Hochschulstudium nach Maß

Studienmodelle individueller Geschwindigkeit

„Studienmodelle individueller Geschwindigkeit“ an der Universität Ulm

Eine zunehmende Individualisierung von Ausbildungs- und Erwerbsbiographien sowie die heftig diskutierte Bologna-Reform stellen Hochschulen und Studierende vor neue Herausforderungen. Unter dem Motto „Erfolgreiches Studium- durch individuelle Gestaltung und Förderung!“ will die Universität Ulm Studierenden in verschiedensten Lebenssituationen einen erfolgreichen Abschluss ermöglichen. Individuelle Studienmodelle sollen zum Beispiel ausländischen Studierenden, jungen Eltern, Behinderten und Hochschülern aus bildungsfernen Schichten zugute kommen. Neben langsameren Lernern sind auch die besten Studierenden eine wichtige Zielgruppe. Durch Individualisierung kann die Universität diesen Leistungsträgern ein effizienteres Studium mit besseren Förderungsmöglichkeiten bieten.

Die Universität Ulm hat sich an der Ausschreibung „Studienmodelle Individueller Geschwindigkeit“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst beteiligt. Wie elf andere Hochschulen erhält die Universität Ulm über drei Jahre Fördergelder des Landes in Höhe von 500 000 Euro. Dazu kommt ein Eigenanteil in derselben Höhe. Weiterhin sollen insgesamt 345.000 Euro aus Studiengebühren für das Projekt eingesetzt werden. Diese Gelder fließen zu einem großen Teil in neu geschaffene Stellen.

Individuelle Studienmodelle ermöglichen zum Beispiel eine Flexibilisierung von Stundenplänen und Studiendauer. Außerdem soll eine systematische, begleitende Studienberatung eingeführt werden. Die Koordinatoren haben entsprechende Maßnahmen in sieben Modulen zusammengefasst, mit deren Umsetzung im Oktober begonnen wird.

Zunächst wird  das bereits bestehende Ulmer Trainingscamp (UTC) zum Orientierungsprogramm ausgebaut. Dieses Programm setzt sich aus fachspezifischen und interdisziplinären Bausteinen zusammen und informiert über Leistungsansprüche sowie spätere Berufschancen.

Das zweite Modul ist mit dem Titel „Propädeutikum Online“ überschrieben. Die Universität Ulm will Lernplattformen schaffen, auf denen sich Studierende und Oberstufenschüler mit Grundlagen des gewählten Fachs auseinandersetzen können. Ein weiteres Modul, das ab Herbst angegangen wird, soll Tutoren und weiteren Dozenten zu mehr pädagogischem Geschick verhelfen.

Zeitversetzt folgen Maßnahmen zum Aufbau zusätzlicher Tutorien, zum Studienverlaufsmonitoring sowie zur Vernetzung der Studienberatung  und der Eliteförderung. Alle Module werden fakultätsübergreifend erarbeitet und umgesetzt. Begleitend evaluieren Professor Jörg Fegert und Hubert Liebhardt den Erfolg des Projekts mit sozialwissenschaftlichen Methoden.

Die Auftaktveranstaltung „Studienmodelle individueller Geschwindigkeit“ findet am 27. Juli ab 15:00 Uhr im Neuen Forschungsgebäude (N27) statt. Interessierte Studierende sind zu dieser Veranstaltung herzlich willkommen.

Die Leitung des dreijährigen Projekts übernimmt Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident für die Lehre an der Universität Ulm. Koordiniert wird die Umsetzung von der Zentralen Studienberatung sowie von der Studienfachberatung Medizin. Außerdem sind Schulen und die Agentur für Arbeit eingebunden.

„Ich freue mich, dass wir mit diesem Projekt Studieninteressierten einen reibungsloseren Übergang von der Schule zur Universität ermöglichen und den vielfältigen Lebens- und Ausbildungswegen unserer Studierenden gerecht werden können.“, erklärt Professor Stadtmüller.

Text: Annika Bingmann

Programm

 

Kontakt

Prof. Dr. Ulrich Stadtmüller
Vizepräsident für Lehre
Institut für Zahlentheorie und Wahrscheinlichkeitstheorie
Telefon: +49 (0)731/50-22012