Elektrisiermaschinen
Deutschland, 1672


Der Magdeburger Bürgermeister Otto von Guericke ist noch heute bekannt durch sein Buch "Experimenta nova, ut vocantur, Magdeburgica" (Neue Magdeburger Versuche über den leeren Raum), in dem er u.a. seine Versuche mit der von ihm entwickelten Luftpumpe und mit der elektrisch aufgeladenen Schwefelkugel beschreibt. Das Buch ist aber weit umfassender, indem es dem engeren Thema eine zeitgenössische Beschreibung des Kosmos voranstellt und die wirkenden Kräfte diskutiert, die Erde und Mond, Sonne und Planeten beieinander hält und dafür sorgt, dass sich die Menschen, speziell die Antipoden, auf der rotierenden Erde halten können. Er sieht die an der Schwefelkugel beobachteten anziehenden (elektrischen) Kräfte auch als Ursache für die beschriebenen anziehenden Kräfte im Kosmos. Berühmt ist auch sein Versuch mit den Magdeburger Halbkugeln.

Mit der rotierenden Schwefelkugel war das Grundprinzip einer Elektrisiermaschine gefunden; derartige Maschinen bildeten - zusammen mit elektrischen Fischen - für die nächsten 130 Jahre die einzige Quelle für elektrische Ladungen und somit das Hauptinstrument für die experimentelle Elektrizitätslehre. Sehr schnell wurde allerdings die Reibung verstärkt, indem man die Kräfte über Riemen übertragen hat.

Guericke war der Erste, der beobachtete, dass sich nur entgegengesetzte Ladungen anziehen und gleichartige sich abstoßen, außerdem stellte er fest, dass Magnetismus auch im leeren Raum wirkt.



Foto einer funktionsfähigen Elektrisiermaschine nach Guericke
Universität von Oldenburg


Die Elektrisiermaschine wurde zum Mittel der Gesellschaftsbelustigung,
aber auch ein Instrument für ernsthafte Forschungen.



  Hauptseite Chronologie