Die Batterie von Bagdad
Deutung der Funde:


Verwendung als Spannungsquelle, um Vergoldungen durchzuführen:
 
In den Aufzeichungen Königs wird das Vergolden von Gegenständen der heutigen Zeit erwähnt. Die Bagdader Goldschmiede verwendeten dazu eine einfache Apparatur ohne äußere Spannungsquelle (siehe Abbildung rechts): Der Strom, der zum Galvanisieren nötig ist, wird durch die Oxidation des Zinkstückes erzeugt. Die freiwerdenden Elektronen fließen über den Kupferdraht zu dem zu vergoldenden Gegenstand. Hier werden nun die Goldionen aus der Lösung zu Gold reduziert..
Nach allgemeiner Lehrmeinung ist diese Verwendung der Partherbatterie nicht möglich gewesen, weil die Parther noch keine Lösung mit leicht zu reduzierenden Goldionen (oder anderen Edelmetallionen) kannten, es wäre allerdings möglich gewesen, Gold mit Bittermandelkernen zu verreiben und dadurch eine Goldcyanid-haltige Paste zu bekommen (Beweis von Paszthory)). Außerdem gibt es keine Fundstücke, bei denen eine derartige Vergoldung nachzuweisen wäre. Bei vergoldeten Funden handelt es sich entweder um aufgetragenes Blattgold oder um ein Verreiben mit Goldamalgam.

 

Verwendung als Spannungsquelle, um Wasser zu entkeimen
 
König spekulierte über die Verwendung der Batterie für medizinische Zwecke, z.B. Elektrotherapie und die Reinigung von Wasser, da bestimmte Bakterien auf Strom reagieren (Elektrotropismus). Außerdem wird von verschiedenen antiken Schriftstellern der Einsatz von "elektrischen Fischen" zum Beispiel gegen Rheuma erwähnt.

 

Verwendung als Spannungsquelle für Leuchtkörper
 
Eine etwas kuriose - aber durchaus in Grenzwissenschaften diskutierte - Idee wäre es, mit dem Strom der Batterie eine Taschenlampe oder Glühbirne zu betreiben. Allerdings konnte bisher kein Forscher nachweisen, dass die alten Ägypter, Sumerer, Assyrer oder Parther Glühbirnen kannten. Trotzdem sind Autoren wie Erich von Däniken (Die Augen der Sphinx) oder Krassa und Habeck (Peter Krassa und R. Habeck: Das Licht der Pharaonen, Frankfurt, Ullstein 1994) der Meinung, dass bereits die Ägypter elektrisches Licht kannten, was die Abbildung links aus dem Hathor-Tempel von Dendera bewiese.
Nach der Zulassungsarbeit von Thomas Zagermann sind die von der Bagdad-Batterie erzeugten Spannungen und Stöme zu gering, um damit tatsächlich Leuchtkörper in Funktion setzen zu können.

 

Verwendung als magischer Gegenstand
 
Nach E. Paszthory (Paszthory, Emmerich: Stromerzeugung oder Magie. Die Analyse einer ungewöhnlichen Fundgruppe aus dem Zweistromland; Antike Welt, Jg.16, Nr.1, 3-12, 1985) handelt es sich bei der "Batterie" um ein Hilfsmittel für einen Fluch. Er geht davon aus, dass die Metalle für die Menschen im antiken Mesopotamien verschiedene magische Bedeutungen hatten, so war das schwere Blei "böse", Eisen "stark", Kupfer und Bronze "schützten", Gold war das "Metall der Götter"... Er geht nun davon aus, dass es sich bei den Kupferzylindern um Schutzbehälter für auf Papyrus geschriebene Verwünschungen oder Beschwörungen handelt und die Eisennägel zur Verstärkung des Fluchs eingeschlagen wurden, es sich also von Anfang an um Nägel handelte und nicht um "abgefressene" Elektroden.


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