Engagiert an der Uni!

Uni-Gesichter: Sechs Ehrenamtliche und was sie an der Universität tun

Viele Uni-Angehörige engagieren sich an der Universität in Bereichen, die über ihre hauptberuflichen oder studentischen Aufgaben weit hinausgehen. Dazu gehören Sicherheitsbeauftragte, Brandschutz- und Notfallhelfer, aber auch engagierte Studierende sowie Forschende, die sich zum Beispiel ehrenamtlich in die Arbeit der Deutschen Forschungsgemeinschaft einbringen. Auf Anregung des Präsidiums wollen wir sechs dieser Männer und Frauen vorstellen. Sie stehen als Uni-Gesichter stellvertretend für alle, die an der Uni ehrenamtlich aktiv sind und Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen.

Evelin Schäfer – engagiert als Notfallhelferin

Evelin Schäfer
Evelin Schäfer, Verwaltungsfachangestellte im Studiensekretariat (Abteilung II-2) und Notfallhelferin

Der Ton des Piepsers ist laut und schrill. Wenn der Funkmeldeempfänger von Evelin Schäfer anschlägt, muss die Verwaltungsfachangestellte im Studiensekretariat II-2 in M24 alles stehen und liegen lassen. Die sportliche 45-Jährige sprintet dann zum jeweils nächsten Schrank, wo Notfallrucksack und Defibrillator verstaut sind. Denn sie gehört seit 2006 zu den aktiven Notfallhelfern an der Uni, die im Ernstfall von der Rettungsleitstelle alarmiert werden. Ist jemand verunglückt, verletzt oder akut schwer erkrankt, leisten die Notfallhelfer Erste Hilfe und kümmern sich, bis die Rettungskräfte eintreffen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehört es, die professionellen Rettungskräfte – Sanitäter und gegebenenfalls auch Notärzte – durch das Gewirr der Gänge zu lotsen. „Die meisten Rettungswagenfahrer sind jung und noch unerfahren. Sie kennen sich an der Uni überhaupt nicht aus“, sagt Schäfer. Wer einen Notfall meldet, sollte daher möglichst genaue Ortsangaben machen.

Die Verwaltungsfachangestellte, Fachrichtung „Innere Bundesverwaltung“, ist ausgebildete Rettungsschwimmerin und kam über ihr Engagement bei der DLRG zu den Notfallhelfern. Evelin Schäfer hat Wettkampferfahrung und ist einsatzerprobt. Seit vielen Jahren engagiert sie sich auch als Schwimmlehrerin und Badeaufsicht, unter anderem im Bad Blau. „Man muss schnell reagieren, wenn etwas passiert“, so Schäfer. Und dabei hat sie nicht nur Platzwunden zugeklebt. Auch in ihrem Arbeitsalltag sind Stärken gefragt, die ihr als Notfallhelferin zugute kommen. Sie bearbeitet sämtliche Vorgänge rund um das Studium, von der Immatrikulation über Prüfungsangelegenheiten bis hin zur Zeugnisvergabe. Zum Handwerkszeug gehören da nicht nur Gesetze, Studien- und Prüfungsordnungen sondern auch starke Nerven. „Manchmal gibt es Ärger, wenn beispielsweise der Prüfungsanspruch verspielt wurde, dann knallen auch mal die Türen und die Wände wackeln“, sagt die stressresistente Studiensekretariatsmitarbeiterin. Viel Neues prasselt Tag für Tag auf sie ein, und bei vielen Entscheidungen ist Eigenverantwortung gefragt. Schäfer ist es gewohnt, schwierige Situationen mit Kommunikation und Tatkraft zu bewältigen. Das kommt der Uni also doppelt zugute.

