Profil / Schwerpunktfach Unternehmensführung und Controlling (Master)

Wie schaffen es Unternehmen, profitabel zu wirtschaften, ohne beispielsweise den Umweltschutz zu vernachlässigen? Wie müssen sich Unternehmen aufstellen, um nicht nur heute, sondern auch in zehn oder zwanzig Jahren erfolgreich zu sein? Wie können Mitarbeiter motiviert werden? Wie können Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden?

Diesen und vielen weiteren Fragen gehen wir im Rahmen des Profils „Unternehmensführung und Controlling“ auf den Grund. Unternehmensführung bezieht sich auf die strategische Positionierung des Unternehmens sowie auf die Planung, Umsetzung und Kontrolle der Aktivitäten, die erforderlich sind, um die strategischen Ziele zu erreichen.

Unterstützt wird die Unternehmensführung durch das Controlling, das in der Unternehmenspraxis vor allem als Business Partner des Managements fungiert. Im Controlling werden Daten analysiert und zu Informationen verdichtet, die zeigen, ob das Unternehmen „auf Kurs“ ist. Controller decken Schwachstellen im Unternehmen auf, erarbeiten Lösungsvorschläge und entwickeln Anreizsysteme.

In unserem Profil vermitteln wir Ihnen die fachlichen Kenntnisse und analytischen Fähigkeiten, um Sie bestmöglich auf zukünftige Herausforderungen im Bereich Unternehmensführung und Controlling vorzubereiten.

Auswahl angebotener Lehrveranstaltungen

Anwendungen des Controllings (Prof. Dr. Rouven Trapp)

Wie kann das Controlling zur Erreichung der Bereichsziele von Beschaffung, Produktion und Marketing beitragen? Was sind Ziele und Instrumente des Controllings im Kontext von Projekten und Innovationen? Welche Beiträge liefert das Controlling zum Risikomanagement? Welche Bedeutung haben die internationalen Rechnungslegungsvorschriften IFRS für das Controlling?

Instrumente der Unternehmensführung (mit Planspiel) (Prof. Dr. Paul Wentges)

Wie treffen Sie als Vorstand einer Unternehmung strategische und operative Entscheidungen in der (Planspiel-) Praxis? Welche Zusammenhänge sollten Sie dabei berücksichtigen und welche Instrumente können Sie dabei unterstützen? Wie koordinieren Sie sich als Team und vertreten die von Ihnen verfolgten Unternehmensstrategien in simulierten Aufsichtsratssitzungen?

Koordinationsrechnung (Prof. Dr. Paul Wentges)

Was sind die zentralen Koordinationsprobleme in Unternehmen? Wie sollten Produktions- programmentscheidungen getroffen werden, welche Bedeutung haben Opportunitätskosten? Wie können Preisuntergrenzen bestimmt werden? Was sind die zentralen Instrumente  zur Steuerung dezentraler Unternehmensbereiche, welche Rolle spielt dabei die Budgetierung? Wie sollten Verrechnungspreise festgelegt werden?

Management Control Systems (Prof. Dr. Rouven Trapp)

Warum handeln Mitarbeiter/innen nicht immer im Sinne der Organisation? Welche Elemente stehen Unternehmen zur Verhaltenssteuerung zur Verfügung? Warum setzen Unternehmen häufig auf eine ergebnisorientierte Steuerung, was sind ihre zentralen Elemente und welche Probleme sind zu beachten? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den Steuerungselementen des Controllings und zentralen Elementen der Corporate Governance?

Nachhaltigkeitscontrolling (Prof. Dr. Rouven Trapp)

Welche Bedeutung haben Nachhaltigkeitsziele für das Controlling? Wie können die Formulierung und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie durch das Controlling unterstützt werden? Wie ist das klassische Controllinginstrument weiterzuentwickeln bzw. zu ergänzen, um zur Operationalisierung und Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen sicherzustellen? Wie können Nachhaltigkeitsaspekte in Investitionsentscheidungen eingebunden werden?

Unternehmenswertorientiertes Controlling (Prof. Dr. Paul Wentges)

Worin bestehen die Unternehmensziele und wessen Interessen sind dabei zu berücksichtigen? Wie hängen die unterschiedlichen Erfolgsgrößen zusammen und mit Hilfe welcher Instrumente kann der Unternehmenswert berechnet werden? Wie können die Mitarbeiter motiviert werden, im Sinne der Unternehmensziele zu handeln? Wie sollten Performance-Management-Systeme ausgestaltet werden? Welche Implikationen ergeben sich für das unternehmerische Risikomanagement?

