10 Das Horn des Kudu

Titel:            Das Horn des Kudu
Künstlerin:  Beate Lein-Kunz
Standort:    westlich Pavillon
Erstellt:       1989
Material:     Bronze, Sichtbeton, Farbe

Das Tier in seiner Symbolkraft fasziniert die Künstlerin seit langem. Ausgehend von Tier- darstellungen in Höhlenmalereien versucht sie, das Symbol "Stier" zu erfassen und mit Leben zu erfüllen. Es folgte dann der Entschluss, Wesenszüge, Stimmungen und Eigenschaften als Qualitäten im Symbol des domestizierten Stieres auszudrücken Dabei nimmt in ihren Arbeiten das Gehörn in seiner Form und Funktion eine immer zentralere und wichtigere Position ein. Das Symbol Horn hat in vielen Kulturkreisen und Philosophien eine mystische, tiefgreifende Bedeu- tung. Für Beate Lein zeigt das Horn auch abgelöst vom tragenden Organismus seine ganze Energie, Bewegung und Wachstum, aber auch die Folgen äusserer Einflüsse Verletzungen, Abnutzung und Alter.

Die Skulptur "Horn des Kudu" ist eine Hommage an die Natur, die, vielfältig und wild, vom Menschen zunehmend eingegrenzt, vereinnahmt, verfremdet und gebeugt wird. Das Horn ist hier Symbol der Aufrechten, der Unabhängigkeit, des Stolzes der Natur als Kontrapunkt zu dem vom Menschen "zementierten", geschaffenen, einengenden Lebensraum. Horn und Beton sind verbunden, ihre Beziehung ist fragil, schmerzhaft kantig, nicht geradlinig, aber auch flexibel, elastisch und tra- gend. Ob es die Menschheit schafft, ihre eigenen Bedürfnisse - oft gegen die Natur gerichtet - mit dem Freiheitsanspruch und der Toleranz in der Natur in Einklang zu bringen? Das "Horn des Kudu" ist Mahnung und Aufforde- rung zur Diskussion für die, die sich der Wertigkeit der Natur nicht bewusst sind.

Beate Lein-Kunz

1948 geboren in Isny/Allgäu
1957 in Eggenfelden (Ndb.) geboren
Kindheit und Schulzeit in Deggendorf (Ndb.)
1982-86
Studium der Bildhauerei an der Freien Kunstschule
Munzingen/Freiburg bei R. v. Bonin und J. Everwijn
Malerei bei P. Pollock
1986 Aufbaustudium Bildhauerei Carnegie Mellon University,
Pittsburgh, PA, U.S.A., bei J. Shipman
1988 Aufenthalt in Kalifornien, U.S.A.
1989 freischaffende Bildhauerin
Lebt und arbeitet in Ulm

Ausstellungen.
1986 Begleitausstellung zur Tagung "Aufbruch ins 21 Jhd."
CCH Hamburg
1987 Kleine Galerie Neuhaus
1988 Galerie Döll Kötzting
1989 Galerie Schloß Mochental - Galeriepassage Lindau
1989 Galerie Ostbayern Viechtach
1990 Fischerplatz-Galerie

http://beate-lein-kunz.de/

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