Industrie- und Gewerbegebiete gelten eher selten als Vorbilder in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Auch im Ulmer Donautal, das an ein Naturschutzgebiet grenzt, verfügen noch nicht alle Betriebe über ein Klimaschutz­konzept. Darüber hinaus zeigt eine Erhebung von Donautal Connect und der Universität Ulm: Über 80 Prozent der 20 000 Beschäftigten fahren mit dem privaten PKW zur Arbeit. Trotz Anbindung des Gewerbegebiets an den öffentlichen Nahverkehr nehmen sie so oftmals Staus im Berufsverkehr in Kauf. Diese Ausgangslage macht das Gewerbegebiet zum optimalen Standort des neuen Reallabors „Klima Connect“. Ansässige Branchen umfassen metallbearbeitende Betriebe, den Maschinen- und Nutzfahrzeugbau, Logistik- und Baustoffunternehmen sowie die Lebensmittel- und Pharmaindustrie. „Gemein­­sam mit Unternehmensleitungen und Beschäftigten wollen wir eine übergreifende Klimaschutzstrategie für das Donautal bis 2030 erarbeiten“, erklärt Professor Martin Müller, Leiter des Projekts „Klima Connect“ und des Instituts für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm.

Das Projekt KliConn fokussiert insbesondere die Bereiche Mobilität (Uni Ulm), Treibhausgas-Bilanzierung (Uni Ulm) und Energieeffizienz, Klimaanpassungsmaßnahmen und Ökologie (HS Aalen).

Im Rahmen eines Reallabors leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag, indem das Projekt eine übergreifende Klimaschutzstrategie für das Industriegebiet Donautal mitentwickelt. Reallabore sind eine neue Form der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Kommu­nen und Bürgern. Mit ihnen begleiten Wissen­schaftler zum Beispiel die Sanierung von Stadtteilen oder die Einführung neuer Mobilitäts- und Energiesysteme. Praktiker aus Kommunen, Sozial- und Umweltverbänden oder Unternehmen werden von Anfang an in den Forschungsprozess einbezogen.

Die Besonderheit des Formats Reallabor: Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden bereits in die Entwicklung der Realexperimente einbezogen, die den Weg zu einem nachhaltigeren Donautal ebnen. Dieses persönliche Engagement soll letztlich zu mehr Handlungskompetenz im Klimaschutz beitragen. Aktionsfelder reichen von Energieeinsparungen bis zu neuen Mobilitätskonzepten. Insgesamt soll das Reallabor einen so genannten Spillover-Effekt in andere Lebensbereiche erreichen. „Klimaschutz erfordert den Austausch über Unter­neh­mensgrenzen hinweg. Das Reallabor bietet ideale Bedingungen, um verschiedene Maßnahmen zu diskutieren und sogar auszuprobieren“, erklärt Michael Hiete, Professor für Wirtschaftschemie an der Universität Ulm.


 

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Zielstellung

Das Reallabor hat als zentrale Zielstellung, eine übergreifende Klimaschutzstrategie bis 2030 für das Industriegebiet Donautal zu entwickeln und zielführende Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele in den Bereichen Energie/Wärme, Mobilität, Bildung und Infrastruktur/Beschäftigte zu entwickeln. Wie übergreifend und wie stark dies integriert möglich und sinnvoll sein wird, ist Gegenstand der Untersuchung im Reallabor. Neben der Einteilung nach Anwendungsbereichen, die aus dem Klimaschutz bekannt sind, sollen hier noch zwei andere Zugänge gewählt werden: Einerseits der Zugang über die Geschäftsleitungen und andererseits über die Beschäftigten in den Unternehmen