Presseinformation 08/2013
Stuttgart, 19. Juni 2013
Das Photovoltaik-Testlabor "Solab" des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat im Juni seine Prüfdienstleistungen erweitert. Eine neue Klimakammer bietet künftig die Möglichkeit, Solarmodule einem Mehrfachstresstest zu unterziehen. Der neue Test kombiniert mehrere Belastungsfaktoren und übertrifft damit die Zertifizierungsstandards von Solarmodulen. Die Alterung der Module kann so besser eingeschätzt werden. Die Zusatzprüfung ist für die boomenden PV-Anwendungen in südlichen, extremen Klimazonen gedacht.
"Der neue Kombi-Klimatest verknüpft die Faktoren Wärme, Feuchtigkeit, UV-Licht beziehungsweise Sonnenlicht und hohe Systemspannung und geht damit über die Prüfungen der Standards IEC 61215 und 61646 hinaus", sagt Peter Lechner, Leiter des Photovoltaik-Testlabors Solab. "Mit ihm können wir die Alterung von Modulen in Freibewitterung realistischer nachstellen und beschleunigen." Das neue Testverfahren kann Modulherstellern im Rahmen von Bankbewertungen Aussagen unter anderem über die Lebensdauer bei erhöhter Temperatur und höherer UV-Belastung oder über die Potential-induzierte Degradation (PID) geben.
Kombi-Klimatest mit Sonnenlicht und Systemspannung
Interessant ist die Zusatzprüfung insbesondere für die Module, die in wachsender Anzahl in PV-Projekten außerhalb Deutschlands installiert werden. Dort ist das Klima oft wesentlich sonnenreicher und feuchter. Aussagen über das Modulverhalten in den extremen Klimazonen sind derzeit nur bedingt möglich. Mit dem neuen Prüfverfahren leistet das ZSW einen Beitrag zur Qualitätssicherung von PV-Projekten in den neuen globalen Märkten. Aber auch für mitteleuropäische Einsatzgebiete ist die Prüfung vorteilhaft.
Im Photovoltaik-Testlabor Solab am Standort Stuttgart führen ZSW-Forscher Prüfdienstleistungen für Photovoltaikmodule aller Art im Hinblick auf Sicherheit, Qualität und Haltbarkeit durch. Neben Prüfungen gemäß der Standard-Zertifizierung von kristallinen PV-Modulen (IEC 61215) und Dünnschicht-Modulen (IEC 61646) gibt es Zusatzprüfungen und individuell abgestimmte Labortests. Auch die Korrelation von beschleunigten Alterungstests im Labor und auf dem Solartestfeld Widderstall wird untersucht. Ziel ist eine bessere Vorhersage des Ertrages, der Alterung und der Lebensdauer von PV-Systemen.
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 230 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Hinzu kommen 120 wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte.
Ansprechpartner Pressearbeit
Claudia Brusdeylins, Zentrum für Sonnenenergie- und
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Industriestr. 6,
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