André Dürr mit "Argus"-Preis ausgezeichnet

Dr. Hans  Brugger (Leiter Hardware-Entwicklung, Airbus Defence and Space) gratuliert Argus-Preisträger André Dürr
Dr. Hans Brugger (Leiter Hardware-Entwicklung, Airbus Defence and Space; rechts) gratuliert Argus-Preisträger André Dürr

Für seine Bachelorarbeit mit dem Titel „Realisierung einer Vivaldi-Antenne in planarer Mehrlagenkartentechnologie“ ist André Dürr mit dem „Argus“-Preis von Airbus Defence and Space ausgezeichnet worden. Das Unternehmen kooperiert mit mehreren Forschungseinrichtungen und Hochschulen und prämiert einmal im Jahr herausragende Abschlussarbeiten junger Wissenschaftler der Nachrichten-, Radar- und Hochfrequenztechnik. Die mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung wurde Ende September am Ulmer Standort von Airbus zum 13. Mal verliehen.

Der Absolvent der Elektrotechnik hat in seiner Bachelorarbeit an der Uni Ulm eine spezielle Antennenstruktur untersucht, die die Kapazität bei der mobilen Kommunikation zwischen Satellit und Erde erweitern soll, um beispielsweise gleichzeitig größere Datenmengen zu übertragen. Bislang stattet man Satelliten mit getrennten Antennensystemen aus, die die Kommunikation vom Satelliten zur Erde (Downlink) und umgekehrt (Uplink) herstellen. Der Grund für die Trennung sind unterschiedliche Frequenzen, die für den Uplink bei 30 Gigahertz liegen und für den Downlink bei 20 Gigahertz, damit Senden und Empfangen gleichzeitig möglich ist. Die sogenannte Vivaldi-Antenne, die André Dürr in seiner Thesis entworfen und untersucht hat, besitzt in beiden Betriebsfrequenzen sehr gute Sende- und Empfangseigenschaften. Dürr konnte nachweisen, dass diese und ähnliche Antennenformen in der Lage sind, bisherige Systeme abzulösen. So müsste man nur noch einen Antennentyp auf dem Satelliten einsetzen, der bei beiden Frequenzbändern ausreichend leistungsfähig ist. Auf diese Weise könnten das Gewicht und die Größe der Antennen und damit auch die Kosten deutlich reduziert werden.

„André Dürrs Bachelorarbeit ist eine umfangreiche und sorgfältige Untersuchung zu Vivaldi-Antennen“, sagt Professor Christian Waldschmidt, der die Arbeit betreut hat. „Sie zeugt außerdem von einer sehr guten methodischen Vorgehensweise und weist einen hohen praktischen Nutzen und Bezug zur industriellen Anwendung auf“, lobt der Direktor des Instituts für Mikrowellentechnik den 24-jährigen Studenten, der mittlerweile ein Masterstudium im Fach Elektrotechnik mit Vertiefung in Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik absolviert.

Die „Argus“-Jury aus sechs Hochschulprofessoren und fünf Experten des Verteidigungs- und Raumfahrttechnologieunternehmens prämierte neben Dürrs Bachelorthesis drei Abschlussarbeiten aus 13 Einsendungen. Ausgezeichnet wurden die Bachelorarbeit von Florian Huber (Universität Erlangen-Nürnberg) sowie die Masterarbeiten von Birk Hattenhorst (Ruhr-Universität Bochum) und Nikolai Peitzmeier (Leibniz Universität Hannover). Die jungen Akademiker bearbeiteten Themen wie die gleichzeitige Ortung und Kommunikation bei Radaren, den sicheren und schnelleren Datenaustausch zwischen elektrischen Geräten in einem Haushalt, das sogenannte „Internet der Dinge“, sowie ein kontaktloses und präzises Messverfahren zur Durchflussbestimmung von Flüssigkeiten und Gasen.

Die Preisverleihung stand im Mittelpunkt des jährlichen Professorentages am Ulmer Standort von Airbus Defence and Space. Zahlreiche Hochschullehrer sowie Experten des Unternehmens nutzen diesen Rahmen zum ausführlichen Wissensaustausch. Die Veranstaltung wurde begleitet von Fachvorträgen aus den Entwicklungsabteilungen zu aktuellen Technologie- und Produktentwicklungen auf dem Gebiet der Sensorik für sicherheitsrelevante Anwendungen.


Text: Marieke Behnel

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