09.09.2005: Elektronische Gesundheitskarte

Im August dieses Jahres titelte das Deutsche Ärzteblatt mit "Versorgung à la carte" und spielte damit an auf die schrittweise Einführung von elektronischer Gesundheitskarte und Heilberufsausweis, die schon sehr bald zum Alltag in Arztpraxen und Krankenhäusern gehören dürfte (siehe beiliegender Auszug aus dem Deutschen Ärzteblatt vom 8. August 2005, Heft 31/32).
Der Aufbau einer flächendeckenden und sektorenübergreifenden sicheren Kommunikationsinfrastruktur für das Gesundheitswesen wird sowohl von Vertretern der Krankenversicherungen als auch des Bundesgesundheitsministeriums für sinnvoll und notwendig erachtet. So verspricht man sich davon in erster Linie eine Verbesserung der Versorgungsqualität, mehr Wirtschaftlichkeit und Leistungstransparenz, aber auch statistische Informationen könnten leichter generiert oder Prozessabläufe optimiert werden. Natürlich sollen - wenn auch erst längerfristig realistisch - auch Kosten eingespart werden.
Woran es fehlt, sind Informationen und Schulungen für die Berufsgruppen, die von diesem rasanten Umbruch in unserem Gesundheitswesen direkt betroffen sind. Der vorgesehene Aufbau einer Telematikplattform für die sektorübergreifende Gesundheitsversorgung stellt wachsende Herausforderungen an die Akteure. Die elektronische Gesundheitskarte ist dabei nur ein kleiner Teil des Gesamtpakets. Elektronisches Rezept, elektronischer Arztbrief, elektronische Patientenakte werden neuartige Prozesse der Dokumentation und eine Standardisierung der Kommunikation erfordern. Gleichzeitig muss eine vertrauenswürdige und robuste Sicherheitsinfrastruktur entwickelt werden, die den rechtlichen Anforderungen im Umgang mit sensiblen Behandlungsdaten gerecht wird.
Die Akademie für Wissenschaft, Wirtschaft und Technik als Einrichtung zur berufsbezogenen wissenschaftlichen Weiterbildung an der Universität Ulm bietet mit diesem Kurs insbesondere Ärzten in Klinik und Praxis Gelegenheit, die aktuellen Entwicklungen der Gesundheitstelematik kennenzulernen und die zur Anwendung kommende Basistechnologie besser zu verstehen. Das Kursprogramm ist ergänzt durch praktische Übungen am Computer.
Der Kurs wird geleitet von Herrn Prof. Dr. Jochen Bernauer, Professor für Medizinische Dokumentation und Informatik an der Fachhochschule Ulm und Honorarprofessor an der Universität Ulm. Es findet statt am 28. und 29. Oktober 2005 im Wissenschaftszentrum der Universität Ulm auf Schloss Reisensburg bei Günzburg. Die Teilnahmegebühr beträgt 290,-- EUR incl. Dokumentation, Mittagessen und Erfrischungen. Weitere Details können dem hier beiliegenden Faltblatt entnommen werden. Für zusätzliche Informationen steht Ihnen auch der Kursleiter gerne zur Verfügung. Bitte nehmen Sie über die Geschäftsstelle der Akademie Kontakt auf (email akademie(at)uni-ulm.de) oder telefonisch: 0731/50-25266 oder 22035).

Dr. Gabriele Gröger Leiterin der Geschäftsstelle