U-L-M Photonics GmbH
(seit 2006: Philips Photonics)

 

  • Produkte/Dienstleistung: Entwicklung, Produktion und Vertrieb von vertikal emittierenden Laser-Dioden (VCSEL)
  • Gründungsjahr: 2000
  • Mitarbeiterzahl: 180
  • Umsatz: nicht veröffentlicht
  • Standort: WissenschaftsstadtUlm, Aachen, Eindhoven und Shanghai
  • Wurzelinstitut: Institut für Optoelektronik (Prof. Karl Joachim Ebeling)
  • Geschäftsführer: Dr. Joseph Pankert und StandortleiterDr. Hans-Peter Ehweiner

www.photonics.philips.com

    Logo der Firma ULM Photonics Philips
    Laser-Maus mit Bewegunssensor von ULM-Phtonics
    Laser-Maus mit Bewegungssensor von ULM-Photonics
    Philips Photonics: Vom Reinraum im Uni-Keller ins moderne Firmengebäude
    Philips Photonics: Vom Reinraum im Uni-Keller ins moderne Firmengebäude

    Einige weltweit agierende Unternehmen sind in Garagen gegründet worden, und die bisher erfolgreichste Ausgründung der Universität Ulm hat ihre Wurzeln im Uni-Keller. Genauer gesagt im Reinraum unter dem Mikroelektronik-Technikum. Hier haben Martin Grabherr, Roland Jäger, Roger King und Dieter Wiedenmann die Forschungsergebnisse ihres Doktorvaters, Professor Karl Joachim Ebeling, in die Massenproduktion übertragen. Das Produkt des damaligen Start Ups U-L-M Photonics: Vertikal emittierende Laserdioden (VCSELs) für die optische Datenübertragung, etwa in Rechenzentren, oder für die Messtechnik.

    „Um die Jahrtausendwende war die Marktsituation günstig und unsere am Institut für Optoelektronik entwickelten VCSELs weltweit gefragt“, erinnert sich Dr. Martin Grabherr. So konnten die jungen Wissenschaftler und ihr Mentor, Altpräsident Professor Ebeling, die Firma SCHOTT als Geldgeber gewinnen. Zudem gab es Unterstützung von der Universität und durch das Existenzgründungsprogramm des Landes Baden-
    Württemberg „Junge Innovatoren“.
    Auch ohne Risiko-Kapitalgeber ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten: Ab 2005 belieferte das junge Unternehmen Microsoft mit vertikal emittierenden Laserdioden für kabellose Computermäuse. „Microsoft brauchte hochleistungsfähige, zuverlässige VCSELs in großen Stückzahlen – und U-L-M Photonics konnte liefern“, erzählt Karl Joachim Ebeling.
    Heute werden die vertikalen Laserdioden, die elektrischen Strom in hocheffizientes Licht umwandeln, auch in Smartphones, unter anderem zur Gestenerkennung, und etwa in der 3D-Fotografie eingesetzt. Weitere Anwendungen, zum Beispiel für die Objekterkennung  eim automatisierten Fahren, sind möglich. Mehr als 400 Millionen VCSELs sind seit Unternehmensgründung in alle Welt geliefert worden. Kein Wunder, dass der Reinraum im Uni-Keller – für die Herstellung von VCSELs muss die Luft partikelfrei sein – irgendwann zu klein war. Schon 2001 wurden externe Räume angemietet, es folgte die Trennung von SCHOTT und 2006 der Verkauf an Philips. So konnte eine hochmoderne „Laserfabrik“ in der Ulmer Wissenschaftsstadt entstehen. Dem Institut für Optoelektronik bleibt das Unternehmen, das mittlerweile Philips Photonics heißt, durch die Förderung von  Forschungsprojekten und gemeinsam betreuten Abschluss- oder Doktorarbeiten verbunden. Viele der aktuell 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben an der Universität Ulm studiert. Im Jahr 2007 erhielt das Unternehmen den Uni- Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft.
    Philips Photonics hat es nach ganz oben geschafft: Neben dem Ulmer Stammhaus befinden sich Standorte in Aachen, Eindhoven (Niederlande) sowie im chinesischen Shanghai. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter: Kürzlich stand der Spatenstich für ein neues Forschungs- und Produktionsgebäude in der Wissenschaftsstadt an. So soll die steigende Nachfrage nach VCSELs bewältigt werden. Im Jubiläumsjahr ist das einstige
    Start-up zumindest teilweise an die Alma Mater zurückgekehrt: Bis die neue Produktionsstätte fertig ist, wurde der ursprüngliche Reinraum imUni-Keller wieder angemietet.