Grußworte und Glückwünsche

"Happy Birthday Uni Ulm"

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Liebe Uni Ulm, ich bedanke mich für ein Studium in einer tollen Lernatmosphäre und einer super Unterstützung. 

Dae-Sup Rhee, Doktorand Biologie

Ich wünsche der Uni, dass sie genauso toll bleibt, wie sie für mich bis jetzt ist.

Amela Mesinovic, 1. Semester Wirtschaftschemie

Ich hoffe, dass in 50 Jahren noch so eine gute Lehre wie jetzt hier passiert.

Manuel Ertl – 1. Semester Medizin

Alt-OB Ernst Ludwig
Ernst Ludwig leitete acht Jahre lang (1984-1992) als Oberbürgermeister die Geschicke der Stadt Ulm. Der Jurist ist Ehrensenator der Uni Ulm. Anfang der 60er Jahre reiste er als Universitätsbeauftragter der Stadt durch Baden-Württemberg und warb um Unterstützung für die Idee einer neuen Landes-Uni in Ulm. Am 50. Gründungstag der Uni, dem 25. Februar, feiert Ernst Ludwig seinen 90. Geburtstag. Er ist einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen der Gründungsfeier im Kornhaus. (Foto: Daniela Stang)

"Glücksfall für Stadt, Land und Leute" - Alt-OB Ernst Ludwig

Wer hätte vor 50 Jahren ahnen können, was aus der Universität Ulm wird? Wenn man sich heute an den Gründungstag vor 50 Jahren erinnert, wird man sich eingestehen müssen, dass sich damals niemand vorstellen konnte, wie sich die Uni entwickelt. Doch die kleine Gruppe der Gründungsprofessoren, wie sie da vorne im Kornhaus saß, hat Hoffnung gegeben. Hoffnung, dass etwas Gutes entsteht.

Nicht alle im Land waren überzeugt, dass Ulm eine Universität bekommen sollte. Unter den Skeptikern war auch Ministerpräsident Kiesinger. Seine Worte „Nie und nimmer wird Ulm Universitätsstadt“ habe ich heute noch im Ohr. Zum Glück kam es anders. Konstanz erhielt eine Universität und Ulm eine medizinische Akademie als Kompromiss. In Wirklichkeit war es ein Glücksfall für Stadt, Land und Leute. Heute weiß man's.

Gut war nämlich, dass wir mit dem Arbeitskreis „Universität Ulm“ und danach der Ulmer Universitätsgesellschaft eine „Mannschaft“ hatten, die der Sache einen Schub gab und statt der Medizinischen Akademie die Gründung einer Medizinisch-Naturwissenschaftliche Hochschule durchsetzen konnte, aus der schließlich die Universität entstanden ist. Gut war auch, dass die renommierten Gründungsprofessoren – Heilmeyer, von Uexküll, Zeil, Pfeiffer, Knörr, Tonutti, Kornhuber und der junge Fliedner – sich der Idee verschrieben hatten, eine neuartige junge Universität ins Leben zu rufen. Die Gründungsprofessoren waren es auch, die von Vorneherein auf Weiterentwicklung gesetzt haben, so dass an der Universität die Verklammerung von Medizin, Naturwissenschaft und Technik entstehen konnte. Auch wurden so weitere Entwicklungen möglich wie die Erweiterung um die Zahnmedizin, die Einbindung in die Wissenschaftsstadt oder die Verknüpfung von Mathematik mit Wirtschaftsmathematik.

Alle Erweiterungen der ursprünglichen Gründung, besonders auch in den letzten Jahren um neue Institute, Fakultäten oder Forschungsbereiche wie zum Beispiel die Quantenwissenschaften, zeigen, dass der Weg der Uni noch nicht am Ende ist. Lassen Sie mich schließen mit Lothar Späth, dem Ehrenbürger der Stadt Ulm. Er schrieb einmal, das Jubiläum sollte weniger eine Diskussion über die Frage sein, wer hat was zum Erfolg beigetragen. Die Entwicklung sollte vielmehr als Vorbild gesehen werden, was passiert, wenn alle an einem Strick ziehen.

"Bildungsmöglichkeiten in einer universitätsfernen Region" - Ex-Rektor Detlef Bückmann

Der 50. Jahrestag unserer Universität erweckt Erinnerungen an die Anfangszeit. Die Ulmer haben ihre Universität selber gewünscht, ja ertrotzt. Und bei allen Anfangsschwierigkeiten spürte man ihre Zustimmung und Hilfsbereitschaft. Die Aufgaben der Neugründung wechselten überraschend. Erwünscht als Ergänzung der Bildungsmöglichkeiten in einer bisher universitätsfernen Region bewährte sie sich alsbald in der klassischen Funktion einer Universitätsmedizin, nämlich der klinischen Maximalversorgung einer Region. Die grundlegenden Ideen des Ulmer Gründungsausschusses erforderten die Erprobung neuer Hochschulstrukturen, und überraschend vordringlich wurde die Schaffung möglichst vieler Studienplätze. Sie erzwang einen vorzeitigen Studienbeginn noch unter zum Teil notdürftig improvisierten Bedingungen.

