Periodische Paralysen und Paramyotonie

Die familiären periodischen Paralysen bestehen in episodisch auftretenden, schlaffen Lähmungen mit generalisierter oder lokaler Ausprägung, die sich innerhalb von wenigen Minuten bis zu einigen Tagen zurückbilden. Die Atem- und Sprachmuskulatur kann betroffen sein, das Bewusstsein ist immer ungestört. Die Muskeldehungsreflexe können während einer Episode abgeschwächt sein. Zu den episodischen Schwächen oder auch isoliert können permanente Paresen entstehen, die mit zunehmendem Alter in eine Muskeldystrophie münden. Entsprechend den Veränderungen des Serumkaliumwertes während der voll ausgeprägten Schwäche werden hyper-, normo- und hypokaliämische periodische Paralysen unterschieden. Weitere Kriterien wie Trigger, Episodendauer und Ansprechen auf Kalium, Natrium und Glukose sind in die Diagnostik einzubeziehen.

Die thyreotoxische hypokaliämische periodische Lähmung ereignet sich nur im Rahmen einer Hyperthyreose, die aber noch nicht offensichtlich sein muss. Die Kaliumwerte sind in der Lähmungsphase meist sehr niedrig (1 bis 2 mM), im lähmungsfreien Intervall dagegen häufig normal. Klinische Symptomatik und Trigger gleichen der hypokaliämischen periodischen Paralyse.

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