Fit für die Uni

Ein Studium startet nicht erst in der ersten Vorlesungswoche. Bereits lang davor haben sich die angehenden Studierenden mit dem kommenden Lebensabschnitt beschäftigt. Was werde ich lernen? Was kann ich damit nach dem Studium anfangen? Und ja auch: Schaffe ich das alles? Das sind Fragen, die sich jede und jeder Erstsemester stellt. Die Uni Ulm weiß, wie schwierig es ist, Antworten auf diese Fragen zu bekommen und bietet deshalb unterschiedliche Möglichkeiten, sich auf ein Studium vorzubereiten.

Bei der Studienintensivwoche Chemie zu Beginn der Sommerferien können Schülerinnen und Schüler Studieren einmal selbst ausprobieren. Der Kurs richtet sich speziell an gymnasiale Abschlussklassen und vermittelt neben Theorie auch praktische Kenntnisse. »Wir erleben es, dass sich die Schülerinnen und Schüler sehr für die Inhalte im Chemieunterricht in der Schule interessieren. Gleichzeitig fragen sie sich aber auch: Bin ich für die Arbeit im Labor und die Theorie, wie sie in einer Vorlesung vermittelt werden, geeignet?«, so Professor Ulrich Ziener vom Institut für Organische Chemie III. 

Während der Woche erleben die Jugendlichen einen fast ganz normalen Studienalltag: vormittags Vorlesung im Hörsaal, Seminare zur Wiederholung und Festigung von Inhalten und Praktika im Chemielabor der Uni. Begleitet werden die Schülerinnen und Schüler dabei von Studierenden, die nicht viel älter sind und sich deshalb noch gut an die Entscheidungsfindung vor dem Studium erinnern. Außerdem zeigen Chemikerinnen und Chemieingenieure berufliche Perspektiven auf und schildern ihren Werdegang. »Unsere Erfahrungen mit der Studienintensivwoche Chemie sind positiv. Es ist zwar sehr viel Aufwand, aber die Studierenden, die sich anschließend für ein Studium an der Uni Ulm entscheiden, tun dies bewusst und gehören auch zu den besten in ihren Jahrgängen«, erzählt Dr. Oliver Wiltschka, der die Intensivwoche lange Jahre betreut hat.

Einen Schritt weiter als die Schülerinnen und Schüler der Studienintensivwoche sind die Teilnehmenden der Uni-Trainingscamps »Fit in Mathe« und »Fit in Chemie« bereits. Noch vor dem Vorlesungsstart erklären die Vorkurse den Erstsemestern das neue Lern- und Lebensumfeld Universität. Hier können sie erste Bekanntschaften knüpfen oder gemeinsam Uni-Einrichtungen wie die Mensa oder die Bibliothek besuchen. »Wir reichen den neuen Studierenden die Hand und zeigen, wie der Unibetrieb funktioniert. Außerdem schlagen wir eine Brücke zwischen dem Schulstoff und ausgewählten Inhalten aus den Grundvorlesungen, damit die angehenden Studierenden das universitäre Niveau und die fachlichen Anforderungen kennenlernen«, sagt Dr. Christian Vogl von der Studienkommission Chemie. »Das Kernstück der Vorkurse sind die vorlesungsbegleitenden, sehr umfangreichen Übungen und Tutorien, um direkt die Anwendungsmöglichkeiten kennenzulernen. Umgekehrt erfahren wir, auf welchem Wissensstand die angehenden Studierenden sind«, so Vogl weiter.

Bereits drei Wochen vor den ersten Vorlesungen sollten die neuen Studierenden sich für die Uni-Trainingscamps Zeit nehmen; verpflichtend ist der Besuch aber nicht. »Wir machen sehr gute Erfahrungen mit der Nachbereitung des Schulstoffs und führen die neuen Studierenden gleichzeitig an das Arbeitstempo an der Uni heran. Zu Beginn und am Ende der Vorkurse wird je eine Klausur geschrieben. Anhand dieser können die angehenden Studierenden ihren Wissensstand einordnen und ihren Lernzuwachs feststellen«, fügt Stefanie Feifel, Mitglied der Studienkommission Mathematik, hinzu. Für Erstsemester, die Mitte September noch nicht nach Ulm kommen können, werden die Vorkurse auch in einer Online-Variante angeboten. 

Text und Foto: Daniela Stang

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