Seminar: Erforschung nachhaltiger Kooperation mit Spieltheorie und Simulation (Bachelor)

Auch bekannt als "Battle of Strategies"

Erster Termin: Montag, 24.10.2016 um 16:15 - 17:45 im E2.20/He 18

Aktuelles

  • Die Anmeldung für dieses Seminar findet am ersten Termin des Semesters statt: Montag 24.10.2016, 16:15 Uhr - 17:45 Uhr He18/220
  • Die Voranmeldung funktioniert nach dem Prinzip "First Come - First Serve". Schreiben Sie hierzu eine E-Mail an Martin Kies. Diese E-Mail muss die folgenden Informationen enthalten:
    • Name der anzumeldenden Person
    • Studiengang
    • Ob es gewünscht ist sich zum Master oder zum Bachelor Seminar anzumelden.
  • Wer auf der Interessentenliste steht, hat einen Platz im Seminar garantiert, sofern er zum ersten Termin (s.o.) kommt. 
  • Alle Plätze des Seminares wurden reserviert. Es ist allerdings möglich eine E-Mail an Martin Kies zu schreiben um sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Wenn das Masterseminar noch freie Plätze hat [derzeit alle Plätze reserviert] oder reservierte Plätze wieder freigegeben werden (z.B. durch Nichterscheinen am ersten Termin), dann rücken die Wartelistenplätze nach. Bitte geben Sie auch hierbei an, ob Sie sich für das Bachelor- oder das Masterseminar anmelden.
  • Anzahl der Personen auf der Warteliste: 4
  • Bitte melden Sie sich für diesen Kurs bei dem Moodlekurs an, wenn Sie Interesse an dem Seminar haben und um über Neuigkeiten informiert zu bleiben.

Zur Motivation

Schaut euch dieses Youtube-Video über die Spielshow Golden Balls an, um ein Beispiel für eine clevere Kooperationsstrategie zu sehen.

Allgemeine Informationen

Inspiration für dieses Seminar ist Robert Axelrods berühmtes Computer Turnier, mit dem er die Grundlagen menschlicher Kooperation erforscht hat. In der Einleitung seines Buches "The Evolution of Cooperation" erklärt Axelrod:

”Under what conditions will cooperation emerge in a world of egoists without central authority? This question has intrigued people for a long time. We all know that people are not angels, and that they tend to look after  themselves and their own first. Yet we also know that cooperation does occur and that our civilization is based upon it. [...]

I invited experts in game theory to submit programs for a computer Prisoner's Dilemma tournament | much like a computer chess tournament. Each of these strategies was paired o with each of the others to see which would do best overall in repeated interactions. Amazingly enough, the winner was the simplest of all candidates submitted [...]"

Im Seminar bauen wir auf Axelrod's Idee auf. Teilnehmer arbeiten in Gruppen und entwickeln Kooperationsstrategien. Die Strategien treten dann in einem "Computerturnier" gegen einander an, womit ihre Stabilität und Erfolg erforscht wird. 

Axelrod hat in seinem Turnier viele Faktoren ausgeblendet, die Kooperationen in realen Situation stark erschweren können. Beispiele sind eine Vielzahl von Parteien oder Schwierigkeiten die Handlungen anderer Parteien beobachten zu konnen. Wir untersuchen, wie Kooperationsstrategien sich geeignet an solche Schwierigkeiten anpassen und wie stark manche Faktoren die generelle Fähigkeit zur Kooperation unterminieren können.

Zielgruppe

Bachelorstudierende (Erforschung nachhaltiger Kooperation mit Spieltheorie und Simulation), Master-, und Diplomstudierende (Fortgeschrittene Analyse von Kooperationstrategien mit Spieltheorie und Simulation) der Studiengänge Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsmathematik, Wirtschaftsphysik und Wirtschaftschemie.

Die grundsätzliche Aufgabenstellung des Bachelor- und des Masterseminares sind identisch, allerdings mussen die Masterstudierenden teilweise etwas komplexere spieltheoretische Situationen analysieren.

Wir vergeben Themen an bis zu 14 Bachelorstudierende und bis zu 12 Master-und Diplomstudierende. Grundkenntnisse der Programmierung sowie Basiskenntnisse der Spieltheorie sind nicht erforderlich, aber hilfreich.

Ablauf und Prüfungsleistung

Das Seminar findet im Regelfall wöchentlich, an einem noch zu bestimmenden Termin, statt. Hierbei finden in der Regel ein zweiwöchentlicher Wechsel statt zwischen "Theorie, Vorstellung der nächsten Aufgaben etc." auf der einen Seite und im Wechsel dazu Termine, bei denen über verschiedene Spielstrategien und deren Umsetzung diskutiert wird und die Präsentationen gehalten werden. Wir werden mit einer theoretischen Einführung in nachhaltige Kooperationsstrategien starten und eine detaillierte Einführung und Beispiele bereitstellen, wie man solche Strategien in Quellcode übersetzen kann.

Im praktischen Teil werden Gruppen gebildet, die für verschiedene verschiedene spieltheoretisch modellierte Situationen (Gefangenendilemma, Verhandlungssituationen, ...) Kooperationsstrategien entwickeln und diese programmieren. Jeder muss eine (benotete) Präsentation zu einem Thema in diesem Kontext halten um das Seminar erfolgreich abzuschließen. Die Strategien sollen in der Programmiersprache R implementiert werden. Vorkenntnisse in R werden nicht vorausgesetzt, da keine technisch komplexen Programme erwartet werden. Die Ausgestaltung der Kooperationsstrategien steht im Vordergrund.

Die Benotung basiert in erster Linie auf den Überlegungen hinter den entwickelten Strategien, der schriftlichen Dokumentation und Kommentierung im Quellcode sowie der Präsentation. Bei besonders herausragender Mitarbeit werden Bonuspunkte vergeben. Der Erfolg der eigenen Strategien im Turnier mit den anderen Studenten ist nicht direkt notenrelevant, aber die besten Teams erhalten einen Preis. Über die Dokumentation des Programmcodes und die Folien der Präsentation hinaus ist sowohl für das Bachelor- noch für das Masterseminar keine zusätzliche schriftliche Ausarbeitung gefordert.

Literatur

  • Eine kurze, frei lesbare, Einführung in Axelrods Buch.
  • Axelrod, Robert (1984), The Evolution of Cooperation, Basic Books, ISBN 0-465-02122-0
  • Axelrod, Robert (2006), The Evolution of Cooperation (Revised ed.), Perseus Books Group, ISBN 0-465-00564-0