Studierende verstehen

Welche Merkmale der Studierenden beeinflussen den Studienerfolg?


Der Grafik entnehmen Sie, dass der Studienerfolg von einer Reihe an Merkmalen Ihrer Studierenden beeinflusst wird. So tragen verwendete Lernstrategien, Motivation und Emotionen unter bestimmten Gegebenheiten zu mehr Studienleistung bei. Motivation hat zudem einen Einfluss auf die Abbruchgedanken bezüglich des Studiums.
Unter welchen Umständen sich diese Merkmale nun besonders günstig auf den Studienerfolg auswirken, erfahren Sie auf dieser Seite.

 

Merkmale der Ulmer Studierenden

Alle im Folgenden vorgestellten Erkenntnisse und Angebote basieren auf Befragungen von Studierenden der Universität Ulm. Deren Eigenschaften wurden in einer vierjährigen Langzeitstudie untersucht.
Von zentralem Interesse dabei waren:
wie Studienabbruch-Tendenzen verringert werden können, welche Unterstützungsangebote optimalerweise vorhanden sein müssen und was effektives Studieren, Studienwahlgründe sowie Engagement der Studierenden ausmacht!

Wie wird bei uns studiert?
(Flyer)

Die Relevanz von akademischer Kontrollüberzeugung und Leistungsemotionen für akademischen Erfolg (Dissertation Dr. Lisa Respondek)

 

Lernstrategien

Die Nutzung von Lernstrategien (kognitiv, metakognitiv und Ressourcenstrategien) trägt wesentlich zum Studienerfolg bei. Von besonderer Bedeutung sind hierbei metakognitive Strategien (Planung, Monitoring und Regulation). Diese fördern die Kontrollüberzeugung der Studierenden und haben somit einen direkten Einfluss auf die Studienleistung. Studierende, die vor allem metakognitive Strategien bei der Prüfungsvorbereitung nutzen, zeigten eine höhere Kontrollüberzeugung und bessere Prüfungsleistungen.
Wir empfehlen Ihnen folgende Lerntipps, welche Sie an Ihre Studierenden weitergeben können sowie die folgende Studie für detailliertere Informationen zum Thema Lernstrategien.

Lerntipps für Studierende
(uni ulm intern)

Lernstrategien und Arbeitstechniken im Studium (Moodle-Kurs)

Lernstrategien & Motivation

Welche Lernstrategien wann angewendet werden, ist teilweise abhängig von motivationalen Überzeugungen, wie der Selbstwirksamkeitserwartung Ihrer Studierenden sowie der Zielorientierung. Dabei unterscheiden wir Lern- vs. Leistungszielorientierung.
Es hat sich gezeigt, dass sich vor allem eine Lernzielorientierung günstig auf die Anwendung von Lernstrategien auswirkt. Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung kann zudem mit gesteigerter metakognitiver Regulation und daher mit einer höheren Studienleistung assoziiert werden.
Die genauen Ergebnisse und was das für Sie als Lehrenden praktisch bedeutet, entnehmen sie der angefügten Studie.

Lernstrategien und Motivation (Zusammenfassung)

Motivation

Perceived Academic Control (PAC) stellt neben Zielorientierung und Selbstwirksamkeitserwartung einen wichtigen, motivationalen Einflussfaktor auf Studienerfolg und Studienabbruch dar. PAC bezeichnet die subjektive Kontrollüberzeugung der Studierenden, wie „Ich habe Einfluss auf meinen Studienerfolg“.
Je stärker diese Kontrollüberzeugung ausgeprägt ist bzw. je stärker sie im Verlauf des Studiums zunimmt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, das Studium erfolgreich abzuschließen und desto bessere Studienleistungen wurden beobachtet!
Detailliertere Informationen finden Sie in dieser Studie.

Motivierte Studierende - Studienerfolg durch Kontrollüberzeugung fördern
(Handout)

Langzeitstudie zu wahrgenommener Kontrollüberzeugung
(veröffentlichter Zeitschriftenartikel)

Motivation & Emotion

Motivation und Emotion können auch einen gemeinsamen Effekt auf den Studienerfolg haben. So fördert die Kontrollüberzeugung (motivationaler Faktor) positive Leistungsemotionen wie Freude, welche wiederum positiv mit der Studienleistung zusammen hängen. Gleichzeitig besteht ein negativer Zusammenhang der Kontrollüberzeugung mit negativen Leistungsemotionen, wie Ärger.
Dieses Zusammenwirken von motivationalen und emotionalen Faktoren spielt vor allem beim Beginn des Studium eine Rolle. Wird hier direkt die Kontrollüberzeugung der Studierenden gefördert, ist der direkte Einfluss der Leistungsemotionen auf Studienerfolg bzw. Studienleistung nur noch sehr gering. Vor allem die Konsequenzen negativer Leistungsemotionen können so vermieden werden!
Für weitere Informationen und detailliertere Ergebnisse empfehlen wir Ihnen die folgende Studie.

Wahrgenommene Kontrollüberzeugung und Leistungsemotionen
(veröffentlichter Zeitschriftenartikel)

Emotion

Leistungsemotionen (Freude, Angst, Langeweile, Ärger und Stolz) haben Einfluss auf die subjektive Kontrollüberzeugung der Studierenden: „Ich kann meinen Lernprozess und meine Prüfungsleistung selbst kontrollieren“.
Leistungsemotionen sind durch einen situationsspezifischen Teil (State) und einen situationsübergreifenden Teil (Trait) charakterisiert. Daneben spielen aber auch vorangegangene emotionale Erfahrungen eine wichtige Rolle. Diese tragen unter anderem zur Förderung der Kontrollüberzeugung und damit zu einer höheren Prüfungsleistung bei! Studierende sollten daher, vor allem in der Prüfungsphase, im Erleben positiver Leistungsemotionen unterstützt werden.
Genaue Ergebnisse und weitere Empfehlungen für die Lehr-Praxis finden sie in der folgenden Studie.

Hinzufügen früherer Erfahrungen zur Person-Situation-Debatte der Leistungsemotionen
(veröfffentlichter Zeitschriftenartikel)

STARTS Modelle (Poster)

Leistungsemotionen von einer Person-Situation-Perspektive (Poster)