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17.01.2013: Qualifikation von Brennstoffzellen für Elektroautos

Universität Ulm

ZSW in Ulm prüft Brennstoffzellen-Module bis

100 Kilowatt nach DIN-Norm

Hersteller von Brennstoffzellen profitieren von erweiterten
Prüfmethoden des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-
Forschung Baden-Württemberg.

Brennstoffzellen sind in einigen Märkten bereitskommerziell verfügbar

oder stehen unmittelbar vor dem Markteintritt. Das erhöht den Bedarf

an professioneller Qualitätssicherung. Das Zentrum für Sonnenenergie-

und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat jetzt

sein Angebot auf dem Gebiet der Brennstoffzellentests erweitert. Seit

dem zweiten Halbjahr 2012 kann das Institut am Standort Ulm Brennstoffzellen

bis 100 Kilowatt Leistung auch nach der Norm DIN EN

62282-2 prüfen. Für diesen Leistungsbereich ist das in Deutschland

einzigartig. Brennstoffzellen mit einer größeren Leistung sollen etwa in

der umweltfreundlichen Mobilität oder zur effizienten Energieversorgung

von Gebäuden zum Einsatz kommen.

Für eine Zertifizierung nach der DIN-Prüfung arbeiten die Ulmer Wissenschaftler

mit externen Zertifizierungsstellen zusammen. Über diese

Kooperation ist ein neues Dienstleistungsangebot an die Branche entstanden,

das bereits regen Zuspruch findet: Die Spezialisten vom ZSW

prüfen die Brennstoffzellenstacks nach den DIN-Normen, die Partnerinstitute

nehmen die Zertifizierung auf Grundlage der ZSW-Messungen

vor.

Brennstoffzellen auf dem Prüfstand

Das ZSW in Ulm gilt als richtungsweisend in der anwendungsnahen

Brennstoffzellentechnologie, von der Materialentwicklung bis zum Systemtest.

Das dortige Testzentrum verfügt über rund 15 Teststände, an

denen rund um die Uhr Dauertests durchgeführt werden können.

Brennstoffzellenmodule mit Wasserstoff oder Wasserstoffgemischen

von 100 Watt bis 100 kWel werden dort auf ihre Tauglichkeit untersucht.

Brennstoffzellen müssen unter anderem eine Gasleck- und eine

Kurzschlussprüfung sowie Gefrier- und Auftauzyklen absolvieren. Andernfalls

ist die notwendige Sicherheit im Dauerbetrieb nicht gewährleistet.

Zuverlässigkeit und Vertraulichkeit haben höchste Priorität bei

der Durchführung der Prüfungen.

Der Markteintritt von Brennstoffzellen für Fahrzeuge wird derzeit forciert.

Um in diesem Geschäftsfeld agieren zu können, benötigen Hersteller

vor einer Produktzertifizierung grundlegende Prüfungen nach

den anerkannten DIN-Normen.

Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff oder Wasserstoffgemische lautlos

und emissionsfrei in Strom und Wärme um. Gegenüber Verbrennungsmotoren

sind sie deutlich effizienter. Die Kraftpakete gibt es für

alle Leistungsklassen: Von Ladegeräten für Handys und Laptops über

die Hausenergieversorgung bis hin zu Antrieben für Stadtbusse oder

reichweitenstarke und schnell zu betankende Pkw. Viele große Automobilhersteller,

etwa Daimler, Toyota oder Ford, wollen bis 2015 Elektroautos

mit Brennstoffzellen auf dem Markt etablieren. Die Nachfrage

nach neutralen Prüfungen wird somit weiter wachsen.