Chinesisches Laternenfest

Das Laternenfest ist ein traditioneller chinesischer Feiertag, der das mehrtägige Neujahrsfest abschließt. Seine Ursprünge reichen bis in die Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.) zurück.

Am Laternenfest (15. Tag des 1. Mondmonats nach dem traditionellen chinesischen Kalender, also vierzehn Tage nach dem Chinesischen Neujahrsfest) werden in China und auf Taiwan Laternenausstellungen veranstaltet. Die teilweise riesengroßen Exponate weisen eine Vielfalt von Farben und Formen auf und werden jedes Jahr neu angefertigt. Traditionell wurde auf ihre Herstellung große Sorgfalt verwendet. Beliebt sind etwa Darstellungen von Tierkreiszeichen, von symbolträchtigen Tieren, Pflanzen und Fabelwesen, von Szenen aus klassischen Romanen, Legenden und Erzählungen, aber auch Kampfszenen. Als Materialien sind bzw. waren u. a. lackiertes Holz, Perlmutt, Pergament, Papier und Horn gebräuchlich.

Ein wichtiger Teil der Laternenausstellung ist auch das Rätselraten: Die Darstellungen auf den Laternen enthalten Rätsel oder die Besitzer der Laternen kleben solche auf ihre Laternen, und die Besucher können sie abreißen, wenn sie ihre Lösung wissen. Wenn sie die Rätsel richtig geraten haben, bekommen sie ein kleines Geschenk. Auch die Kinder spielen in dieser Nacht mit selbst hergestellten oder gekauften Laternen auf der Straße.

Es ist auch Sitte, am Laternenfest Tangyuan (Klößchen aus klebrigem Reismehl mit süßer Füllung) zu essen. Da im Chinesischen Tangyuan und Tuanyuan (Familientreffen) ähnlich klingen, werden diese symbolisch für Eintracht in der Familie gegessen. Auch gilt das Laternenfest als Tag der Brautschau und Ehestiftung.