Die Uni Ulm spart Energie!

Neue Herausforderungen für das Energie- und Klimamanagement

Externer Inhalt

Um diesen Inhalt zu verwenden (Quelle: www.xyz.de ), klicken Sie bitte auf Akzeptieren. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass durch die Annahme dieser IFrames Daten an Dritte übertragen oder Cookies gespeichert werden könnten.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung..

Lange vor der jetzigen Energiekrise hat man an der Universität Ulm begonnen, sich Gedanken über die Energieversorgung zu machen. Ein Energiemanager überwacht seit Jahren den Verbrauch – und sucht nach Sparpotenzialen. Daneben entsteht zurzeit eine Nachhaltigkeitsstrategie, die neben Energie- auch Klimaschutzaspekte enthält. Und das alles vor der Frage: Wie kalt wird’s in diesem Winter an der Uni?

Seit rund zehn Jahren ist Bernd Bachmann der Energiemanager an der Uni Ulm. Zu den Aufgaben des Elektrotechnikermeisters gehört das technische und kaufmännische Monitoring der Energieströme – also Strom, Wärme, Wasser, Druckluft und Gase. Auch Einsparpotenziale hat Bachmann bereits entdeckt und wirksam umgesetzt. Zum Beispiel sind die Lüftungsanlagen vieler Hörsäle bereits mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. »Somit können wir drei Viertel der benutzen Wärmeenergie zurückspeisen«, erklärt Bachmann. Bei einer früheren Aktion für mehr Energiebewusstsein im Winter 2016/17 unter dem Titel »Uni Ulm spart Energie« im Bereich des Science Parks I an der Helmholtzstraße wurden sieben Prozent Strom und vier Prozent Wärmeenergie eingespart.

Mann vor Computer mit dem Rücken zum Bildschirm
Energiemanager Bernd Bachmann

Energiemanager gibt es inzwischen an allen Universitäten in Baden-Württemberg. An der Uni Ulm ist die Stelle zentral im Dezernat V – Gebäudemanagement angesiedelt. Direkt dem Leiter des Dezernats zugeordnet, kann Bachmann Themen setzen und eng mit den angegliederten Abteilungen wie Gebäudetechnik oder den Hausmeistern zusammenarbeiten. »Wir haben gute Erfahrungen mit der Stelle des Energiemanagers gemacht. Ein weiteres Plus ist, dass Bernd Bachmann bereits zuvor lange als Elektroniker an der Universität angestellt war. Er kennt praktisch jeden Zähler«, so Dezernatsleiter Enrico Frick.

Grafik Energiekosten 2021

Die Uni Ulm ist bereits gut aufgestellt: Ihre Heizungen betreibt sie wie die anderen Großverbraucher am Oberen Eselsberg per Fernwärme vom örtlichen Energieversorger. Die Fernwärme Ulm GmbH (FUG) befeuert ihre Kessel hauptsächlich mit Biomasse und Müll und nur zu rund zehn Prozent mit Gas, das zurzeit durch Kohle ersetzt wird. »Außerdem hat sich die Uni Ulm an der landesweiten Stromschreibung beteiligt. So ist unser Strompreis nun auf Jahre auf einem günstigen Niveau gesichert und zudem noch komplett CO2-neutral«, sagt Energiemanager Bachmann. Auch wenn die Uni in den kommenden drei Jahren deutlich weniger für die Kilowattstunde Strom bezahlt als der aktuelle Preis an der Strombörse; diese Kosten sind der größte Posten der Energiekosten. Zuletzt gab die Uni insgesamt rund acht Millionen Euro für Energie aus, davon allein 4,6 Millionen Euro für Strom. Wärme, Kälte und Wasser schlugen zusammen mit 3,5 Millionen Euro zu Buche.

Heizzentrale

Aktuell arbeitet die Universität an einem Energiespar- und Klimaschutzkonzept und hat eine Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg gebracht. »Diese Strategie soll unter Einbindung aller Beteiligter erarbeitet werden – vom Energiemanager über die Studierenden bis hin zu den Mitarbeitenden. Der Startschuss erfolgte Mitte dieses Jahres bei einer universitätsweiten Diskussionsveranstaltung«, erklärt Professor Michael Kühl. Im Zuständigkeitsbereich des Vizepräsidenten für Kooperationen ist das Thema Nachhaltigkeit angesiedelt. Nun sollen weitere Maßnahmen entwickelt und durch universitäre Gremien bestätigt werden. Dabei geht es beispielsweise um das Mobilitätsverhalten, nachhaltige Beschaffungen oder die Biodiversität auf dem Campus.

Die derzeitige Energiekrise hat die Uni Ulm also nicht komplett unvorbereitet getroffen. »Das Ziel ist, diesen Winter den Energieverbrauch um bis zu 20 Prozent senken. Deshalb appellieren wir an alle Uni-Angehörigen: Helfen Sie mit und lassen Sie zum Beispiel Geräte nicht im Standby-Modus laufen oder heizen Sie Räume nur bis auf 19 Grad Celsius«, so Energiemanager Bernd Bachmann.

Bereits vor Beginn des Wintersemesters ist ein ganzes Bündel an konkreten Maßnahmen geplant und kommuniziert worden. Oberste Priorität hat der Präsenzbetrieb in der Lehre. »Natürlich sind manche Einschränkungen im täglichen Betrieb spürbar und unkomfortabel. Aber wenn alle Uni-Mitglieder an einem Strang ziehen, können wir unseren Teil dazu beitragen, einen Engpass bei der Strom- und Wärmeversorgung zu vermeiden , so Vizepräsident Professor Michael Kühl.

Aktuelle Energiesparmaßnahmen an der Uni Ulm

Strichmänchen vor PC und Grafik mit Termometer Grafik von durchgestrichenem Wasserhahn  Grafik von Lüfter mit Pfeil umrahmt, der im Uhrzeigersinn zeigt  Grafik mit Stecker auf grünem Blatt Grafik von Glühlampe

Text/Video: Daniela Stang
Fotos: Uni Ulm, Elvira Eberhardt