Rudi Seifert – engagiert als Sicherheitsbeauftragter

Zu hoch gestapelte Stühle, brennbare Kartons auf den Regalen oder ein Verlängerungskabel im Weg. Genau darauf hat Rudi Seifert als Sicherheitsbeauftragter am Institut für Psychologie und Pädagogik ein Auge. Seit rund sieben Jahren ist der Systemadministrator und IT-Beauftragte des Instituts nebenbei auch für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zuständig. Eine Aufgabe, die er sehr gut mit seiner Haupttätigkeit vereinbaren kann. Denn als IT-Beauftragter muss er oft seinen Kolleginnen und Kollegen mit Computer-Problemen an ihrem Arbeitsplatz helfen und kommt so fast zwangsläufig in jeden Raum des auf fünf Standorte verteilten Instituts.
Als Sicherheitsbeauftragter gibt Rudi Seifert den anderen Mitarbeitenden Hinweise und Empfehlungen zur sicheren Gestaltung von Arbeitsabläufen und -bereichen. Außerdem berät er den Institutsleiter in Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes.
Zum Sicherheitsbeauftragten fortgebildet hat sich der Diplom-Informatiker bereits zu Beginn seiner Tätigkeit an der Uni Ulm 1990. Damals war Rudi Seifert in der neu gegründeten Informatik beschäftigt. Inzwischen frischt er sein Wissen mit Seminaren und Vorträgen auf, die das Dezernat V-Gebäudemanagement regelmäßig anbietet. „Ich sehe mich als Dienstleister, egal ob bei IT-Fragen oder als Sicherheitsbeauftragter. So kann ich mich der Universität und dem Institut erkenntlich zeigen für die vielen Freiheiten, die mir geboten werden“, sagt Rudi Seifert und erinnert sich an seine ersten Berufsjahre als Software-Entwickler in der freien Wirtschaft – inklusive langer Arbeitstage und Überstunden. Nun schätzt er an der Uni den großen Spielraum bei der Gestaltung der Arbeitszeit und bildet sich persönlich mit Angeboten des Studium Generale oder des Betrieblichen Gesundheitsmanagements weiter. So kann der Familienvater den Beruf mit seinem Engagement für die Gemeinschaft vereinbaren, denn in seiner Freizeit ist Rudi Seifert beim Ulmer Zelt und im Hospiz Ulm aktiv.

Rudi Seifert
Rudi Seifert, Systemadministrator und IT-Beauftragter am Institut für Psychologie und Pädagogik, sowie engagiert als Sicherheitsbeauftragter

Lea Mezger, Alexandra Hinteregger & Maximilian Nehmer – engagiert bei der Studierendenaktion „Uni hilft!“

Vom Karten-Abreißen beim Benefizkonzert bis hin zur Betreuung des Infostands zur Stammzelltypisierung im Uni-Forum. Die Aufgaben der Studierenden bei „Uni hilft!“ sind vielfältig. Seit fast zehn Jahren organisieren Medizinstudierende wie Lea Mezger, Maximilian Nehmer und Alexandra Hinteregger ehrenamtlich den Aktionstag, bei dem sich Interessierte zur Stammzellspende registrieren lassen oder Blut spenden können. Die Planung dauert fast ein ganzes Jahr und ist mit bis zu 20 Stunden wöchentlich für einzelne Studierende mit leitenden Funktionen recht zeitintensiv. Das Organisationsteam trifft sich zu Versammlungen, koordiniert zusammen mit dem DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen den Ablauf des Aktionstags oder verhandelt mit Bands über einen Auftritt. Denn seit zwei Jahren gehört zu „Uni hilft!“ auch ein Benefizkonzert mit lokalen Musikern im Vorfeld des Aktionstages. Mit den Einnahmen sollen vor allem die Kosten der Stammzelltypisierungen gedeckt werden. Alles Wissenswerte über die Lea Mezger, Alexandra Hinteregger & Maximilian Nehmer – engagiert bei der Studierendenaktion „Uni hilft!“ Organisation der Veranstaltung lernen die neu dazugekommenen Studierenden von den erfahrenen Mitgliedern.
Lea Mezger, Maximilian Nehmer und Alexandra Hinteregger sind seit Beginn ihres Studiums bei „Uni hilft!“ aktiv – auch und gerade wegen der Geschichte hinter der Aktion. Im Jahr 2011 wurde bei einem Studenten der Molekularen Medizin Leukämie diagnostiziert und er brauchte eine Stammzellspende. Daraufhin wurde „Uni hilft!“ in Ulm von seinen Kommilitoninnen und Kommilitonen ins Leben gerufen. „Als der Aktionstag im ersten Semester vorgestellt wurde, war ich sehr beeindruckt vom Zusammenhalt der Studierenden und dem Gefühl, dass man gemeinsam etwas verändern und tatsächlich helfen kann“, erinnert sich Alexandra Hinteregger. Der Erfolg gibt dem Engagement der Studierenden Recht: Insgesamt konnten bislang rund 2800 neue Stammzelltypisierungen an die Deutsche Stammzellspenderdatei Süd (DSSD Süd) übermittelt
werden.

