Software Engineering in der Praxis (Ringvorlesung)
Universitäten müssen sich oft den Vorwurf gefallen lassen, dass die dort stattfindende Ausbildung zu praxisfern ist. Wir möchten den Spieß umdrehen und der Industrie zuhören, was ihrer Meinung nach wichtige Themen insbesondere im Bereich des Software Engineering sind.
Im Rahmen der Ringvorlesung "Software Engineering in der Praxis" stellen Vertreter verschiedenster Firmen unterschiedliche Themenbereiche aus dem Kontext ihrer täglichen Arbeit vor. Für Studierende und Mitarbeiter besteht dadurch die Möglichkeit zum einen die Probleme und mögliche Lösungen aus der Praxis kennen zu lernen und andererseits einen Einblick in die Arbeitsbereiche verschiedener Firmen zu erhalten.
Vortragstermine im Wintersemester 2013/14
Alle Termine finden im Raum O28/1002 statt.
Donnerstag, 9.01.14, 14:00 Uhr
Vortragende: | Katrin Hartwig, <a href="http://www.carmeq.de">CARMEQ GmbH</a> |
Titel: | <b>Software im Automobil der Zukunft - Funktionale Sicherheit in der Automobil-Industrie</b> |
Inhalt: | Im Automobil steigen die Anzahl und die Komplexität an programmierbaren elektronischen Systeme. Ebenso werden die einzelnen Systeme immer stärker miteinander vernetzt. Oftmals ist die korrekte Funktion dieser Systeme essentiell für die Sicherheit der Fahrzeuginsassen und andere Verkehrsteilnehmer. Dadurch ergibt sich, in einer bisher vom Maschinenbau dominierten Welt, die Notwendigkeit der Verhinderung von Ausfällen und Fehlfunktionen dieser Systeme. Doch wie wird sichergestellt, dass die im Auto eingebaute Hard- und Software sicher funktioniert? Um diese Frage zu beantworten, informiert der Vortrag über die Anforderungen an die Funktionale Sicherheit von elektrischen und elektronischen Systemen in der Automobil-Industrie. |
Donnerstag, 23.01.14, 14:00 Uhr
Vortragender: | Dr. Michael Balser, <a href="http://kahlke-partner.com">Kahlke und Partner</a> |
Titel: | <b>Test-Driven Development in der Praxis</b> |
Inhalt: |
Test-Driven Development ist eine spannende Entwicklungstechnik, welche - einmal verinnerlicht - die Qualität und Wartbarkeit von Programmen deutlich verbessern kann. Prinzipiell startet man mit einem möglichst einfachen Testfall ("Test"), schreibt ein Programm, welches den Test erfüllt ("Implementierung") und optimiert dann den Code so lange, bis Abstraktions- und Wiederverwendungsgrad passen ("Refactoring"). Anschließend wird der nächste Testfall integriert. Diese iterative Vorgehensweise ermöglicht es, komplexe Probleme in überschaubare Schritte zu zerlegen und nacheinander umzusetzen. Die Architektur des Systems entwickelt sich dabei ebenfalls schrittweise. Durch kontinuierliches Refactoring erhält man auch bei größeren und längerfristigen Projekten ein wartbares und optimiertes Porgramm. Die Tests geben das nötige Vertrauen, dass nach jeder Änderung wieder ein voll funktionsfähiges Programm bereit steht. Der Vortrag erläutert das grundlegende Prinzip sich wiederholender Mikroiterationen von Test, Implementierung und Refactoring an einem konkreten Beispiel und zeigt, wie ein Algorithmus sinnvoll in Einzelschritte zerlegt und implementiert werden kann. Es werden verschiedene Refactoring-Prinzipien vorgestellt, mit dem Ziel, sauberen Code und eine gute Architektur zu erhalten. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Testen von Datenbankschicht und Weboberflächen. Als Ausblick in die Zukunft dient eine Wunschliste mit Ideen für fortgeschrittene Unterstützung von Refactoring in integrierten Entwicklungsumgebungen wie Eclipse. |
