In unserer volatilen Welt (VUCA1) steigt die Anzahl der komplexen Problemstellungen in der Industrie und Gesellschaft. Hierfür werden Lösungsdesigner:innen gebraucht, welche aus ihrer Fachexpertise heraus mit agilen Methoden schnell innovative Lösungsansätze generieren.
Bei unseren fachspezifisch exzellent ausgebildeten Studierenden (Technologie- bzw. Fachexpert:innen) besteht jedoch oft ein Entwicklungspotenzial bei der Problemlösungskompetenz, wenn es darum geht, Fachwissen in komplexen (Bedarfs-)Systemen (z.B. Mobilität, Energie, Gesundheit) zur Lösung von Problemstellungen einzubringen und den Mehrwert der eigenen Disziplin zu erkennen. Lösungsdesignfähigkeiten adressieren eine spezifische Art der Problemlösungs-kompetenz dahingehend, Problemstellungen iterativ und nutzerzentriert bzw. perspektivenorientiert zu lösen. Hierzu gehören Ansätze wie Design Thinking oder Systems Thinking.
Geht es darum, Probleme in Systemen nachhaltig zu lösen im Sinne der „Sustainability“, wird der Begriff der Transformation oder transformativ wirkenden Lösungen verwendet.
Der Einbezug von Trends, wie z.B. die Digitalisierung, wird im Lösungsdesignprozess ebenfalls berücksichtigt. Wird zur Lösung ein Business Case entwickelt, nennt man es Entrepreneurship (Entrepreneur).
Unser übergeordnetes Ziel ist es, Entrepreneurship als Querschnittsdisziplin in der Breite zu positionieren und es potenziell für alle zugänglich zu machen, speziell für Nicht-BWLer:innen. Wir nutzen hierfür die Brücke Lösungsdesign, weil dieses Konzept unmittelbar anschlussfähig zur Fachausbildung ist. Mit diesem Vorhaben folgen wir dem Kompetenzrahmen für unternehmerische Fähigkeiten EntreComp der EU-Kommission.
EntreComp folgend geht es uns darum, Studierende nicht nur primär darin zu schulen, erfolgreiche Unternehmen zu gründen und eine Gründungskultur zu etablieren, sondern vielmehr in der Kompetenz zu stärken, ihre zukünftige Lebenswelt nachhaltig zu gestalten, indem sie Probleme auf innovative und transformative Weise konzeptionell lösen können und generell den Mut haben, Her-ausforderungen in unterschiedlichen Bedarfssystemen (Energie, Mobilität, Gesundheit etc.) anzugehen. Denn genau diese Kompetenzen sind in einer VUCA-Welt neben analytischen Problemlösungsfähigkeiten gefragt.
Nach dem Motto „kombiniere Fachexpertise mit Lösungsdesignfähigkeiten – werde zum FLö!“ kann diese berufsbezogene Metakompetenz am besten anhand von Challenge-based lear-ning erlernt werden. Unser Format soll dabei erstens lehrdidaktisch aus digitalen Learning-Nuggets inklusive eines physischen und digitalen Kartensets bestehen, welche online und in Präsenz flexibel eingesetzt werden können, zweitens aus einer Schulung für die Dozierenden mit digitalen Schulungsmaterialien und einem zweistün-digen Trainingsworkshop (Train-the-Trainer Konzept).
Ziel soll sein, in allen Fakultäten und möglichst vielen Studiengängen diese niederschwelligen Kursangebote quasi als Schnellboot einzuführen.