Dr. Alexander Raschke – engagiert als Brandschutzhelfer

Die Universität ist ein unüberschaubares Labyrinth. Im Ernstfall wird es schnell brenzlig, wenn die Feuerwehr nicht schnellstmöglich an Ort und Stelle ist. Dabei helfen auch die ehrenamtlichen Brandschutzhelfer der Uni. Einer von ihnen ist der Informatiker Dr. Alexander Raschke. Der Akademische Rat schultert einen großen Teil der Lehre an seinem Institut und er unterstützt Drittmittelanträge sowie Projekte. Der gebürtige Münchner kennt die Universität in- und auswendig – mit kleineren Unterbrechungen seit fast 20 Jahren. Er hat hier studiert, promoviert und als Postdoktorand gearbeitet. Doch der tatkräftige 42-Jährige ist nicht nur ortskundig, sondern auch ehrenamtlich vom Fach. Mit 14 Jahren engagierte er sich bereits bei der freiwilligen Feuerwehr; er war in Diedorf aktiv, danach in Biberach, Neu-Ulm und Thalfingen. Seit 2012 gehört er der Feuerwehr Ulm, Abteilung Lehr, an. Diese Abteilung rückt auch aus, wenn es an der Universität brennt oder Spezialkräfte für Gefahrgut gebraucht werden. Der Kontakt zwischen der Uni und der Abteilung Lehr ist so eng, dass an der Uni bereits mehrere Feuerwehrübungen abgehalten wurden. Mal wurde dafür ein Treppenhaus in 028 „verraucht“. Ein anderes Mal hat man einen großflächigen Geschossbrand mit Personenrettung simuliert.
Doch auch im Institut, wo Raschke ebenfalls als Sicherheitsbeauftragter aktiv ist, gibt es einiges zu tun. Neben der allgemeinen Vermeidung von Brandlasten, ist die Feuersicherheit im institutseigenen Drohnenlabor sehr wichtig. Die empfindlichen Lithium-Akkus der Drohnen müssen – in speziellen Lagertaschen – feuersicher aufbewahrt und geladen werden. Außerdem steht immer ein Eimer Löschsand bereit, das einzige Mittel, das bei einem Akkubrand hilft. Alexander Raschke war mit seinen Dr. Alexander Raschke – engagiert als Brandschutzhelfer Feuerwehrkollegen im Einsatz, als es Anfang August 2014 im An-Institut ZSW zu einer Explosion in einem Batterielabor kam. „Seitdem bin ich noch vorsichtiger im Umgang mit empfindlichen Energiespeichern wie Akkus“, sagt Raschke. Der Informatiker hat überhaupt schon einige Lösch- und Rettungseinsätze hinter sind gebracht. Er hat eine gewisse Ruhe, starke Nerven und einen zupackenden Griff; all das kann man im Ernstfall auch als Brandschutzhelfer gut gebrauchen.

