Erfahrungen vom Auslandsemester in Göteborg

Sommersemester 2022 - Juliane Geisler

Ich habe das schönste und aufregendste Semester meines Studiums als Erasmus-Studentin in Göteborg in Schweden erleben dürfen. Meine Entscheidung nach Schweden zu gehen, stand bereits früh fest, da mich das Land durch seine idyllischen Landschaften und Natur, seinen Fortschritt und seine Innovationen, sowie der problemlosen Verständigung in englischer Sprache sofort überzeugt hat. Dabei habe ich mich speziell für die Stadt Göteborg beworben, welche eine tolle Mischung aus Großstadt und Natur bietet. Um den Frühling und Sommer sowie einige Feiertage wie die Walpurgisnacht und Mittsommer erleben zu können, habe ich mich für das Frühlingssemester von Mitte Januar bis Anfang Juni entschieden. Dies hatte zudem den Vorteil, dass von Monat zu Monat die Tage länger, heller und wärmer wurden und ich nach dem Semester noch einige Wochen in Skandinavien herumreisen konnte. Während viele Kommilitonen von mir einen Platz in einem der Wohnheime bekommen haben, bin ich privat bei einer ganz lieben pensionierten Schwedin untergekommen.

Mir hat besonders gut an Göteborg gefallen, dass es so viel zu entdecken gibt. Göteborg liegt am Meer und direkt vor der Stadt befinden sich viele kleine idyllische Inseln, die sogenannten Schären, die ganz einfach mittels öffentlicher Verkehrsmittel besucht werden können. Jede Insel ist ein bisschen anders, aber überall findet man die kleinen süßen roten Schwedenhäuschen. Im Winter gehört Eisbaden im kalten Meer natürlich auch zu einer besonderen Erfahrung, die man sich nicht entgehen lassen darf. Um Göteborg herum findet man zudem viele schöne Seen, zum Spazieren, Fahrradfahren, Schwimmen oder auch Kanufahren. Aber auch Göteborg selbst hat mit vielen schönen Cafés, zentral gelegenen Parks und botanischen Gärten, sowie netten Einkaufsstraßen und einem großen Freizeitpark viel zu bieten.

Der Erasmus-Austausch lief über die University of Gothenburg, bei welcher ich im Studiengang Computer Science eingeschrieben war. Aufgrund einer Kooperation mit der Chalmers University of Technology im Departement Computational Science and Engineering habe ich jedoch alle Kurse an der Chalmers University besucht. Das Semester ist in Schweden in zwei „study periods“ mit jeweils 15 ETCS eingeteilt. Da in den meisten Fällen die Kurse mit 7,5 ETCS bewertet sind, hört man pro study period in der Regel zwei Kurse. Am Ende einer study period gibt es eine einwöchige Prüfungsphase zu den belegten Kursen. Dieses System hat mir sehr gut gefallen, da man sich besser auf die Kurse konzentrieren konnte und auch die Prüfungsphasen mit maximal zwei Prüfungen deutlich entspannter waren.  Ich habe in der ersten study period die Kurse

  • Databases und
  • Human Computer Interaction

belegt.

 

In meiner zweiten study period hatte ich mich nur für den Kurs

  • Introduction to Datascience and AI

entschieden, um etwas mehr Freizeit für Ausflüge und Kurzurlaube zu haben. Dennoch habe ich meine Zeit auch sehr gerne auf dem Johanneberg Campus der Chalmers University verbracht. Das von Studenten verwaltete „Student-Union Gebäude“ war ein Highlight für mich, da es neben der Mensa auch eine Bar, eine Sauna, einen Pool, ein Kino, einen Musikraum, eine Konferenzhalle und vieles mehr beherbergt. Außerdem findet man in allen Gebäuden des Campus viele Sitzgelegenheiten zum Essen, Lernen oder einfach nur zum Quatschen.

Besondere Events während meines Auslandsaufenthalts waren ein Campus-Pub-Crawl mit allen kleinen Bars der einzelnen Fakultäten, sowie die Cortège, eine Parade von Chalmers Studenten durch ganz Göteborg. Letzteres ist ein großes Event in Göteborg, bei welchem die Studenten ihre über Wochen gebauten Wägen präsentieren, welche aktuelle gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Themen thematisieren. Die Parade erinnert ein bisschen an den deutschen Karneval.

