NS-Morde an Erwachsenen und Kindern aus psychiatrischen Anstalten in Łódź und Umgebung 1939–1945

Bereits im September 1939 begann in den im Reich eingegliederten Gebieten Polens eine systematische Ermordung Erwachsener und Kinder aus psychiatrischen Anstalten. In Łódź und Umgebung waren von dieser Aktion große psychiatrische Anstalten und kleine Häuser sowie Pflegeheime betroffen. Diese Ermordung stellte eine erste Stufe des Holocaust dar, bei der Organisation und Methoden der Vernichtung geradezu erprobt wurden.

Die genaue Organisation dieses Verbrechens und die Anzahl der Ermordeten aus diesen Einrichtungen sind bis heute nicht bekannt. Zudem fehlt bis jetzt eine eingehende wissenschaftliche Beschäftigung mit der Rolle des medizinischen Personals oder mit den Schicksalen individueller Betroffener. Bisher wurden die in polnischen Archiven vorhandenen und für das Thema einschlägigen Quellenmaterialien noch nicht systematisch analysiert.

Mit dem Projekt wird diese Forschungslücke aufgegriffen. Ziel des Projekts ist, eine Erschließung der Archive in Łódź, die Auswertung der erschlossenen Quellen und eine Darstellung der Ergebnisse des Projekts als Impuls für eine weiterführende internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Projektleitung: Prof. Dr. Florian Steger
Projektmitarbeit: Dr. Marcin Orzechowski

Laufzeit: 2022–2023

Gefördert von Deutsch-Polnische Wissenschaftstiftung (DPWS)