 

Dr. Alexander Raschke
Der Informatiker Dr. Alexander Raschke ist Akademischer Rat am Institut für Softwaretechnik und Programmiersprachen. Nebenher engagierter sich als Brandschutzhelfer

Prof. Karsten Urban – engagiert als DFG-Vertrauensdozent

Prof. Karsten Urban
Prof. Karsten Urban ist Leiter des Instituts für Numerische Mathematik und darüber hinaus DFG-Vertrauensdozent

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert Wissenschaft und Forschung in Deutschland. Dafür stehen 3,4 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung. Mittelgeber sind Bund (69 %), Länder (30%) sowie die Europäische Union und private Spender.

Die DFG ist die Selbstverwaltungsorganisation der deutschen Wissenschaft. Mitglieder der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind forschungsintensive Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, wissenschaftliche Verbände und die Akademien der Wissenschaften.

An der Universität Ulm sind derzeit mehrere Forschende ehrenamtlich für die DFG tätig. Professor Karsten Urban, Leiter des Instituts für Numerische Mathematik, ist Vertrauensdozent und Professorin Anita Ignatius (Leiterin des Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik) gehört dem Fachkollegium für Orthopädie und Unfallchirurgie an. Darüber hinaus ist Professor Michael Kühl (Leiter des Instituts für Biochemie und Molekulare Biologie) Mitglied im Bewilligungsausschuss der Graduiertenkollegs.

Eigentlich leitet Professor Karsten Urban das Institut für Numerische Mathematik. Er ist Studiendekan für das Fach Computational Science and Engineering (CSE) und findet neben Forschung sowie Lehre noch Zeit, sich im Universitätsrat zu engagieren. Dazu kommt seit mittlerweile sieben Jahren ein Ehrenamt, das den Mathematiker zeitweise ganz schön fordert: Der 52-Jährige ist Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Universität Ulm. „Alle forschungsintensiven Hochschulen sind Mitglied der DFG und so gibt es an jeder Uni eine Vertrauensdozentin oder einen -dozenten als Verbindungsperson“, erklärt Urban. Einen Großteil des Ehrenamts macht die Beratung zu Anträgen für Forschungsprojekte bei der DFG aus. Denn vor allem Nachwuchsforschende sind mit den Anforderungen und den Formalien oft nicht vertraut. „Ich freue mich immer, wenn eine junge Wissenschaftlerin oder ein junger Wissenschaftler einen Erstantrag durchbringt. Das sind für mich als Vertrauensdozent die schönsten Momente“, sagt Urban, der über alle DFG-Anträge der Universität informiert ist. Doch auch wenn es im ersten Anlauf nicht klappt, bleibt Karsten Urban Ansprechpartner und überlegt gemeinsam mit den jeweiligen Forschenden, ob sich ein erneuter Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu dem Thema lohnt. „Oft haben gerade junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Probleme, Formulierungen in Absageschreiben zu deuten. Hier kann ich mit meiner jahrelangen Erfahrung als Vertrauensdozent oft helfen“, so Urban. Dabei bekommt der Mathematiker nicht selten fachfremde Anträge auf den Schreibtisch – die meisten aus der Medizin. Inzwischen engagiert sich auch das 2017 gegründete Center für Research Strategy and Support (Res.UL) in der Antragsberatung. Anders als beim Vertrauensdozenten Urban liegt der Fokus jedoch nicht ausschließlich auf DFG-Förderprogrammen, sondern auch auf Ausschreibungen anderer Mittelgeber wie der EU oder etwa der Industrie. Im Umfeld von DFG-geförderten Forschungsvorhaben ist Karsten Urban zudem für das Konfliktmanagement zuständig. Dreht sich die Auseinandersetzung um wissenschaftliches Fehlverhalten, arbeitet er eng mit der jeweiligen Ombudsperson der Universität zusammen. „Wenn es im Umfeld einer DFG-Angelegenheit einen Konflikt gibt, wird es für mich als Vertrauensdozent schon einmal stressig: Womöglich habe ich zwei, drei Tage kaum Zeit für andere Aufgaben“, so der Mathematiker. Doch glücklicherweise sind solche Fälle selten. Und wie ist Karsten Urban zu der „Nebentätigkeit“ als Vertrauensdozent gekommen? „Vor sieben Jahren bin ich vom damaligen Präsidium benannt worden. Der ehemalige Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling wollte eine Person mit einer gewissen DFGForschungshistorie für das Amt gewinnen“, erinnert sich Urban, der dank seiner langjährigen Tätigkeit Strukturen und Ansprechpersonen bei der DFG genau kennt.

