Familie, Studium und Beruf - eine Herausforderung für Eltern und Universität

Die Universität hat in den letzten Jahren neue Strukturen zur familiengerechten Gestaltung von Arbeits- und Studienbedingungen geschaffen. Sie ist bestrebt, in diesem Bereich den veränderten Anforderungen ihrer qualifizierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gerecht zu werden und so qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, die Zufriedenheit und Motivation ihrer Beschäftigten zu steigern und die Position von Frauen, die nach wie vor eine Hauptlast der familiären Betreuungspflichten tragen, in der Wissenschaft zu verbessern.

Ferienbetreuung

14 Wochen Schulferien im Jahr bei nur knapp 6 Wochen Urlaubsanspruch, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Herausforderung zu nennen, ist sicher nicht übertrieben. Auch für studierende Eltern stellt die Betreuung ihrer Kinder während Vorlesungen, Praktika und Prüfungen und den dafür erforderlichen Vorbereitungszeiten regelmäßig ein Problem dar. Die Universität möchte junge Familien bei der Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie unterstützen und bietet aus diesem Grund Ferienbetreuungsprogramme für Kinder ab dem Vorschulalter an. 110 Kinder waren im vergangenen Jahr angemeldet. Auch 2008 ist die Nachfrage enorm: bereits vier Stunden nach Veröffentlichung des geplanten Ferienprogramms waren 36 Betreuungswochen gebucht.

Eltern und Universität profitieren

Über 60% der Eltern hatten in einer Umfrage der Universität Ulm angegeben, auf die Ferienbetreuungsprogramme aus beruflichen Gründen dringend angewiesen zu sein. Aber auch die Universität profitiert von den Ferienprogrammen, die einen flexibleren Personaleinsatz auch während der Schulferien ermöglichen. Deswegen übernimmt die Universität auch einen Großteil der entstehenden Kosten und stellt die Infrastruktur bereit.

Kinder forschen

Kinder experimentieren
Abb. 1: Kinder experimentieren
Chemie für Kinder
Abb. 2: Chemie für Kinder

Was wäre ein universitäres Ferienbetreuungs-
programm ohne Forschung. In den "Ulmer Forschungsferien" experimentieren und erforschen Vor- und Grundschulkinder naturwissenschaftliche Phänomene wie das Leben im Wasser, das Fliegen oder das Wetter. Für die Durchführung dieses Angebotes, das sich an Kinder von Beschäftigten der Universität und des Klinikums, von Nachwuchswissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlerinnen sowie von Studierenden richtet, konnte die Arbeiterwohlfahrt Ulm als Partner gewonnen werden. Die Arbeiterwohlfahrt hat sich in einer „Bildungspartnerschaft“ mit der EADS und im Projekt „TECHNOlino“ um die Verankerung der naturwissenschaftlich-technischen Förderung in der pädagogischen Arbeit einen Namen gemacht.

Kinder und Jugendliche ab der 5. Klasse werden in "Science Camps" mit altersgerechten Methoden an naturwissenschaftliche und technische Fragestellungen herangeführt. Hier ist es das ZAWiW, das unter Beteiligung vieler Institute und Einrichtungen der Universität das Forschungsprogramm koordiniert. Dieses Angebot im Rahmen der "Ulmer 3-Generationen Universität“ steht auch interessierten Schülern und Schülerinnen offen, deren Eltern keine Angehörigen der Universität sind.

Kleinkindbetreuung

Betreuung für die ganz Kleinen

Insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen stehen vor einem Betreuungsproblem, wenn sie nach der Geburt eines Kindes frühzeitig in die Universität zurückkehren und ihre wissenschaftliche Arbeit wieder aufnehmen wollen. Betreuungsplätze für Babys sind nach wie vor rar gesät. Die Universität hält, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen, in der gemeinsam mit dem Universitätsklinikum betriebenen Kindertagesstätte 20 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von 9 Wochen bis 3 Jahren bereit.

Gruppenraum in der Kindertagesstätte der Universität Ulm und des Klinikums
Abb. 3: Gruppenraum in der Kindertagesstätte der Universität Ulm und des Klinikums

Flexible Öffnungszeiten

Dazu kommt, dass Lehre, Forschung und Gremienarbeit ein besonderes Maß an Flexibilität bei den Öffnungszeiten einer Kindertagesstätte erfordern. Um den besonderen Bedürfnissen des wissenschaftlichen Alltags gerecht zu werden, sind die Öffnungszeiten der Kinderkrippe auf die universitären Anforderungen abgestimmt. Von 7 bis 19 Uhr können Kinder hier betreut werden. Junge Eltern nutzen diesen Spielraum und bringen und holen ihre Kleinen entsprechend der beruflichen Bedürfnisse im Rahmen dieser Öffnungszeiten. Dass dabei auch die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden, zeigt sich in der Praxis: kein Kind wird tatsächlich ganztägig betreut.

Finanzierung

All dies sind neue Maßnahmen, die Universität und Klinikum als Antwort auf die Herausforderung der durch die Veränderung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geschaffenen, neuen Rahmenbedingungen für Frauen und Beruf, ergriffen haben. Sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bewusst, hat die Universität andere kommunale Einrichtungen wie die Stadt Ulm und das Land Baden-Württemberg von ihrem Konzept überzeugen können, so dass diese sich an den erheblichen finanziellen Kosten beteiligen. Dass das Angebot ankommt, wird auch darin deutlich, dass die Eltern der Kinder bereit sind, sich mit Elternbeiträgen finanziell zu beteiligen.

Die 2007 neu eröffnete Kindertagesstätte der Universität Ulm und des Klinikums
Abb. 4: Die 2007 neu eröffnete Kindertagesstätte der Universität Ulm und des Klinikums

Kontakt

  • Heidi Krolopp
  • Leitung
    Abt. III-2 Recht, Struktur und Verwaltungsorganisation
  • Helmholtzstraße 16 E16b
  • 89081 Ulm | Germany
  • Telefon: +49 (0)731/50-25085
  • Telefax: +49 (0)731/50-25092