Ulmer Pionier des Rettungswesens mit Stiftungsprofessur geehrt

Stiftung BINZ fördert im Namen von Prof. Ahnefeld

An der Universität Ulm wird eine Stiftungsprofessur für Notfallmedizin eingerichtet. Die dem Rettungswesen verpflichtete Stiftung BINZ fördert die Professur mit rund 1,5 Millionen Euro. Benannt wird sie nach einem Ulmer Pionier der Notfallmedizin, Professor Friedrich Wilhelm Ahnefeld. Ende Februar unterzeichneten Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung sowie der Universität und des Universitätsklinikums die Stiftungsvereinbarung. Das ordentliche Berufungsverfahren startet im Lauf des Jahres.

Prof. Friedrich Wilhelm Ahnefeld an einem Rednerpult
Prof. Friedrich Wilhelm Ahnefeld ist der Namensgeber der Stiftungsprofessur

Die Stiftung BINZ gedenkt mit der Stiftungsprofessur dem bedeutenden Anästhesiologen und Intensivmediziner Professor Friedrich Wilhelm Ahnefeld (1924 – 2012). Der Ulmer Mediziner und Ehrenbürger der Universität Ulm gilt als einer der Pioniere der modernen Notfallmedizin und hat maßgeblich zur Reorganisation des Rettungsdienstes in Deutschland beigetragen. Ahnefeld, der bereits 1968, kurz nach der Gründung der Uni Ulm, berufen worden war, war unter anderem Oberstarzt am Bundeswehrkrankenhaus Ulm sowie Ärztlicher Direktor der Anästhesiologischen Klinik am Universitätsklinikum Ulm. Rund zwanzig Jahre bis zu seiner Emeritierung 1992 hatte er den Lehrstuhl für Anästhesiologie inne. Aus dieser Zeit stammen auch die guten Kontakte Ahnefelds und damit der Ulmer Universitätsmedizin zur Stiftung BINZ, deren Vorstandsmitglied er lange Jahre war.

Durch diese guten Kontakte zwischen Stiftung und Universitätsmedizin konnte die Idee zur Stiftungsprofessur rasch umgesetzt werden. »Eine großzügige Spende an die Stiftung BINZ hat es uns ermöglicht, der Universität Ulm über die nächsten fünf Jahre die Mittel zur Finanzierung der Ahnefeld-Stiftungsprofessur für Notfallmedizin zur Verfügung zu stellen. Mit der Namensgebung wollen wir bewusst an Professor Ahnefeld erinnern, dessen Verdienste um das Rettungswesen in Deutschland, aber vor allem auch in Ulm nicht in Vergessenheit geraten sollen«, sagte Dr. Hans-Dieter Lippert, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, bei der Unterzeichnung des Stiftungsvertrags. Auch die Witwe von Professor Ahnefeld freut sich laut Dr. Lippert sehr über die Würdigung der Verdienste ihres verstorbenen Mannes.

In der Ulmer Universitätsmedizin bedeutet die neue Stiftungsprofessur einen Ausbau der Notfallmedizin. Auch der DFG-Sonderforschungsbereich 1149 »Gefahrenantwort, Störfaktoren und regeneratives Potential nach akutem Trauma« kann von der zusätzlichen Expertise profitieren. »Die präklinische Notfallmedizin ist entscheidend für die bestmögliche Versorgung der Traumapatienten. Die Ahnefeld-Stiftungsprofessur bedeutet nicht nur eine weitere Stärkung der exzellenten Ulmer Traumaforschung, sondern wird auch die Schwerpunktsetzung in der notfallmedizinischen Ausbildung im Ulmer Trainingshospital To Train U hervorragend ergänzen. Daher freuen wir uns besonders über die Einrichtung dieser Professur«, so der Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Thomas Wirth. Angesiedelt werden soll die Stiftungsprofessur in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Uniklinik unter der Leitung von Professorin Bettina Jungwirth.

Über die Stiftung BINZ

Die Stiftung BINZ wurde 1987 von den geschäftsführenden Gesellschaftern der Firma BINZ GmbH & Co. KG, Lorch, Elisabeth Lehmann, geborene Binz, und J.C. Ludwig Lehmann gegründet. Das Unternehmen hatte sich über viele Jahre hinweg einen Namen gemacht im Sonderfahrzeugbau für den Rettungsdienst. Das Ehepaar Lehmann stand im ständigen Kontakt mit Notärzten und Rettungssanitätern, mit Hilfsorganisationen und Automobilherstellern. Aus diesen wertvollen Erfahrungen heraus wurde die Idee zur Stiftungsgründung geboren. Ziel der Stiftung ist es, die präklinische Notfallmedizin und das Rettungswesen in Deutschland zu unterstützen. Einen Schwerpunkt bilden die Entwicklung und Verbesserung von Methoden sowie von Rettungs- und Hilfsmitteln.

Text: Daniela Stang
Fotos: Elvira Eberhardt, Uni Archiv