Verantwortung in der Wissenschaft

Universität Ulm

Wir präsentieren an dieser Stelle die Ergebnisse unserer Umfrage zu Verantwortung in der Wissenschaft. Anhand eurer Antworten können wir unser zukünftiges Engagement ausrichten.

Außerdem wurde die Leitung der Universität über die Ergebnisse in Kenntnis gesetzt. Wir danken der Stabsstelle QBR für die Zusammenarbeit und danken allen, die an der Umfrage teilgenommen haben für den Rücklauf.

Neben der Organisation einer Podiumsdiskussion wurde vom 03.-24. November 2021 eine Umfrage durchgeführt, um auf die Verantwortung in der Wissenschaft und Gute Wissenschaftliche Praxis (GWP) aufmerksam zu machen und die Wahrnehmung diesbezüglich zu erfassen. Außerdem interessiert es uns zu sehen, wie sich die Kenntnisse der Satzung und die Einstellung gegenüber verantwortungsbewusster Forschung im Lauf der wissenschaftlichen Ausbildung ändern.

An der Umfrage nahmen 362 Studierende teil, darunter 97 Promovierende.

Die Fragen wurden in drei unterschiedliche Kategorien eingeteilt:

 

1. Wie wird das Engagement der Uni in Bezug auf Themen aus dem Bereich Verantwortung wahrgenommen und wo sollte die Uni mehr/weniger tun?

Insgesamt wurde das Engagement der Universität bei den meisten Themenfeldern als in Ordnung bewertet und die Teilnehmenden wünschten sich etwas mehr Engagement. Besonders gut wurde das Engagement in den Bereichen Gleichstellung der Geschlechter und kulturelle Diversität bewertet: 55,5% bzw. 53,9% bewerteten das Engagement als (sehr) gut umgesetzt. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Bereich Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens: über 70% der Befragten gaben an, dass die Universität sich (wesentlich) mehr einbringen soll.

In Freitextfeldern gaben die Befragten an, dass die GWP als Thema in die Curricula aller Ausbildungsabschnitte aufgenommen werden soll.

 

2. Ist die Satzung zur Sicherung Guter Wissenschaftlicher Praxis der Uni Ulm bekannt?

Insgesamt kennen nur 30 % der Befragten die Satzung zur Sicherung GWP der Universität Ulm. Im Verlauf der wissenschaftlichen Ausbildung nimmt die Kenntnis zu (Bachelor 8 %, Master 16 %, klinischer Abschnitt Medizin 54 %, Promovierende 61 %). Von denjenigen, denen die Satzung bekannt ist, haben 56 % die Satzung gelesen.

 

3. Der eigene Blick auf langfristige Folgen von Forschung und sicherheitsrelevante Forschung.

73% der Befragten (70% der Promovierenden) gaben an, dass kritisches Denken in Bezug auf langfristige Folgen, ob positiv oder negativ, in ihrem Fachbereich gängig ist.

Diejenigen, die angaben, dass kritisches Denken in Bezug auf langfristige Folgen bei ihnen nicht üblich sei, kamen überwiegend aus den Fachbereichen Informatik, Physik, Mathematik und Ingenieurwesen. In der Psychologie und den Wirtschaftswissenschaften wurde überdurchschnittlich häufig angegeben, dass kritisches Denken von Belang sei.

Für 85 % der teilnehmenden Master- und Promotionsstudierenden ist es sehr wichtig oder außerordentlich wichtig, die eigene Forschung kritisch zu hinterfragen. Zudem hat bei 54 % (82 % der Promovierenden) das kritische Denken einen bedeutenden Einfluss auf die Entscheidungsfindung in Bezug auf die eigene Forschung.

Mit der Änderung der Satzung zur Sicherung GWP der Uni Ulm nimmt der Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung konkrete Züge an. Der Vorstand des Promovierendenkonvents ist interessiert daran, die Einstellung der Studierenden und insbesondere der Promovierenden gegenüber dem Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung zu kennen, damit wir die Statusgruppe und ihre Meinung angemessen repräsentieren können.

Der Großteil der Teilnehmenden gab an, nicht ausreichend informiert zu sein, um die Frage beantworten zu können, ob die Uni Ulm striktere Regulierungen in Bezug auf sicherheitsrelevante Forschung implementieren sollte. Diejenigen, die ein Urteil abgaben, waren mehrheitlich der Meinung, dass die Regulierungen, die es momentan an der Universität gibt, ausreichen.

Das wichtigste Ergebnis der Podiumsdiskussion und der Umfrage ist die Erkenntnis, dass die Mitglieder der Universität Ulm über GWP aufgeklärt werden sollten. Der Proko fordert, dass nicht nur die Studierenden und Promovierenden fortgebildet werden, sondern auch die Gruppenleiter*innen und Professor*innen regelmäßig an ihre Verantwortung erinnert werden. Lehrangebote sollten ausgebaut und wahrgenommen werden. Es muss zudem eine wissenschaftliche Kultur gelebt werden, in der ein Arbeiten im Sinne der Guten Wissenschaftlichen Praxis möglich ist.

Die Universität sollte weiterhin in bestimmten Bereichen, darunter der mentalen Gesundheit, ihr Angebot und ihr Engagement ausbauen, oder das bestehende Angebot besser kommunizieren.

Die anonymisierten, ausführlichen Umfrageergebnisse können, aufgetrennt nach Abschlussart, beim Proko angefragt werden. Der Senat und das Präsidium der Universität Ulm haben die ausführlichen Umfrageergebnisse Ende 2021 erhalten.

Als wie stark empfinden Sie das Engagement der Universität Ulm in Hinblick auf die folgenden Themen? (1 – überhaupt nicht vorhanden, 5 – sehr gut umgesetzt; kann ich nicht beurteilen); Sollte sich die Universität Ulm Ihrer Meinung nach mehr oder weniger in diesen Gebieten einbringen? (1 –weniger, 5 –mehr; für mich nicht relevant); bei Antwort kann ich nicht beurteilen wurde die Frage im zweiten Durchlauf nicht angezeigt
Wie wichtig ist es für Sie persönlich, Ihre Forschung kritisch zu beurteilen? (1 – komplett unwichtig, 6 – außerordentlich wichtig); Wie stark werden Ihre Forschung und Ihre Entscheidungsfindung von Ihrem kritischen Denken beeinflusst? (1 – gar nicht, 6 – sehr stark); die Fragen wurden nur Masterstudierenden und Promovierenden gestellt
Sollte die Universität Ulm im Zusammenhang mit sicherheitsrelevanter Forschung andere Regulierungen implementieren? (1 – weniger Regulierungen als bisher, 3 – es passt so, wie es ist, 5 – striktere Regulierungen; ich bin nicht ausreichend informiert); es wurden nur Masterstudierende und Promovierende befragt