Kooperationsprojekt mit Lilly Deutschland

„Zur ethischen Problematik von Zuteilungskriterien im Gesundheitswesen:
Ethische Grenzen und Alternativen“


Die Frage nach der Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen bzw. ihr Teilversagen in spezifischen Bereichen gehört seit einigen Jahren zu den mit Nachdruck geführten Debatten und wird auf theoretischer Ebene von der Bioethik praxisorientiert reflektiert.

Von Fragen nach der Allokation von Mitteln und nach der klugen Verteilung personeller Ressourcen, die eine Mikrodimension und damit betroffene Individuen direkt beleuchten, sind Fragestellungen zu unterscheiden, die sich auf einer Makrodimension mit Gerechtigkeitsvorstellungen prinzipiell beschäftigen. Mit Blick auf die Ressourcenknappheit steht hierbei nicht zuletzt die Erörterung und ethische Bewertung verschiedener erwogener Maßnahmen im Mittelpunkt. Dazu gehören u.a. Zuteilungskriterien wie sie mit Hilfe von sogenannten Quality Adjusted Life Years (QALYs) abgebildet werden.

Die Anwendung von verschiedenen Systemen zur Bewertung von Gesundheitsleistungen stellt letztlich den Versuch dar, gesundheitlichen Nutzen zu quantifizieren, um ihn anschließend monetär zu bewerten. Sie können der Nutzenmaximierung in Wohlfahrtssystemen dienen. Zugleich sind sie als Entscheidungskriterium Ausdruck von Wertüberzeugungen, die es zunächst gilt zu untersuchen und zu explizieren. Folgerichtig ist das den Bewertungssystemen für Gesundheitsleistungen unterliegende Normsystem zu identifizieren und zu problematisieren.

Es stellt sich daher im Sinne der Gerechtigkeit sozialer Verhältnisse und politischer Institutionen die Frage nach Alternativen. Aber auch die grundsätzliche Frage nach der – ethischen – Zulässigkeit einer solchen Validierung von Gesundheitsangeboten steht zur Debatte.

Gemeinsam mit und gefördert von Lilly Deutschland GmbH wird im Rahmen eines
Forschungsprojektes diesen Fragen nachgegangen.

Projektleitung:
Prof. Dr. Heiner Fangerau, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm
Prof. Dr. Franz Porzsolt, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Arbeitsgruppe Klinische Ökonomik, Universität Ulm

Projektkoordination und -bearbeitung:
Uta Bittner, M.A., Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm
Kathrin Dengler, Dipl.-WiWi., Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm

 

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