und metakognitive (Beobachtung und Regulation des eigenen Lernprozesses) Lernstrategien. Werden diese nun häufiger von Ihren Studierenden angewendet, führt dies zu mehr selbstreguliertem Lernen und die Lernenden können ihren Lernerfolg zudem realistischer einschätzen. Die Anwendung von Prompts ist außerdem sehr ökonomisch und auch nachhaltig, da der Prompting-Effekt bestehen bleibt, auch wenn keine weiteren Prompts mehr gegeben werden.
Wenn Sie nun alle Argumente für die Nutzung von Prompts nach ihrer Wichtigkeit ordnen, haben Sie selbst bereits eine kognitive Lernstrategie angewandt – so einfach geht‘s!
So können Sie Prompts also beispielsweise in Ihrer Vorlesung verwenden und damit Ihre Studierenden zu einer aktiven Teilnahme bewegen, ohne dass dieser Effekt bei der Klausurvorbereitung verloren geht.

Lernprozesse mit Prompts unterstützen (Handreichung)

Prompts in Vorlesungen (Flyer)

Signals

Eine gute Lehre zeichnet sich unter anderem durch eine abwechslungsreiche Gestaltung der Lerninhalte aus. So können zur Vermittlung der Inhalte verschiedene Repräsentationen gewählt werden, wie beispielsweise Texte, Abbildungen oder Formeln. Signals dienen den Studierenden dabei als Hilfestellung, um eine Verknüpfung (=Kohärenz) zwischen den unterschiedlichen Repräsentationen zu bilden.
Sie können Signals nun durchgehend oder intermittierend während ihrer Lehre einsetzen. Letztere Variante hat vor allem positive Effekte auf Verstehens- und Anwendungsleistung Ihrer Studierenden, da sie eine selbstständigen Kohärenzbildung fördern.
Beachten Sie jedoch, dass Ihre Studierenden über ausreichend Vorwissen verfügen sollten, um diese Lernhilfe auch effektiv nutzen zu können.

Signaling – Wichtige Lerninhalte durch Signals hervorheben (Handreichung)

Cognitive Apprenticeship

Das Cognitive Apprenticeship lässt sich als eine Art Werkzeugkasten zur Unterstützung der Lehre verstehen. Es beinhaltet verschiedene Aspekte, welche vom Lehrenden umgesetzt werden können. Dazu gehören u.a. Modelling, Scaffolding, Fading out, Reflexion und Exploration:

  • Um Ihren Studierenden zu einem größeren Lernerfolg zu verhelfen, sollten Sie praktische Tätigkeiten erst modellhaft vorführen und dabei Ihre Gedanken kund tun (Modelling)
  • Während Ihre Studierenden anschließend selbst aktiv werden, können Sie diese mit gezielt gesetzten Prompts unterstützen oder Ihnen eine nicht-direktive Hilfestellung bieten (offene Fragen), um den Lernprozess zu aktivieren (Scaffolding)
  • Während Sie zunehmend passiv werden (Fading out) helfen Sie Ihren Studierenden mit einer abschließenden Reflexion, den Lernfortschritt besser zu bewerten.

Auf diese Weise können Sie Elemente des Cognitive Apprenticeship in Ihrer Lehre nutzen, um so den Lernerfolg Ihrer Studierenden zu fördern.

Reflektiertes Lehren und Lernen. Den Cognitive Apprenticeship-Ansatz wiederentdecken! (Handreichung)