Was ist ein Spillover-Effekt?

Spillover-Effekte werden als psychologische Mechanismen beschrieben, bei denen z.B. eine umweltfreundliche Handlung auf andere Handlungssituationen übertragen wird. Hierbei wird davon ausgegangen, dass vorhandenes, ökologisches Verantwortungsgefühl und Engagement in einem Lebensbereich dazu anregt, sich auf andere Lebensbereiche auszuweiten (vgl. Thogersen, 1999). Allerdings finden solche Prozesse langsam statt und sind unter anderem von Wertvorstellungen bzw. von Prioritäten bezüglich ethischer Normen im Kontext Umwelt oder Umweltschutz abhängig (vgl. Thogersen & Ölander, 2003). Bildung kann dabei als eine wichtige Interventionsmaßnahme gesehen werden, um qualifizierte Handlungsmöglichkeiten zu schaffen. Beispielsweise können Lernende in einem Bildungskontext über spezifische und lokale Initiativen informiert werden, welche es ermöglichen, den individuellen Handlungsradius zu erweitern. (Thogersen, 1999).

Da Spillover-Effekte als mögliche Faktoren zur Förderung nachhaltiger Lebensstile vorgeschlagen wurden (Muster 2011; Nash et al. 2017, Thogersen 2012), soll im Rahmen unseres BNTextillabor-Projektes untersucht werden, inwiefern sich solche Spillover-Effekte fördern lassen. Wir beforschen, ob ein nachhaltiges Konsummuster im Textilbereich auf andere Lebensbereiche der Jugendlichen, wie zum Beispiel den der Ernährung, übertragen werden kann.

Literaturverzeichnis:

Muster, V. (2011): Companies Promoting Sustainable Consumption of Employees. In: Journal of Consum Policy, 34. Jg., H.1, S. 161–174.

Thøgersen, J. (1999): Spillover processes in the development of a sustainable consumption pattern. In: Journal of Economic Psychology, 20. Jg., H.1, S. 53–81.

Thøgersen, J.; Ölander, F. (2003): Spillover of environment-friendly consumer behaviour. In: Journal of Environmental Psychology, 23. Jg., H.3, S. 225–236.