Während meines Aufenthalts sind Reisen nicht zu kurz gekommen. Meine erste Reise ging in den Norden von Schweden nach Lappland, wo wir Polarlichter und Rentiere sehen konnten und eine Husky-Schlittentour sowie eine Schneeschuhnachtwanderung machen durften. Des Weiteren war ich für einige Tage in Norwegen Skifahren und habe Süd- und Mittelschweden inklusive Kopenhagen und Stockholm erkundet. Der große Abschluss und Abschied war eine zweiwöchige Reise in Nordnorwegen auf die Lofoten, wo ich noch einmal eine ganz andere aber atemberaubende Landschaft mit steilen hohen Bergen, weißen Stränden und kristallklarem türkisem Wasser erleben durfte.

Ein Erasmussemester zu machen war für mich die beste Entscheidung. Ich habe unglaublich viele Leute kennen gelernt, viele aus Europa, aber auch einige Studenten von anderen Kontinenten. Jeder ist neu und hat Lust etwas zu unternehmen und die Stadt und das Land zu erkunden. Gerade nach Corona und den Online-Semestern habe ich es sehr genossen wieder unter Leuten zu sein und mit Freunden zusammen zu studieren. Mir persönlich hat das Semester Mut gemacht neue Dinge auszuprobieren und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Da ich mich noch im Bachelor befinde, habe ich fest vor im Master ein weiteres Auslandssemester zu machen. Ich kann ein Auslandsemester in Göteborg ganz klar empfehlen und werde noch lange an diese schöne Zeit zurückblicken.

Wintersemester 2021/22 - Verena Schweinstetter

Im Wintersemester 2021/22, das dritte Semester meines Masterstudiums in CSE, habe ich mein Auslandssemester in Göteborg verbracht. Ich habe die Planung für das Semester im Ausland bereits zwei Jahre im voraus begonnen. Schon damals wusste ich, dass ich unbedingt nach Schweden möchte. Dieser Wunsch hat sich mit dem Besuchen der vier Schwedisch-Kurse, die vom Zentrum für Sprachen und Philologie angeboten werden, nur verstärkt. Im Januar 2021 habe ich mich dann über das International Office für den Austausch über Erasmus+ mit Göteborg beworben.

Göteborg ist eine wunderschöne Stadt, die vieles zu bieten hat: Große Parks mitten in der Stadt wie z.B. den Slottsskogen, HAGA - eine kleine Einkaufsstraße mit vielen Kaffees um Fika zu machen (die schwedische Art der Kaffeepause), eine Oper, die Schäreninseln, den Freizeitpark Liseberg, Museen, Strände und so vieles mehr! Besonders gerne bin ich mit meinen Freunden auf die Schären gefahren, die man direkt von der Stadt mit Fähren, die dort zu den Öffis gehören, erreichen kann.

Gewohnt habe ich im Studentenwohnheim Olofshöjd. Ich habe mich für dieses Wohnheim entschieden, da hier die meisten Austauschstudierenden wohnen und man immer seine Freunde direkt nebenan hat! Um den Platz im Olofshöjd zu bekommen, musste ich mich nur in einem Onlineportal registrieren und mich für ein Zimmer bewerben.

An der Universität Göteborg wurde ich in den Studiengang Computer Science eingeschrieben. Er gehört dem Department of Computer Science and Engineering an und ist sehr eng verknüpft mit der Technischen Universität Chalmers. Ich habe während des Semsters drei Kurse belegt:

  • Neural Networks,
  • Materials in Medicine und
  • Computational Methods for Bioinformatics.

Das erste Fach zählt für CSE zum Schwerpunkt Mathematik, die letzten beiden zu Ingenieurwissenschaften. Das Semester in Schweden ist in 2 Terms unterteilt, dabei fand der erste Kurs im ersten Term und die letztern im zweiten Term statt. Die Kurse ergaben jeweils 7,5 ECTS, welche am Ende des Auslandssemsters angepasst werden mussten, da an der Uni in Ulm nur Kurse mit einer geraden Anzahl an ECTS verbucht werden.

Aber während eines Auslandsaufenthalts geht es nicht nur um das Studium, sonder vor allem auch darum neue Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen fürs Leben zu sammeln! Ich habe viele neue Freunde kennengelernt, mit ihnen viele aufregende Erlebnisse geteilt und konnte einige Ausflüge unternehmen, z.B. zwei wunderschöne Reisen nach Norwegen und Lappland, sowie Städtetrips nach Stockholm und Kopenhagen, oder auch einen traumhaften Tagesausflug in das Bilderbuchörtchen Smögen.

Das Auslandssemester hat mir neue Sichtweisen und Blickwinkel aufgezeigt und mich um so viele Erfahrungen bereichert! Ich kann es nur weiterempfehlen!