Prof. Dr. Ute Ziegenhain

Prof. Dr. phil. Ute Ziegenhain ist Leiterin der Sektion Pädagogik, Jugendhilfe, Bindungsforschung und Entwicklungspsychopathologie an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm.

Nach abgeschlossenem Studium der Sozialpädagogik promovierte sie in Entwicklungspsychologie an der Freien Universität Berlin. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Instituten für Psychologie an der Freien Universität Berlin und in Potsdam, leitete danach den Forschungsbereich an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendneuropsychiatrie / Psychotherapie der Universität Rostock und wechselte dann als Leitende Pädagogin und Forschungskoordinatorin an die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm, wo sie 2006 habilitierte und 2010 zur apl. Professorin ernannt wurde. 

In der Sektion werden überwiegend Fragen kinder- und jugendpsychiatrischer Sozialpsychiatrie und Versorgungsforschung erarbeitet. Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt liegt im Forschungs-Praxis-Transfer an den Schnittstellen zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen und dabei insbesondere in der Entwicklung von interdisziplinären Versorgungsmodellen. Weitere Schwerpunkte liegen in der klinischen Bindungsforschung und der Modellentwicklung zur Unterstützung früher gelingender Elternschaft durch beziehungsorientierte Interventionsansätze.  

In der Sektion wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte sowie interdisziplinäre Versorgungsmodelle insbesondere im Bereich des Kinderschutzes und der Frühen Hilfen bzw. der Traumapädagogik entwickelt und evaluiert, von denen zudem wichtige Impulse in die Praxis ausgingen. Dazu gehören bundes- und ländergeförderte Projekte wie das Bundesmodellprojekt „Guter Start ins Kinderleben“ zur Entwicklung interdisziplinärer Vernetzungsstrukturen für die Unterstützung und Versorgung von Familien mit Säuglingen und die Prävention von Kindeswohlgefährdung, die Evaluation interdisziplinärer Vernetzungsinitiativen in Düsseldorf und München, Projekte zur Etablierung systematischer kommunaler Vernetzungsstrukturen im Kinderschutz (Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“), „Umgang mit sexueller Selbstbestimmung und sexueller Gewalt in Wohneinrichtungen für junge Menschen mit geistiger Behinderung“ (BMFSFJ-gefördert), „Traumapädagogik für die Gruppenarbeit mit bindungsgestörten Kindern und Jugendlichen“ (in Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik Basel und Förderung des CJD und der Aktion Mensch) oder der E-Learning-Kurs „Frühe Hilfen und frühe Interventionen im Kinderschutz“ (Förderung Sozialministerium Baden-Württemberg). Im Verbund mit vier anderen Arbeitsgruppen und mit Förderung des BMBF wird derzeit das Projekt „Transgen“ zur transgenerationalen Weitergabe von Missbrauchs-, Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen durchgeführt.

Prof. Dr. Ute Ziegenhain ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), der Deutschen Gesellschaft für seelische Gesundheit in der frühen Kindheit (GAIMH), der World Association of Infant Mental Health (WAIMH) und der Society for Research in Child Development (SRCD). Sie war Mitglied der Sachverständigenkommission der Bundesregierung zum 13. Kinder- und Jugendbericht, ist Mitglied des Bundesjugendkuratoriums sowie des wissenschaftlichen Beirats des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen.

Sektion Pädagogik, Jugendhilfe, Bindungsforschung und Entwicklungspsychopathologie

Email: ute.ziegenhain[at]uniklinik-ulm.de