Donnerstag, 30.01.14, 14:00 Uhr
Vortragender: | Dr. Michael Schwarz, <a href="http://www.daimler-tss.de">Daimler TSS GmbH</a> |
Titel: | <b>Requirements Engineering in agilen Projekten</b> |
Inhalt: | Die Fachdisziplin "Requirements Engineerings" wird allgemein mit der Erstellung von schwergewichtigen detaillierten Softwarespezifikationen assoziiert, die bei einem klassischen Vorgehen noch vor der Entwicklung der ersten Codezeile fertigzustellen sind, um z.B. auf ihrer Basis einen Ausschreibungsprozess bzw. eine juristisch verbindliche Beauftragung starten zu können. Wie sieht das aber im Umfeld moderner agiler Vorgehensweise wie z.B. Scrum aus, die angeblich ohne jegliche Dokumentation gut klar kommen? Gibt es dort kein RE mehr? Welche Rollen, Skills & Fähigkeiten sind in "dieser neuen Welt" im Hinblick auf RE nötig? Lohnt es sich noch, eine RE-Vorlesung zu besuchen oder eine RE-Methode/Technik zu lernen? Der Vortrag gibt auf manche dieser Fragen bereits eine Antwort. Das wirklich Wichtige folgt aber erst in der gemeinsamen Diskussion. |
Vorträge im Wintersemester 2012/2013
Florian Finauer | SCRUM in der Praxis - ein Bericht aus der Projektrealität | abat AG |
Dr. Stefan Aulbach | Zurück in die Zukunft – Softwaremigration im praktischen Einsatz | innoWake GmbH |
Martin Heininger | Requirements Engineering in Embedded Systemen – Kategorien, Ebenen und notwendige Abstraktion | HEICON - Global Engineering |
Vorträge im Sommersemester 2012
Dr. Thomas Klemm | Anforderungsmanagement aus der Sicht eines IT-Unternehmens | Capgemini |
Markus Seitz | Continuous Integration (CI) mit mehr als 100 Entwicklern | Nokia Siemens Networks |
Dr. Wolfgang Gehring | Requirements Management in der Unternehmenspraxis am Beispiel Daimler TSS | Daimler TSS |
Dr. Ralf Gerlich | Automatische Testdatenerzeugung aus Quellcode in der Praxis | Dr. Rainer Gerlich System and Software Engineering |
Dr. Pierre Bayerl | Wieviel Prozent der realen Anforderungen an ein System sind in Anforderungsdokumenten abgedeckt? oder Warum der Beruf eines Softwarearchitekten dennoch – oder gerade deshalb – Spaß macht | EADS Deutschland GmbH, Division Cassidian |
Vorträge im Wintersemester 2011/2012
Vortragender | Thema | Firma |
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Prof. Dr. Bernhard Hohlfeld | <a href="https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/iui.inst.170/seidp/Hohlfeld_120112_Gastvorlesung_Ulm.pdf">Vorgehensmodelle und funktionale Sicherheit</a> | <a href="http://ics-ag.de/">ics</a> |
Christian Waniek | <a href="https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/iui.inst.170/seidp/Waniek_ModelliertesScheitern.pdf">Modelliertes Scheitern</a> | <a href="http://exxcellent.de/">exxcellent solutions</a> |
Christian Ziesemer | Faktor Mensch im Projektumfeld | <a href="http://www.konzept-is.de/">Konzept Informationssysteme</a> |
Dr. Andreas Schmied | <a href="https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/iui.inst.170/seidp/Schmied_Erfahrungen_aus_drei_Jahren_MDA_im_Offshore-Großprojekt.public.pdf">Erfahrungen aus drei Jahren MDA im Offshore-Großprojekt</a> | <a href="http://www.de.capgemini.com/">Capgemini</a> |
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