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Entscheidung gefallen:
Professor Frank Kirchhoff bleibt an der Uni Ulm
Der Leibniz-Preisträger und AIDS-Forscher erhält eigenes Institut

Universität Ulm

Die Hängepartie ist beendet: Leibniz-Preisträger Professor Frank Kirchhoff, Anfang Dezember vergangenen Jahres mit dem begehrtesten deutschen Forschungspreis ausgezeichnet und seit Monaten von drei weiteren Universitäten heftig umworben, hat am Freitag der Universität Ulm eine Bleibezusage gegeben. Die Rufe der Universitäten Gießen, Basel und Göttingen sind damit hinfällig. Groß dagegen Freude und Erleichterung an der Uni Ulm, wo der 47-jährige Biologe und weltweit anerkannte AIDS-Forscher seit April 2001 arbeitet.

Natürlich sei ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen, gesteht der erfolgreiche Wissenschaftler, der schon vor zwei Jahren einen Ruf an das renommierte Imperial College in London abgelehnt hatte. „Wesentlich dazu beigetragen hat das Angebot der Universität Ulm, mir hier ein neues und eigenes Institut für Molekulare Virologie einzurichten“, sagt Kirchhoff, „mit ausreichend bemessenen Personalstellen und Räumen im neuen Forschungsgebäude“. Auch das sei ein wichtiger Faktor bei seinen Überlegungen gewesen. Jedenfalls sei das Bleibeangebot gut gewesen. „Sonst hätte ich es ja auch nicht angenommen.“ Als weitere Aspekte nannte er die guten Kooperationsmöglichkeiten in Ulm mit verschiedenen weiteren Forschungsgruppen, in seinem künftigen Domizil speziell mit jenen des Stammzellexperten Professor Karl Lenhard Rudolph, bekanntlich ebenfalls Leibniz-Preisträger, und des Krebsforschers Professor Thomas Wirth. „Ganz besonders danke ich unserem Präsidenten und dem Dekan der Medizinischen Fakultät, die sich mit enormem Engagement für meinen Verbleib in Ulm eingesetzt haben“, stellte Professor Frank Kirchhoff abschließend fest. Dank gelte darüber hinaus dem Land Baden-Württemberg für dessen Beitrag zum Bleibeangebot.

Nur zu verständlich insofern die Reaktionen der Uni-Verantwortlichen: „Wir freuen uns riesig über diese Zusage. Professor Kirchhoff ist einer der absoluten Spitzenforscher unserer Universität und leistet seit Jahren einen überaus wichtigen Beitrag zu unseren Forschungserfolgen auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften“, kommentierte Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling die Zusage und räumte ein: „Ein Wechsel an eine andere Uni hätte uns erheblich zurückgeworfen.“

So sieht es auch Professor Klaus-Michael Debatin, Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Ulm, sieht sich indes zugleich mit seiner Prognose Anfang Dezember bei der Bekanntgabe der Leibniz-Preisträger bestätigt. Debatin seinerzeit zuversichtlich: „Wir werden Professor Kirchhoff ein so gutes Angebot machen, das er nicht ablehnen kann.“

Weitere Informationen: Prof. Dr. Frank Kirchhoff, Tel. 0731/500-65109