USCU-Shanty-Chor 2013: Mit der ALPHATROSS zur Haifischbar

 Der Sommer geht zu Ende. Der Spitzensommer zeigte sich dem Shantychor nochmals von der besten Seite, aber auch mit dem Wechsel. Bei der Reise zum Shantyfestival des Überlinger Shantychors war der 7.9.2013 ein heißer Sonnentag. Zuvor stimmten wir uns mit einem Glas Sekt und einem Lied zur Ukulele "Heut geht es an Bord" im Cockpit stilgerecht ein. Zwar war wenig Wind, aber eine traumhafte Kulisse am Nordufer des Obersees und des Überlinger Sees. Da wir beim Passieren der Weinberge stets den passenden Wein im „Schiffskeller“ haben, gab es beim Passieren von Hagnau als Manöverschluck einen trockenen Rosewein „Hagnauer Burgstall“. Im Überlinger Osthafen fanden wir den idealen Liegeplatz unmittelbar am Seeufer, was Andrea und Karlheinz sofort zum Schwimmen nutzten. Danach ein Uferspaziergang in die alte Reichsstadt Überlingen mit kleinem Stadtrundgang samt Skulpturinspirationen von Peter Lenk, Stadtgarten, Münster, Eisdiele und am Abend in die „Haifischbar“ (Kurhaus), wo wir ein dreistündiges phantastisches Shantyfestival erleben konnten. Den Auftakt gestalteten die 40 stimmgewaltigen Sänger des Shantykoor Maritiem aus Holland. Dann ein furioses Feuerwerk der  „Krause Glucken“, vier energie- und tempogeladene Powerfrauen aus der Schweiz. Der stimmlich wie instrumental hervorragend ausgestattete Shantychor Überlingen begeisterte mit Shanties und populären Seemansliedern. Und wir sangen kräftig mit.

Da es während der Vorstellung zwar Getränke aber nichts zu essen gab, setzten wir den Abend bei besten Speisen und Getränken im Spitalkeller fort. Fast wären wir zu lange geblieben, denn kurz nach der Rückkehr zum Schiff „etwas“ nach Mitternacht ging ein heftiges Gewitter mit starken Windböen über uns nieder.

Am Sonntagmorgen schien sich die Wetterlage beruhigt zu haben. Wir setzten Segel und machten uns vorbei an der Insel Mainau mit einem Abstecher zu Peter Lenks „Imperia“ in Konstanz auf den Weg zurück nach Gohren, wo uns Sabine und Sonja wegen beruflicher Pflichten verlassen mussten. Die Freude über den schönen Segelwind wurde nur wenig getrübt durch einige Regenschauer. Aber die ALPHATROSS entschädigte uns mit ihrer flotten Fahrt unter Segeln und Sabine mit köstlichen Snacks.

In Gohren gab es ein wohlschmeckendes Zwischenabschiedsessen in der Fischerhütte. In der Nacht setzte sehr starker Regen mit später hinzukommendem Starkwind ein. Die Faustregel „Regen vor Wind: kürz die Segel geschwind, Wind vor Regen: kannst zur Ruhe dich legen“schien sich voll zu bewahrheiten, doch wir lagen schon sicher und ruhig in unseren zwar engen, doch trockenen Kojen.

Die übriggebliebene Crew mit Andrea, Karlheinz, Manfred und Rainer wartete am nächsten Morgen das Nachlassen des stürmischen Windes ab. Der hohe Seegang beruhigte sich erst allmählich. Vorsichtshalber banden wir noch im Hafen ein Reff ins Groß und liefen aus Richtung Romanshorn. Wir waren aber kaum eine halbe Stunde im hohen Wellengang und bei immer noch 4 bis 5 Windstärken unterwegs, als am Abnäher der achterlichen Verstärkung der Kausch fürs Smeerreep das Achterliek einriß und mit einem hässlichen Geräusch die Groß quer auf über einen Meter Länge spaltete. Sofortiges Lösen der Großschot und Anluven verhütete Schlimmeres, doch unser Törn war damit zu Ende.

Da am Abend Bernd das Schiff übernehmen wollte, machten wir sofort kehrt, bauten im Hafen das Groß ab, brachten es zum Segelmacher und bewogen ihn, es sofort zu reparieren, was dann trotzdem bis 1700 Uhr dauerte. Nachdem wir das Segel wieder eingebaut hatten, machten wir uns am frühen Abend auf den Heimweg, nicht ohne im Logbuch den Hinweis zu hinterlassen, dass zur Schonung der Reparaturschwachstelle bei einem notwendigen Reff gleich das zweite Reff ins Groß eingebunden werden soll. Auch sollte man bei Starkwind und leeseitigem Traveller die Großschot nicht zu dicht fahren, um eine Überlastung des schon etwas maroden Segeltuchs im achterlichen Bereich zu vermeiden.

Insgesamt hatten wir drei sehr erlebnis- und abwechslungsreiche Tage mit netter Kameradschaft, schönem Segeln, reichem Kulturerleben und -  Havarieerfahrung.

Andrea Wissmann-Karlheinz Spohn-Manfred Müller-Rainer Krause-Sabine Schwenk-Sonja Salaris

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