Vom Antrag zum Exzellenzcluster
Bund und Länder fördern mit der Exzellenzstrategie wissenschaftliche Projekte mit hohem Innovationspotenzial. Ein zentrales Förderinstrument: die Exzellenzcluster. Für den Weg dorthin ist nicht nur wissenschaftliche Exzellenz gefragt, sondern auch außerordentliches Engagement und Ausdauer. Wir zeichnen die Schritte nach.
Die Exzellenzstrategie hat das Ziel, den Wissenschaftsstandort und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Forschung zu stärken. Sie gliedert sich in zwei Förderlinien: Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten. Nur Universitäten mit mindestens zwei geförderten Clustern können sich um den Titel „Exzellenzuniversität“ bewerben. Die Uni Ulm hat ihren seit 2019 bestehenden Exzellenzcluster erfolgreich verteidigt: Im Verbund mit dem Karlsruher Institut für Technologie und der Universität Gießen geht es in die nächste Runde für POLiS (Post Lithium Storage), den einzigen Exzellenzcluster zur Batterieforschung.
Der Weg zum Exzellenzcluster gleicht einem wissenschaftlichen Marathon: Er erstreckt sich über mehrere Jahre und erfordert starke Allianzen zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Die Cluster können für maximal zwei Förderperioden von jeweils sieben Jahren gefördert werden. Nach der ersten Phase sichern Evaluationen die Qualität der Projekte – nur exzellente Forschung wird weiter gefördert, während zugleich neue Verbünde Chancen erhalten.
Für die Förderphase ab 2026 standen 98 Anträge zur Auswahl: 57 Fortsetzungsanträge bereits bestehender Cluster und 41 Neuanträge, die in einem ersten Schritt aus ursprünglich 143 Antragsskizzen nach internationaler Begutachtung ausgewählt worden waren. Das Begutachtungsverfahren ist umfangreich: Zwischen November 2024 und Februar 2025 haben mehr als 400 Wissenschaftler*innen in 32 Panels die Projektanträge bewertet. Am 22. Mai 2025 traf die Exzellenzkommission, bestehend aus Vertreter*innen aus Wissenschaft und Politik, im Bonner Wissenschaftszentrum die finalen Förderentscheidungen.
Insgesamt werden ab 2026 für sieben Jahre 70 Exzellenzcluster gefördert – davon sind 45 Fortführungen bestehender Projekte und 25 Neuanträge. Mit einem jährlichen Budget von bis zu zehn Millionen Euro können Cluster internationale Wissenschaftler*innen gewinnen, modernste Infrastruktur aufbauen und exzellenten Nachwuchs fördern. Die Themen reichen von nachhaltiger Energiespeicherung über Klimaforschung bis hin zu Künstlicher Intelligenz, stets in interdisziplinären Teams.
Weitere Informationen: www.exzellenzstrategie.de
Text: Mareike Freier
Illustration: Beniamino Raiola