Wissenschaftliches Arbeiten erfordert besondere ethische Achtsamkeit. Entsprechend gilt es, den akademischen Nachwuchs möglichst früh für die Fallstricke wissenschaftlichen Arbeitens zu sensibilisieren und eine ethische Grundhaltung zu fördern, die Verstöße gegen die Gebote guter wissenschaftlicher Praxis (GWP) wie etwa Plagiate, das Erfinden oder Manipulieren von Forschungsdaten von vornherein verhindert. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen des Lehrprojekts "Die Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis in der GTE-Lehre" derzeit Lehreinheiten und materialien entwickelt, über welche den Studierenden der Humanmedizin zum einen Wissen über die Hintergründe, Regulationen und Definitionen von GWP vermittelt wird. Durch die Arbeit mit konkreten Fallbeispielen können die Studierenden das erworbene Wissen zum anderen direkt selbst anwenden. Im Fokus des Projekts stehen insbesondere folgende Aspekte: 1. Konfliktfälle um die Autorschaft (Anforderungen an eine Autorschaft, Reihenfolge von Autoren, Umgang mit geistigem Eigentum), 2. Konfliktfälle im Umgang mit empirischen Daten (Erfinden und Manipulieren von Daten, selektive Interpretation von Daten, Ausblenden unerwünschter Ergebnisse), 3. Konfliktfälle bei klinischer Forschung (Einhaltung ethischer Standards in der Forschung am Menschen, verantwortungsvoller Umgang mit Tieren bei Tierversuchen), 4. Konfliktfälle hinsichtlich persönlicher Interessen (Transparenz in Bezug auf Geldgeber und/oder Auftragsgeber von Forschungsvorhaben, individuelle Werthaltungen), 5. Konfliktfälle im Betreuungsverhältnis und/oder in Forschungsteams (Aufgaben und Verantwortung des Betreuers, Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Betreuer und Betreuten bzw. zwischen Teamleiter und Teammitglied). Begleitend zur Entwicklung und Durchführung eines Lehrangebots wird eine empirische Begleitforschung verfolgt.

Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Florian Steger
Projektmitarbeit: Dr. Katharina Fürholzer
Laufzeit: 2017-2018