Seit 2015 vertritt Professorin Anita Ignatius die Universität Ulm im DFG-Fachkollegium für Orthopädie und Unfallchirurgie – eine ehrenvolle Aufgabe. Nun stellt sich die Leiterin des Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik erneut zur Wahl. Warum hat sich die stellvertretende Sprecherin des Trauma-Sonderforschungsbereichs für die Kandidatur entschieden? Vor der Fachkollegien-Wahl 2019 gibt Anita Ignatius Einblick in ihre Tätigkeit.

Was sind Ihre hauptsächlichen Aufgaben im Fachkollegium? Können Sie für Ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Uni Ulm von diesem Ehrenamt profitieren?

Prof. Ignatius: „Die Fachkollegiaten nehmen in ihren Sitzungen die abschließende wissenschaftliche Bewertung von Forschungsanträgen auf Basis der eingeholten Gutachten vor. Sie achten darauf, dass bei den Begutachtungen der Anträge gleiche Maßstäbe zugrunde gelegt werden. Dies ist eine sehr wichtige Aufgabe. Klar ist, dass das wettbewerbliche Auswahlsystem der DFG nur dann gut funktionieren kann, wenn sich erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Gutachter und als Fachkollegiaten einbringen. Wir Forschenden profitieren ja von den Fördergeldern der DFG – da sollte man sich auch entsprechend engagieren. Zudem ist die Arbeit sehr interessant. Mir macht es besondere Freude, mich für die Förderung spannender Projekte oder exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus meinem Fachgebiet sowie aus verwandten Gebieten einzusetzen. Zudem konnte ich in den ersten Jahren meiner Tätigkeit durch den ,Blick hinter die Kulissen‘ einiges über Begutachtungsprozesse lernen. Diese Erfahrungen kann ich an die jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in meinem Umkreis weitergeben.“

Wie viel Zeit nimmt das Amt in Anspruch?

„Pro Jahr finden vier fächerübergreifende Fachkollegiensitzungen bei der DFG in Bonn statt. Dabei präsentieren die Fachkollegiaten dem Gremium Anträge aus ihrem oder aus verwandten Fachgebieten mit den dazu gehörigen Gutachten. Dann wird über die Förderempfehlung abgestimmt. Für diese Sitzungen müssen wir Fachkollegiaten uns natürlich gut vorbereiten, damit wir in einer kontroversen Diskussion fundierte Argumente vorbringen können. Der Arbeitsaufwand schwankt mit der Anzahl der Anträge, die man vertritt. Er kann durchaus erheblich sein. Zudem werden die Fachkollegiaten auch in Begutachtungen von Forschungsverbünden, wie Forschergruppen oder Sonderforschungsbereichen, eingebunden. Der Zeitaufwand ist recht groß, aber die Arbeit ist sehr interessant. “

Warum sollten (Ulmer) Forschende bei der DFG-Fachkollegien-Wahl ihr Kreuzchen machen?

„Mit der Wahl bestimmen die Forscherinnen und Forscher die Zusammensetzung der Gremien, die über die Vergabe der staatlichen Fördergelder mitentscheiden. Für mich steht damit außer Frage, dass jeder zur Wahl gehen sollte.“

Prof. Anita Ignatius
Prof. Anita Ignatius, Leiterin des Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik

So vielfältig ist das Ehrenamt an der Uni Ulm

Texte: Andrea Weber-Tuckermann, Daniela Stang, Annika Bingmann

Fotos: Dr. Alexander Raschke, Andrea Weber-Tuckermann, Elvira Eberhardt, Heiko Grandel, Daniela Stang, privat