Die angestrebte enge Verbindung von Medizin und Naturwissenschaften erforderte eine eigene Fakultät und damit die Bezeichnung „Universität“. Ihr folgte die Erweiterung, zunächst durch die in Ulm „erfundene“ erstmals erfolgreich entwickelte Wirtschaftsmathematik, die Wirtschaftswissenschaften und technische Fächer.

Der tatsächliche Entwicklungsverlauf wurde mitbestimmt durch außeruniversitäre Einflüsse. Er wäre vor 50 Jahren so nicht vorhersagbar gewesen. Das zeigt, wie schwer es ist, für die Zukunft echte Vorhersagen zu machen. Insgesamt wünschen möchte man eine weitere Entwicklung nach dem im Wesen der Universität und der Wissenschaft selber liegenden Drang nach Erweiterung und Abrundung des Wissens in jeder Richtung. Bei den ersten Wünschen und Plänen einer Universität Ulm war – mit einer gewissen Selbstverständlichkeit – immer an eine Volluniversität gedacht.

Deutlich ist der Wunsch nach geisteswissenschaftlicher Ergänzung in den Zentren für Philosophie und Sprachen zu spüren. Diese Fächer prägen erfahrungsgemäß das geistige Klima einer Universität und machen sie für vielseitig aufgeschlossene Studenten attraktiver. 

Als Zeuge der frühen Anfänge und fruchtbaren Entwicklung unserer Universität bin ich dankbar für alles hier Erlebte und Erreichte und wünsche mir, auch als Emeritus, ein weiterhin erfolgreiches gemeinsames Wirken.

Prof. em. Detlef Bückmann
Professor Detlef Bückmann war von 1979 bis 1983 Rektor der Universität. Der Biologe hat 1972 den Wissenschaftspreis der Stadt Ulm erhalten und ist Träger des Bundesverdienstkreuzes. (Foto: Elvira Eberhardt/kiz)
Prof. Karl-Joachim Ebeling
Professor Karl Joachim Ebeling war von 2003 bis 2015 Präsident der Universität Ulm. In seine Amtszeit fallen unter anderem die Finanzierung der Graduiertenschule für Molekulare Medizin, die Bewilligung von vier Sonderforschungsbereichen sowie die Ansiedlung eines Helmholtz-Instituts. Der Physiker und Leibniz-Preisträger hat nach der Amtsübergabe an seinen Nachfolger, Professor Michael Weber, wieder die Leitung des Instituts für Optoelektronik übernommen.

"einmalige Erfolgsgeschichte weiter vorantreiben" - Ex-Präsident Karl-Joachim Ebeling

Die Gründung der Universität im Jahr 1967 war ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Stadt Ulm. Die damals als Reformmodell neu gestalteten medizinischen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultäten schafften eine prosperierende Lehr- und Forschungsplattform auf höchstem Niveau im einst hochschulfreien Raum zwischen Stuttgart und München, Würzburg und Sankt Gallen. Die neu eingerichteten Universitätskliniken brachten einen gewaltigen Qualitätssprung für die maximale Krankenversorgung der Menschen in der Region.

Die Ende der achtziger Jahre im Zuge des Aufbaus der Wissenschaftsstadt eingeleitete substantielle Erweiterung der Universität mit den Fakultäten für Ingenieurwissenschaften und Informatik hatte insbesondere die Förderung moderner Kommunikations- und Digitaltechniken zum Ziel, auch zur Stützung des Technologiestandorts Ulm. Mit der Arrondierung des Fächerspektrums um Wirtschaftswissenschaften in den neunziger Jahren und später noch Psychologie hat die Universität schließlich ihr heutiges unverwechselbares Profil erhalten.

In jüngerer Zeit haben moderne Konzepte in der Lehre und vielfältige anspruchsvolle Studienangebote für die Aus- und Weiterbildung die Universität geprägt und zunehmend attraktiver gemacht, nicht nur für die Studierenden sondern auch die Menschen aus der Stadt und Region. Der Aufwuchs der Studierendenzahl auf deutlich über 10 000 ist eine erfreuliche Wertschätzung. Die zielorientierte Stärkung der universitären Stärken und Alleinstellungsmerkmale vor allem in der medizinischen und naturwissenschaftlich-technischen Forschung hat zu ausgezeichneten Platzierungen in internationalen Rankings geführt und die zentrale Rolle der Universität in der Wissenschaftsstadt Ulm nachhaltig unter Beweis gestellt.

Ich wünsche der Universität, dass sie zu allen Zeiten immer die besten Köpfe, also die talentiertesten Wissenschaftler und Studierenden, für sich gewinnen kann und damit optimale Voraussetzungen schafft, um ihre einmalige Erfolgsgeschichte vielversprechend weiter vorantreiben zu können. Damit verbunden hege ich auch die Hoffnung, dass es gelingen möge, das verheißungsvolle kunterbunte universitäre Flair mit seinen vielen großartigen Angeboten und Aktivitäten noch stärker in die Stadt und Region hinein zu tragen und damit auch die Bindungen zwischen Bürgerschaft und Universität weiter zu fördern.

Ich gratuliere der Universität ganz herzlich zu ihrem 50-jährigen Jubiläum!