Big Data Analytics - Methoden und Anwendungen (Prof. Dr. Mathias Klier)

Inhalte: wesentliche methodische Grundlagen, Einsatzpotenziale und praktische Anwendungen von Big Data Analytics.  

Design von Performance Measures (Prof. Dr. Mischa Seiter)

Inhalte: wesentliche Qualitätskriterien, mögliche dysfunktionale Wirkungen und Entwicklung von Performance Measures für komplexe Phänomene.

Wettbewerbsstrategie (Prof. Dr. Georg Gebhardt)

Wie lassen sich mit dem Instrumentarium der Spieltheorie und der Industrieökonomik Erfolg und Misserfolg von Unternehmen erklären? Wie können wir die Auswirkungen von Veränderungen im Marktumfeld auf den Unternehmenserfolg vorhersagen?

Angebotene Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2023/24

  • Management Control Systems
  • Koordinationsrechnung
  • Instrumente der Unternehmensführung (mit Planspiel)
  • Financial Statement Analysis
  • Risk Management in Insurance
  • Gesellschaftsrechtsvergleichung: Corporate Governance
  • Transformation von Wertschöpfungsnetzwerken

Voraussichtlich angebotene Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2024

  • Advanced Financial Intermediation
  • Anwendungen des Controlling
  • Big Data Analytics - Methoden und Anwendungen
  • Corporate Strategy
  • Design von Performance Measures
  • Internes und Externes Nachhaltigkeitsreporting
  • Nachhaltigkeitscontrolling

Wissenschaftliche Arbeiten: Seminare und Masterarbeiten

Am Institut für Controlling werden jedes Semester die Seminare "Spezialfragen des Managements und Controllings" (Prof. Trapp) und "Spezialfragen des Controllings" (Prof. Wentges) angeboten.

Selbstverständlich können am Institut auch Masterarbeiten geschrieben werden. Ausführliche Informationen hierzu (Themenbereiche, Leitfaden zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten, Beispielthemen) finden Sie hier. Falls Sie vorhaben, eine Masterarbeit am Insitut für Controlling zu schreiben, empfehlen wir Ihnen, zuvor ein Seminar am Institut zu belegen. 

Berufliche Perspektiven

Absolventen des Bereiches „Unternehmensführung und Controlling“ profilieren sich im Berufsleben u.a. als:

  • Führungskräfte im Bereich Controlling, Finance und Corporate Development
  • Unternehmensberater
  • Allrounder in mittelständischen Unternehmen

Der Schwerpunkt der Berufsfelder liegt in privatwirtschaftlichen Unternehmen von mittlerer Größe bis hin zu Großkonzernen.

Der Internationale Controller Verein (ICV) ist die größte Controller-Organisation in Europa. Auf ihren Internet-Seiten geht sie auf die derzeit sehr guten Berufs- und Karriereaussichten für Controller ein:

Forschung im Bereich Unternehmensführung und Controlling

Wie können Vergütungssysteme dazu beitragen, dass Ärzte Kostenüberlegungen in ihre medizinischen Entscheidungen integrieren? Maik Lachmann, Rouven Trapp und Felix Wenger systematisieren in einer empirischen Untersuchung Performance Measurement- und Vergütungssysteme in Krankenhäusern und zeigen, wie diese von der Trägerschaft des Krankenhauses abhängen.

Unter welchen Bedingungen entfalten soziale Steuerungs- und Kontrollmechanismen ihre beste Wirkung? Wann können sie gleichzeitig mit anderen Steuerungsinstrumten eingesetzt werden? Alexander Ströbele und Paul Wentges zeigen, dass das soziale Kapital einer Unternehmung großen Einfluss auf die Wirkung und das Zusammenspiel der jeweiligen Steuerungsmechanismen und damit letztlich den Unternehmenserfolg hat.

Wie reagieren Teammitglieder, wenn Verzerrungen in der Leistungsbewertung vorliegen, d.h. ihre Leistung im Vergleich zu ihren Kollegen unverhältnismäßig gut oder schlecht bewertet wird? Irene Trapp und Rouven Trapp gehen der Frage im Rahmen eines Experiments nach und analysieren, wie sich verzerrte Leistungsbewertungen auf die Motivation und wahrgenommene Fairness und letztlich auf die Einsatzbereitschaft der Teilnehmenden auswirken.

Hat die Eigentums- und Führungsstruktur Einfluss auf die Steuerung bzw. Ausgestaltung von Management Control-Systemen in Unternehmen? Gerhard Speckbacher und Paul Wentges kommen in einer empirischen Studie zu dem Ergebnis, dass kleine und mittlere Familienunternehmen anders gesteuert werden als Nichtfamilienunternehmen und sich insbesondere durch eine informellere Steuerung auszeichnen.