Experten als Erfolgsfaktor: Erste Nationale Bildungskonferenz Elektromobilität

In diesen Tagen planen Politiker, Forscher und Industrievertreter die Zukunft der Elektromobilität – und zwar im Congress Centrum Ulm (CCU).

Der Elektromobilität gehört die Zukunft, darin sind sich die Bundesregierung und namhafte Automobilhersteller einig. Deshalb hat die Regierung die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) ins Leben gerufen, die als Expertenkommission helfen soll, ein ehrgeiziges Ziel zu erreichen: Im Jahr 2020 sollen eine Million Elektroautos auf heimischen Straßen verkehren, davon möglichst viele in Deutschland entwickelt und hergestellt. Um Leitmarkt und Leitanbieter der Zukunftstechnologie zu werden, darin sind sich Bundesregierung und NPE einig, muss schon heute qualifizierter Nachwuchs ausgebildet werden – und zwar vom Handwerker bis zum Wissenschaftler. Ein weiteres Ziel ist die systematische Fortbildung von bereits berufstätigen Fachkräften. So sieht es jetzt auch das Regierungsprogramm Elektromobilität vor. Die NPE ist ein Forum, in dem sich Politiker, Forscher sowie Vertreter aus der Industrie beraten und Empfehlungen für die Elektromobilität von morgen an die Regierung geben.

Kluge Autos brauchen kluge Köpfe
Ideen zur Aus- und Weiterbildung werden bei der Nationalen Bildungskonferenz Elektromobilität in Ulm diskutiert. Unterstützt wird die Konferenz vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Im Congress Centrum Ulm stellen nicht nur Vertreter der NPE ihre Ideen vor, in Foren zu Kompetenzanforderungen sowie zur beruflichen und universitären Weiterbildung sind Ideen von zusätzlichen Experten gefragt.

Schließlich zeichnen sich Teilnehmerfeld und Konferenzthemen durch Vielfalt aus. Vielfalt, die erwünscht ist, denn nur so kann das interdisziplinäre Projekt Elektromobilität gelingen. Als Fernziel sollen bei der Konferenz detaillierte Ausbildungsrichtlinien für die nächsten Jahre erstellt werden. Wissen rund um die Elektromobilität kann schließlich auch dazu beitragen, die beschlossene Energiewende erfolgreich zu gestalten.

Elektrochemie als Standortvorteil
Die Wahl Ulms als Konferenzort kommt nicht von ungefähr: Innerhalb der Nationalen Plattform Elektromobilität leitet Universitätspräsident Karl Joachim Ebeling die Arbeitsgemeinschaft „Ausbildung und Qualifizierung“.
Doch damit nicht genug: An Universität und weiteren Forschungseinrichtungen wird eine starke Grundlagenforschung rund um die Elektromobilität betrieben. Anders als an vielen Standorten sind in der Ulmer Elektrochemie in den letzten Jahrzehnten keine Professuren abgebaut worden.

Wie bedeutend die Forschung rund um Lithiumbatterien und Brennstoffzellen ist und in Zukunft sein wird, verdeutlicht zudem die Gründung des Ulmer Helmholtz-Instituts für Elektrochemische Energieforschung (HIU). Von der Universität Ulm und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Anfang des Jahres eingerichtet, werden hier Grundlagen für neuartige Batteriesysteme entwickelt. Weitere Kooperationspartner sind das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit einem Sitz in Ulm sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Stuttgart.

In enger Zusammenarbeit mit der Industrie arbeitet das ZSW an der Verbesserung von Batterien und Brennstoffzellen, das Weiterbildungszentrum Brennstoffzelle Ulm e.V. (WBZU) bietet in diesem Bereich Schulungen an.

Netzwerke schaffen und ausbauen
Die Universität Ulm und ihre Partner sind gut vernetzt. Jetzt gilt es diese Verbindungen auf Handwerker, Lehrer, Industrievertreter sowie weitere Forschungseinrichtungen auszuweiten und ein nationales Bildungsnetzwerk im Bereich Elektromobilität zu schaffen. Deshalb sollen die in diesen Tagen entwickelten Empfehlungen schon bald in einem vom BMBF finanzierten Projekt an der Universität Ulm umgesetzt werden. Denn eines ist unstrittig: Will Deutschland Leitanbieter für Elektromobilität werden, ist die Qualifizierung von Fachkräften der Schlüssel zum Erfolg.

Wie Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling in seiner Begrüßung betonte: „Energiewende und Elektromobilität sind wie Berge versetzen. Der Blick von Ulm auf die Berge möge inspirierend wirken für eine erkenntnisreiche Konferenz und gute Ergebnisse.“

Nationale Bildungskonferenz Elektromobilität

 

Von Annika Bingmann

Dr.-Ing. Jürgen Mähnß

Mikroelektronik-Technikum

Tel. 0731 50-26053